Full text: Deutsches Kolonialblatt. XIII. Jahrgang, 1902. (13)

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behandelt in ungemein faßlicher Weise die Fertig= durch die von steilen Felsbergen eingefaßten klippen- 
stellung des Schiffes bis zum Beginn der Probe= reichen „Gorges“ des Yangtse ist dramatisch ge- 
fahrten; das Verständniß wird durch besonders ge= schildert und jeder deutsche Leser erfährt gewiß wohl 
lungene Illustrationen unterstützt. Kurz werden die nur unter aufrichtigem Bedauern, daß trotz aus- 
Kessel wie überhaupt die Schiffsmaschinen erwähnt gezeichneter Vorbereitung, trotz der aufgewandten 
und angedeutet, wie die so wichtigen Theile anMühe, trotz allen Muthes das Unternehmen gescheitert 
ihren Bestimmungsort im Schiffe gebracht werden. und der muthige Kapitän Breitag ums Leben ge- 
Das Anbringen des Panzergürtels wird geschildert, kommen ist. Wir treffen ferner auf den Beginn 
über die ganze Ausrüstung des Schisses wird kurz einer See-Novelle „Wanderungen und Erlebnisse 
aber faßlich berichtet. Die vielen Hülfsmaschinen eines Wassertropfens“ von H. Gercke. Der erste 
eines Kriegsschiffes können des Raumes halber leider Theil behandelt den Verrath eines deutschen See- 
kaum mehr wie namentlich ausgeführt werden; auch manns an seinen Kapitän, im zweiten Theil treffen 
die Koch= und Backeinrichtungen sind nicht vergessen. wir die Söhne der beiden Genannten als Kadett 
Die Seglerhumoreske „Die Flaute“ schließt in netter und Matrose auf einem deutschen Kriegsschiff. Das 
Weise mit einer Versöhnung der beiden Ehegatten. Ganze ist in der dem Verfasser eigenthümlichen an- 
Ganz besonders sei die Aufmerksamkeit hingelenkt regenden Weise geschildert und erweckt Spannung 
auf einen längeren Artikel des bekannten Schrift= auf die Fortsetzung. Aus den „Vereinsnachrichten“ 
stellers und Reisenden Dr. Georg Wegener, der seine fällt insbesondere die rege Vereinsthätigkeit in 
Erlebnisse auf der „schönsten und gefährlichsten Kamerun angenehm auf. Aber auch in Deutschland 
Strecke des Yangtseklang“ in sesselnder Weise er= pulsirt das Vereinsleben anscheinend kräftig. Hat 
zählt. Der Bericht über das Vordringen des sich doch die Mitgliederzahl um 575 vermehrt, ein 
deutschen Dampsers „Suihsiang“ (Firma Rickmers) in dieser stillen Zeit bemerkenswerthes Ergebniß. 
  
  
  
  
  
DPerkehrs -Machrichten. 
Die planmäßige Fahrt des Dampfers „Gertrud Woermann“ der Linie Kapstadt—Swakopmund 
wird vom 12. August bis 1. September d. Is. ausfallen. Von September bis Dezember d. Js. werden 
sodann anstatt der bisher vierwöchentlichen monatliche Fahrten — ab Kapstadt am 5. jedes Monats — 
ausgeführt werden. Die nächsten englischen Dampfer, die in Kapstadt den Anschluß an den Dampfer 
„Gertrud Woermann“ erreichen werden, gehen von Southampton am 16. August, am 13. September, am 
18. Oktober und 15. November ab. 
Die Woermann-Linie hat den mit der Reichspostverwaltung abgeschlossenen Vertrag vom 20. Juni 
1898 wegen der Postbeförderung zwischen Kapstadt und Swakopmund zum 31. März 1903 gekündigt und 
beabsichtigt, für die Folge zwischen Kapstadt und Deutsch-Südwestafrika Fahrten in monatlichen, statt 
bisher in vierwöchentlichen Zwischenräumen auszuführen. Da sich die Woermann-Linie bereit erklärt hat, 
den Abgangstag aus Kapstadt auf den 5. jedes Monats zu verlegen, würde künftig eine regelmäßige 
monatlich zweimalige Postverbindung mit Deutsch-Südwestafrika geschaffen werden. Der Dampfer 
„Gertrud Woermann“ würde an jedem 12. mit der europäischen Post von etwa der ersten Hälfte (1. bis 
12. bezw. 17.) des vorhergehenden Monats, und der direkte Woermann-Dampfer aus Hamburg an jedem 
30. mit der europäischen Post von etwa der zweiten Hälfte des vorhergehenden Monats in Swakopmund 
eintreffen. Die Verbindung würde mithin bedeutend verbessert werden. 
  
Schifffahrtsverbindung zwischen Triest und der Ostküste Afrikas. 
Nach einer Mittheilung des englischen Konsuls in Triest will der Oesterreichische Lloyd die monatliche 
Packetschifffahrt zwischen Triest und der ostafrikanischen Küste wieder aufnehmen. Für den Fall, daß sich 
das Unternehmen bewähren sollte, würden die Schiffe mit der Zeit noch häufiger gehen. Ein Packetboot 
soll Triest gegen den 18. August d. Is. verlassen. Die für den Dienst dieser Linie bestimmten Schiffe 
gehören demselben Schiffstypus an wie die „Steiermark“, die seit zwei Jahren nach der ostafrikanischen 
Küste sährt. Ein neues Boot, die „Afrika“, welches speziell für diesen neuen Dienst gebaut ist, hat einen 
Raumgehalt von 4000 Reg.-Tons und kann eine Schnelligkeit von 12 bis 13 Knoten in der Stunde 
erreichen. Anfangs= und Endpunkt der Lmie sind Triest und Durban. Die Reise dauert ungefähr vier 
Wochen. Die Schiffe laufen die folgenden Häfen an: Port Said, Suez, Massaua, Dsibuti, Obok, Aden, 
Mombassa, Sansibar, Tanga, Dar-es Saläm, Mozambique, Beira, die Delagoabay und später Brindisi, 
Suakim, Bagamoyo. (Joniteur Officiel dn Commerce.)
	        
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