Full text: Deutsches Kolonialblatt. XIII. Jahrgang, 1902. (13)

Pflanzungen: 
1. Adjelang: 1 weißer Pflanzer, 19 Marshall- 
Arbeiter, 
2. Killi: 4 Marshall-Arbeiter. 
II. Pacific Islands Co., Limited, in London: 
1. Majeru: 2 weiße Händler, 
2. Arno: 2 weiße Händler, 1 farbiger Händler, 
3. Mille: 1 weißer Händler, 
4. Ebon: 1 weißer Händler, 
5. Namerik: 1 weißer Händler, 
6. Nauru: 2 weiße Händler. 
III. A. Capelle, José de Brum Erben und 
Jaluit-Gesellschaft zu Hamburg: 
Pflanzung Likieb: 1 weißer Pflanzer, 2 Halb- 
blutpflanzer und etwa 150 Marshall-Arbeiter. 
IV. Bootbauer in Likieb: 
Joachim de Brum (Halbblut), A. Capelle, 2 Halbblut. 
Aus dem Prreiche der MWisstonen und 
der Mnkisklaverei-Bewegung. 
Aus der Trappisten-Mission Neu-Köln (Usam- 
bara, Deutsch -Ostafrika) schreibt P. Hohmann in 
Kreuz und Schwert“: 
Ich bin glücklich, mittheilen zu können, daß im 
gegenseitigen Verkehr zwischen der Mission und dem 
Volke ein wesentlicher Umschwung zum Besseren ein- 
getreten ist. Bange, scheue Furcht, große Vorurtheile, 
seindselige Kundgebungen haben einem offenen Ver- 
lehr, größerem Vertrauen und friedlichem Zusammen- 
leben Platz gemacht. Gott sei Dank, daß dieses 
erreicht; die Gnade wird dann schon weiter ein- 
dringen und wirken Unsere landwirthschaft- 
lichen Leistungen haben bei allen durchreisenden 
maßgebenden Herren der Kolonie volles Anerkennen 
gefunden. Doch bin ich überzeugt, daß bei allen 
wirthschaftlichen Erfolgen die Kolonie niemals ren- 
tabel wird, wenn sie nicht durch Anlage von Wegen 
und Eisenbahnen dem Verkehr geöffnet wird. Die 
Kolonie wird sich erst bewähren, wenn man all die 
Schätze und Reichthümer, die im Lande schlummern, 
auf den Markt bringen kann. Der Markt, das ist 
die Küste und der Berkehr die Konkurrenz mit den 
handeltreibenden Bölkern. Was wollen die im Hin- 
terland mit ihrem reichen Boden und Erzeugnissen 
jeglicher Art anfangen, was wollen Farmer und 
Plantagen im Usambaraland mit dem Erfolge ihres 
Fleißes und Schweißes beginnen, wenn sie gar nicht 
oder zu spät auf den Markt kommen Unser 
Kaffee list dieses Jahr ausgezeichnet gerathen. Wir 
haben von 2800 Bäumen 27 Centner guten Guate- 
malakassee geerntet, und wenn Alle, die ihn gekostet 
haben, die Wahrheit gesagt, dann muß er vortrefflich 
sein. Auch der übrige Ertrag der Ernte war ein 
befriedigender, besonders waren Roggen und Erbsen 
ergiebig und reichlich. 
223 
  
Aus Togo werden im „Steyler Herz-Jefu- 
Boten“ wieder erfreuliche Fortschritte gemeldet. Schon 
im verflossenen Jahre wurde die erste Außenschule 
von Atalpame zu Avete gegründet. Dazu kommen 
zwei neue Außenschulen im Lomebezirk zu Keve und 
Nueppe und zwei andere im Hinterlande, zu Kpovie 
und Egbe Bla. An manchen Orten zeigt sich eine 
für die Schulgründungen sehr günstige Stimmung. 
Die Steyler Mission könnte, wenn sie die Mittel zur 
Unterhaltung hätte, sofort 25 Lehrer anstellen. 
Im Schlußbericht über seine Reise nach Atak- 
pame-Gbedzi und Akposo (Togo) schreibt Miss. 
Bürgi im „Monatsblatt der Norddeutschen Missions- 
gesellschaft“: 
Noch nie ist mir die Wichtigkeit der Arbeit am 
Seminar so eindrücklich geworden wie auf dieser 
Reise, und ich kann wohl sagen, daß ich müde, aber 
mit neuer Freudigkeit an die Arbeit ging. Wenn wir 
die offenen Thüren, die sich jetzt überall aufthun, je 
einmal benutzen wollen, müssen wir Lehrer haben. 
Von der Erziehung eines brauchbaren Gehülfenstandes 
wird also wesentlich die Entwickelung unseres Werkes 
abhängen. In den durchreisten Landschaften öffnet 
sich uns ein weites Arbeitsfeld, das uns Gott gleich- 
sam vor die Füße gelegt und durch die neue Ver- 
kehrsstraße von Lome über Notsie nach Atakpame 
auch schon geöffnet hat. Folgen wir seiner Weg- 
weisung, und wir werden erfahren, daß er mit uns 
sein und zu den erfochtenen Siegen auch noch neue 
schenken wird. 
Nach demselben Missionsblatt hat Frau Missionar 
Oßwald in Lome im März d. Is. den Anfang mit 
einer Kleinkinderschule gemacht. Ueber die Noth- 
wendigkeit dieser Arbeit schrieb sie vor einiger Zeit: 
„Wie viele Kinder kommen täglich zu uns! Es sind 
Kinder jeden Alters. Alle sühlen sich hier wie da- 
heim und betrachten nicht nur die Schulzimmer, son- 
dern auch den Hof und unser ganzes Haus als ihr 
Eigenthum. Alle stellen sich freiwillig ein, da es 
hier keinen Schulzwang giebt. Auch viele jüngere 
Geschwister, die zum Theil noch kaum gehen können, 
kommen mit. Diese Kleinen nehmen ihre Zuflucht 
oben auf der Veranda zu mir, wo es Puppen, Bälle, 
Bilderbücher und sonst allerlei Kurzweil giebt. So 
viel es meine anderen Pflichten erlauben, widme ich 
mich ihnen ein wenig. Aber wie lebhaft wünschte 
ich, daß es Jemand anders gründlicher thun moöchte. 
Es erscheint mir sehr wichtig, diese Kleinen, die wie 
unbewachte Schäflein umherirren, in einer Kinder- 
schule zu sammeln. Als ich 1897 hier nach Lome 
kam, fing ich eine Nähschule an. Es waren aber 
nur Knaben, 25 an der Zahl, die ich unterrichtete, 
weil erst zwei Mädchen zur Schule kamen. Jetzt 
besuchen 35 Mädchen die Nähschule. Von den 
Knaben kommen nur noch die jüngeren; die älteren 
können alle recht ordentlich nähen, und viele unter 
ihnen machen sich ihre ganzen Anzüge selbst.“
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.