Full text: Deutsches Kolonialblatt. XIV. Jahrgang, 1903. (14)

Deutsch-Ostafrika. 
Der der Kommission zur Festlegung der deutsch- 
englischen Grenze westlich des Viktoriasees über- 
wiesene Leutnant Weiß ist in Ostafrika eingetroffen. 
Der Werkstättenvorsteher Borchers hat das 
Schutzgebiet mit Heimatsurlaub verlassen. 
Der Vermessungsgehilfe Dannert ist mit Hei- 
matsurlaub aus Deutsch-Ostafrika eingetroffen. 
Mit Heimatsurlaub sind eingetroffen: in Neapel 
am 8. Januar 1903 Feldwebel Heilmann, am 
17. Januar 1903 Oberleutnant Göring; in Ham- 
burg am 23. Jan. 1903 Sanitätssergeant Ménard. 
Die Ausreise bezw. Wiederausreise in das Schutz- 
gebiet haben angetreten: am 10. Januar 1903 ab 
Marseille Sergeant Faust, am 14. Januar 1903 
ab Hamburg Zahlmeisteraspirant Boesebeck, am 
16. Januar 1903 ab Neapel Oberarzt Dr. Wiehe 
und Unteroffizier Götze, am 30. Januar 1903 ab 
Neapel Oberarzt Dr. Ahlbory. 
Ramernn. 
Der Assessor Adae, der Landmesserkandidat 
Bornitz, der Handwerkerlehrer Kaiser, der Tech- 
niker Schulte, der Schlosser Wilhelmi und der 
Eisendreher Reischle sind in Kamerun eingetroffen. 
Der Polizeimeister Brückner und der Lehrer Lenga 
sind daselbst wieder eingetroffen. 
  
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Der Maurer Bergemann ist mit Heimats- 
urlaub aus Kamerun eingetroffen. 
Hauptmann und Kompagniechef Glauning hat 
am 17. Januar 1903 die Wiederausreise in das 
Schutzgebiet von Liverpool aus angetreten. 
Cogo. 
Die Krankenschwester Heinze hat die Heimreise 
aus Togo angetreten. 
SLüdwestafrika. 
Der Leuchtturmwärter Beirer und der Maschinist 
Gothan sind in Deutsch--Südwestafrika eingetroffen. 
Vom Deutschen Frauen-Verein wird mit dem 
am 5. Februar von Hamburg nach Swakopmund 
abgehenden Woermann = Dampfer die Schwester 
Helene Maniszowska nach Deutsch-Südwestafrika 
entsandt werden, um in dem — hauptsächlich von 
Buren bewohnten, im Norden des Schutzgebiets be- 
legenen — Distrikt Grootfontein die Leitung eines 
Schulpensionats zu übernehmen. Soweit es ihre 
Zeit erlaubt, wird sie auch in der Krankenpflege 
tätig sein. 
Samoa. 
Der Lotse O' Ryan in Samoa ist am Herz- 
schlag verstorben. # 
Rachrichten aus den deutschen Schuhgebieken. 
(Abdruck der Nachrichten vollständig oder teilweise nur mit Quellenangabe gestattet.) 
Deutsch-Dltafrika. 
Raffeeplantage Sakarre (Aktiengesellschaft, Berlin). 
Der Bericht über das vierte Geschäftsjahr 190 1/02 
enthält leider wenig erfreuliche Mitteilungen. Der 
Ertrag der Ernte des Jahres ist gegenüber den Er- 
wartungen erheblich zurückgeblieben und beträgt noch 
weniger als die vorjährige Ernte. Es wurden etwa 
460 Centner Primakaffee geerntet und in Hamburg 
Zu durchschnittlich 65 Pf. per Pfund verkauft. Der 
Ertrag des Vorjahres war etwa 530 Centner Kaffee 
I. ualität und etwa 200 Centner II Qualität. 
Wahrscheinlich liegt die Ursache in dem Rückgange 
der Erträge darin, daß der Pflanzer, um gleich im 
ex sten Jahre eine recht große Ernte zu erzielen, die 
noch zu jungen Bäume hat Frucht ansetzen und aus- 
reifen lassen. 
noch nicht mit Bestimmtheit feststellen, der bisherige 
Heiter der Pflanzung gibt als Ursache Hemileia und 
Nachwirkungen der außerordentlichen Dürre im Jahre 
  
  
Die Ursache läßt sich nach dem Bericht 
— 
  
––– — 
Jahrgang 162 000, 
1900 an, desgleichen soll der Humusboden der 
Pflanzung wenig tiefgründig sein. Nach Geheimrat 
Wohltmanns Angaben ist der durchschnittliche Boden 
von Sakarre, dem Aussehen nach, als vollkommen 
genügender Kaffeeboden anzusehen. 
Zwecks Gewinnung von Kompost zur Düngung 
hat die Gesellschaft, dem Beispiele der Kaffeepflan- 
zungen in anderen Ländern folgend, Rindviehzucht 
in größerem Umfange eingeführt, die Schweinezucht 
ist dagegen wegen Unrentabilität aufgegeben. 
Die Pflanzung selbst enthielt am Ende des vierten 
Geschäftsjahres rund 930 000 Bäume, davon ent- 
fallen auf den ersten Jahrgang 163 000, zweiten 
dritten Jahrgang 189 000, 
vierten Jahrgang 201000, fünften Jahrgang 178000 
und sechsten Jahrgang 35.000 Bäume. Im laufenden 
Jahre sollen weitere 70 000 Pflanzen ausgesetzt 
werden, so daß dann der vorgesehene Bestand von 
1 Million Bäume erreicht ist. 
Die Kaffeeaufbereitungsanstalt ist mit Schluß des
	        
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