H. geda) vom eigenen Felde. Überall gibt es Honig
(F. djumri, H. suma).
Ganz anders ist es auf den Märkten, die an
bestimmten Plätzen — meist den größten Ortschaften —
in der Regel zwei Mal in der Woche abgehalten
werden. Da finden sich außer Fleisch (F. kusselt,
H. nama) vom Rind (F. nage, H. sania), Schaf
(F. balu, H. tinkia), Ziege (F. böna, H. aknia),
Hühner und Fische (F. lingu, H. kiffi), Butter
(F. nebam, H. mai), dann im Lande gebauter Reis
(F. marari, H. schin kafa) und die verschiedenen
Arten Durrhakorn (F. yadiri und baiöri, H. maiua
und daua), Mais (F. butali, H. massari), wie
vielfach noch Hirse (F. butali damudi, H. wada
massara), dann gibt es Kürbisse (F. kabedje,
H. kaböna), Okro (F. kubedje, H. kuböna), eine
Art Gurke (F. tikilye, H. guna), Tamarinden (F.
Jabbe, H. tsamia), Paiapaias (F. kabussua, H.
ganda) überall. In Leinde und Bebene werden
gute Datteln (F. dibinodjo, H. dibino) gezogen.
Vereinzelt gibt es Pisangs (F. ayabadje, H. ayaba)
und Bananen (H. ayaba maidadi). Große Zwie-
beln (F. albassadje, H. albassar) sind überall, woa
Wasser ist, zu haben. Dazu kommen die vielen
eßbaren Blätter und in großen Mengen Erdnüsse.
Die süße Kartoffel (F. kudakku, H. dankali) ist
in Nordadamaua selten, in Banyo und Ngaundere
häufig; Kassada (F. bai, H. voga) findet sich, Dams
(H. doia) fehlt gänzlich.
Der Handel mit der Niger Company, Ltd., in
Vola beschränkt sich auf Gummi arabikum (F. sari,
H. danko), der aus verschiedenen Baumharzen (F.
dundelai und ibi, H. ganji und baure) auf den
Markt gebracht wird. Die Bäume sind im gesamten
Nordadamaua häufig. Außerdem kauft die Company
aus Nordadamaua Erdnüsse in großen Mengen, die
gleichfalls überall angebaut werden, und Baumwolle
(F. kardumbal, H. auduga), die meist aus der
Marrugebene stammt. Die meiste Wolle wird jedoch
in einheimischen Webereien (F. tschanjoo, H.massaki)
zu sehr dauerhaftem Gewebe verarbeitet. Webstühle
finden sich selbst in kleinen Dörfern, ebenso wie eine
Färberei (F. undu tschatschari, H. marina), wo
mit Indigo (F. tschatschari, H. bara), der in allen
Plätzen angebaut wird, eine tiefblaue Farbe hergestellt
wird. Auch Gerbereien (F. djimoto, H. madjemi
kata), Sattlereien, Schuhmachereien (F. badukudjo,
H. baduku) und Schmiede (F. kilbadjo, H. makiri),
die einheimisches Eisen (F. yamidi, H. karafi) be-
arbeiten, fehlen nirgends. In Nordadamaua selbst
wird kein Eisen gewonnen. Es stammt aus Bubanjidda
und Mandara. Elfenbein kommt aus diesen Gegenden
nicht in den Handel, weil es keine Elefanten gibt.
Überhaupt ist Wild hier wenig artenreich und
beschränkt sich auf Gazellen und verschiedene Anti-
lopenspezies. Flußpferde gibt es vereinzelt, Alliga-
toren sind häufig, ebenso kleinere Affen. Von Raub-
zeug habe ich nur Leoparden, gestreiste und gefleckte
Hyänen und Wildkatzen konstatiert.
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Sehr zahlreich ist die Vogelwelt vertreten.
Schlangen sind selten; dagegen gibt es Insekten aller
Art in Menge. Unter Heuschreckennot hat Nord-
adamaua nicht zu leiden.
Das Klima unterscheidet die vom November bis
Ende März dauernde Trockenzeit, Oktober und April als
Übergangsmonate und vom Mai bis September die
Regenzeit, die sehr verschiedene Niederschläge bringt,
die oft große Überschwemmungen für kurze Zeit zur
Folge haben, da die Wasser auf den nahen Gebirgen
ungemein schnell anwachsen und zu Tal stürzen, dann
allerdings ebenso bald wieder versiegen. Die Tempe-
ratur ist durchschnittlich eine hohe, was sich aber nur
in der Regenzeit fühlbar macht, da dann die Ge-
samtatmosphäre sehr feucht ist. In der Trockenzeit
ist die Luft rein und trocken und das Klima trotz
der Hitze auch für den Europäer gesund.
Von der Bevölkerung habe ich die Heiden schon
besprochen. Mit ihnen leben die Fullahs in einem
latenten Kriegszustande. Meist sind die Heiden in
Nordadamaua soweit unterworfen, daß immerhin
ein Teil von ihnen freiwillig Morgul zahlt.
Durch die Vermischung der siegreichen Fullahs
mit den Frauen und Mädchen der unterworfenen
Heidenstämme hat dieser edle Stamm viel von seiner
Eigentümlichkeit eingebüßt und manches von Haussas
und Kanuris angenommen. Im allgemeinen ist der
Fullah aber schon aus Stolz konservativ, und auch
der ärmste fühlt sich als Mitglied der das Land
besitzenden Rasse und überläßt Handel und Gewerbe
den zahlreich eingewanderten Haussas, Bornuleuten
und Arabern (Schuaris genannt, obwohl auch andere
Stämme vertreten sind). Die Angehörigen letzterer
drei Stämme heißen, wenn sie bereits in Adamaua
geboren sind, Kamberis und haben in der zweiten
Generation oft schon ihre Muttersprache vergessen.
In der Marrugebene haben sich auch vielfach
Mandaraleute mit Fullahs gemischt (Mandaradio),
obwohl bieses Bergvolk sich jahrhundertelang gegen
Bornu ziemlich unabhängig zu erhalten gewußt hat
und auch von den Fullaheroberern in der Mitte des
vorigen Jahrhunderts verschont geblieben ist.
Mandara, ein Gebirgsmassiv, das im Norden
und Westen weit in die Bornu= (Tsad-) Niederung,
im Osten in die Heidensteppe des Logone-Schari
hineinragt und im Süden nur lose mit dem großen
Nordadamauamassiv, nördlich Marrna, zusammen-
hängt, hat eine Gesamtlänge seines Gebietes von
ungefähr 18, eine Breite von 15 Marschstunden.
Die Berge, die übrigens sämtlich niedriger sind, als
es nach Barth, der sogar an Schnee dachte, und
Vogel erscheint, stehen vielfach nicht geschlossen, son-
dern sind durch fruchtbare Täler von einander ge-
trennt, in denen kleine Wasserläufe rinnen, die sich
nach Osten hin in der Ebene in eine Art stehender
Kanäle (K. ngaldjam) verlaufen, die, in der Regen-
zeit wasserreich, weithin das Land überschwemmen,
in der Trockenzeit oft nur durch eine flache Senkung
mit Grasnarbe sich kenntlich machen. Nach Westen