Full text: Deutsches Kolonialblatt. XIII. Jahrgang, 1902. (13)

Aus fremden RKolonien und 
Produhktionsgebieten. 
Solfreibelt der von Tutuila nach den Vereinigten 
Staaten verschifften Güter. 
Nach einer Entscheidung des Treafury Department 
zu Washington gehen Waaren, die aus Pago Pago, 
dem Hafen der in amerikanischen Besitz übergegan- 
tgenen Samoa-Insel Tutuila, nach den Vereinigten 
Staaten verschifft werden, dort zollfrei ein. 
Panbel von Dabome im Jahre 1901. 
Der Außenhandel Dahomes einschließlich des 
Münzverkehrs gestaltete sich in den letzten fünf 
Jahren folgendermaßen: 
Einfuhr Ausfuhr Zusammen 
Werth in Franken 
1897. 8242959 5578 858 13 821 817 
1898. 9994567 7538 7568 17.533 325 
1899 12 848 970 12720 189 25 069 159 
1900 15 221 419 12 755 894 27977 313 
1901 15 752 650 10 4789116 26 231 566 
In den fünf Jahren hat sich der Gesammthandel 
Dahomes beinahe verdoppelt. Gegen das Jahr 1900 
weist der Handel des verflossenen Jahres im Werthe 
eine Abnahme um 17457 47 Franken auf, und zwar 
ist der Ausfuhrwerth um 2276 978 Franken zurück- 
gegangen, während sich der Einfuhrwerth um 
531 231 Franken gehoben hat. Die Abnahme der 
Ausfuhr ist indessen nur eine scheinbare und lediglich 
auf die verschiedenartige Schätzung in den beiden 
letzten Jahren zurückzuführen; denn die Hauptexport- 
artikel zeigen in der Menge ganz erhebliche Zu- 
nahmen. 
Am Außenhandel Dahomes im Jahre 1901 
waven die einzelnen Länder betheiligt, wie folgt: 
  
Einfuhr Ausfuhr 
Werth in Franken 
Frankreich= . 33009074006283 
Französische Kolonien 3 412 
Großbritannien 2 661 317 617998 
Lagoss 2 862 200 893 489 
Deutschland 6 616 005 4 940 037 
Togo . — 5 357 
Zusammen einschliesssch 
auonderer Länder 15752 650 10 478 916 
Nach vorstehender Zusammenstellung bewerthete 
sich der gesammte Handelsverkehr Dahomes mit 
Frankreich nebst Kolonien auf 7 310 602 Franken 
und mit anderen Ländern auf 18 920 964 Franken. 
Unter den Einfuhrländern nimmt dic erste Stelle 
202 
4 
  
  
  
Deutschland ein; es importirt namentlich Getränke, 
Gewebe und Tabak. Es folgt sodann — abgesehen 
von Frankreich — Großbritannien (einschl. Lagos), 
das vornehmlich Gewebe, Tabak und Münzen im- 
portirt. 
Die Ausfuhr der bedeutendsten Erzeugnisse Da- 
homes stellte sich nach dem Werthe in Franlen, wie 
folgt: Palmkerne 4 842 324 — Palmöl 4742 494 
— Getrocknete und geräucherte Fische 289 783 — 
Elfenbein 6867 — Kolanüsse 129725 — Kaut- 
schuk 29 453 — Kopra 46 325 — Mais 339. 
Der Palmkernexport übertraf den vorjährigen um 
2 225.571 kg und der Palmölexport denienigen des 
Vorjahres um 2 370 299 kg. Eine Abnahme zeigte 
sich bei der Kopraansfuhr (— 35 170 kg) und bei 
der Kautschnkansfuhr (— 13 985 kg). 
(Ia Dépeche Colonialc.) 
Die britischen Salomons- Inseln. 
Einem Berichte des in den britischen Salomons- 
Inseln stationirten Regierungskommissars entnehmen 
wir über die Entwickelung dieser Kolonie in dem 
Zeitraum vom 1. April 1900 bis zum 31. März 1901 
Folgendes: 
76 Weiße leben in dem genannten Inselgebiet, 
darunter 2 Deutsche. Für die Kosten der Verwaltung 
zahlte die Regierung 500 2& Zuschuß. Unter den 
ausgeführten Landeserzeugnissen, deren Gesammtwerth 
sich gegenüber 21 381 L im Vorjahre auf 28 260 4. 
beziffert, sind zu erwähnen: 
2188 Tonnen Kopra, 
100 = Etlfenbeinnüsse, 
9 . schwarzrandige 
12 goldrandige Perlschalen, 
2318 Pfund Schildpatt, 
22 Tonnen 17 Centner Beche-de= mer, 
19 = Guruünmuscheln. 
Mit Sydney besteht alle zwei Monate fahrplan- 
mäßiger Verkehr durch einen Dampfer der Firma 
Bures, Stilp & Cie., welche von der Regierung von 
New South Wales gegen Uebernahme der Post- 
beförderung mit jährlich 2000 k unterstützt wird. 
Das den Verkehr innerhalb des Schutzgebietes ver- 
mittelnde Regierungssegelschiff „Lohloo“ ist in An- 
betracht der durch Stürme unterbrochenen langen 
Windstillen und der ungünstigen Strömungen nur 
von beschränkter Leistungsfähigkeit. Von den dauernd 
#im Schutzgebiete beschäftigten Schiffen dienen sieben 
der Perlfischerei, 16 dem Handel und der Arbeiter- 
anwerbung. 
Drei Kriegsschisse liefen im Berichtsjahre die 
britischen Salomons-Inseln an; eines derselben er- 
richtete in Guadalcanar ein Denkmal für den im
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.