stationen sind inzwischen noch drei hinzugekommen
(Badza bei Lome, Kopedze bei Amedzovhe und Le
in Kpele), sodaß fünf Hauptstationen und vierzig
Nebenstationen, im Ganzen also 46 Arbeitsplätze
vorhanden sind. An einer ganzen Reihe von Orten
ist die Inangriffnahme der Arbeit durch Sicherung
von Land vorbereitet, so auch in dem wichtigen
Atakpame, nordöstlich von Kpele. Die Gesammtzahl
der Gemeindeglieder betrug 2908 gegen 2616 im
Vorjahr, mithin ein Zuwachs von 292 Personen.
Eine stetige Entwickelung der Gemeinden wird durch
die große Wanderlust der Evrheer gehemmt. Die
Zahl der Heidentaufen war so groß wie nie zuvor,
nämlich 322, darunter 252 Erwachsene und 70 Kinder,
so daß mit Einschluß der 101 Christenkinder 423 Seelen
getauft wurden. Auch für das nächste Jahr ist
eine erfreuliche Zunahme zu erhoffen, da 291 Tauf-
bewerber vorhanden sind. Die Zahl der Schiler
ist in den 44 am 31. Dezember vorhandenen
Schulen gegen das Vorjahr von 1296 auf 1487
gestiegen, darunter befanden sich 1008 Heiden und
479 Christen. Die Gesammtzahl unserer europälschen
Arbeiter ist größer als je zuvor und beträgt
19 Missionare, 8 Missionsschwestern und 11 Missionars-
frauen. In Vorbereitung für den Missionsdienst
in Basel sind zur Zeit 7 Zöglinge, darunter 5 Nord-
deutsche. Die Zahl unserer eingeborenen Gehilfen
ist von 55 auf 65 gestiegen, die Zahl der Ge-
hilfinnen blieb unverändert. Eine Vermehrung
dieser Mitarbeiter aus dem Ernhevolke ist ein
dringendes Bedürfniß, so dankbar wir auch schon
für alle uns gewordene Hilfe sind.
Der „Steyler Herz-Jesu-Bote“ schreibt von der
Gründung einer neuen Missionsstation in Togo:
Es macht immer besondere Freude, von der
Gründung einer neuen Hauptstation berichten zu
können. Von ihr aus soll und wird sich ja der
Einfluß der Missionare auf einen weiteren Umkreis
ausdehnen und allmählich einen schönen Kranz von
Außenstationen erstehen lassen. Ins Hinterland!
wird mehr und mehr die Parole für die Togomission.
Drum wurde die Station Atakpame im Osten ge-
gründet; ihr folgte im Beginn des neuen Jahres
eine Gründung im Westen zu Agome-Palime, nahe
der Regierungsstation Misahöhe. In dem sehr volk-
reichen Misahöhebezirk hatte die Mission schon früher
Schulen in Agome selbst, in dem bedeutenden Kpando,
nahe dem Voltafluß, und in Tafie am romantischen
Aguberg. In jüngster Zeit wurden dazu noch Mis-
sionsschulen in Kpovie und Egbe Bla gegründet.
Die geringe Zahl der Missionsarbeiter gestattet vor-
läufig nur die Entsendung eines Priesters (P. Schönig)
und eines Laienbruders (Br. Willibrord), denen es
nicht an Arbeit fehlen wird.
Ueber Schwierigkeiten beim Schulunterricht im
Bismarck-Archipel schreibt P. Bögershausen aus
300
Matupi in den „Monatsheften zu Ehren Unserer
Lieben Frau vom hlst. Herzen Jesu“:
In der Schule heißt es noch 50 pCt. mehr Ge-
duld besitzen, als bei europäischen Kindern; denn die
Matupier Jugend ist ein ungezogenes, unbändiges
und ungehorsames Völkchen. Ich habe über 70
regelmäßige Schulkinder, aber selten ist es, daß ich
sie alle zusammen habe. Zuweilen kommen nur 30,
40 oder 50 Kinder, zuweilen auch 60 bis 80.
Uebrigens kann ich mich noch glücklich schätzen, daß
sie hier auf der kleinen Insel so nahe zusammen
wohnen und leichter zusammen zu trommeln sind.
Mit Ausnahme von Malaguna, wo wohl 100 Schul-
kinder zusammen kommen, läßt sich ein folches Re-
sultat auf anderen Stationen, wo die Eingeborenen
weit zerstreut im Busch wohnen, nicht erreichen.
Dort muß man sich oft mit 10 bis 20 begnügen
und in allen kleineren Distrikten Schulen errichten,
um die umwohnende getaufte Jugend christlich er-
ziehen zu können. In Bälde wird die Zahl meiner
„schulpflichtigen“ Kinder auf 110 steigen. Das ist
viel für die Anzahl von 365 Christen überhaupt,
von denen bisher 30 gestorben sind.
Aus fremden Holonien und
Produktionsgebieten.
Die Rosten der englischen Ugandabahn.
Dem englischen Parlament ist vor Kurzem eine
Abrechnung über die Kosten der Ugandabahn vor-
gelegt worden. Die Bruttoausgaben haben bis
Ende März 1901 4 196 150 K betragen; davon
kommen 27919 841 28& auf den Bau, 467 655 K auf
das Betriebsmaterial (Equipment), 397 941 8 auf
die Verwaltung. Die Einnahmen waren bisher
natürlicher Weise nur gering, so daß am 31. März
1901 eine Nettoausgabe von 4 086 233 K verblieb.
Nach dem Uganda-Railway-Act von 1890 ist das
für die Zwecke des Bahnbaues aufzubringende
Kapital auf 4 930 000 K bemessen.
Die Dolzarten der KRolonie Lagos.
Ueber die Holzarten der Kolonie Lagos finden
sich in dem Londoner „Imperial Institute Journal“
folgende Mittheilungen:
„Ekkl“, bekannt unter dem Namen „afrikanische
Eiche“ ist ein sehr hartes und dichtes Holz von
dunkelrother Farbe. Die Zellen desselben stehen
senkrecht und enthalten eine weißliche Ablagerung,
die sich auffallend von der dunklen Farbe der Holz-
faser abhebt und diese wie mit kleinen weißen Flecken
übersät erscheinen läßt. Die Flecken wiederum sind
mit einer großen Zahl von kleinen konzentrischen
Ringen von heller Farbe umgeben, welche in senk-
rechter Richtung Zickzacklinien von harmonischem An-