größere Anzahl Farmen besitzt, hat in letzter Zeit
deren 20 verkauft. Den Kaufpreis der einen Farm,
„Lovedale", hat der Käufer, ein Bur, mit 25 000
Mark auf der Stelle bar erlegt.
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Deufsch· Neu- Guinea.
Cord Anson über die Insel Tinian (Marianen).
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Der Kaiserliche Bezirksamtmann Senfft be-
richtet:
In Nr. 5 des Deutschen Kolonialblattes vom
1. März 1901 befindet sich eine vom Bezirksamt-
mann Fritz verfaßte Beschreibung der Marianen-
insel Tinian. In diesem Bericht befinden sich sorg-
fältige Ausführungen über die Kultur der Insel,
insbesondere ihre Flora, Fauna und die sogenannten
casas de antiqnos, die ebenso wie Ruinen auf
Ponape und Kussai wiederholentlich die Fachschrift-
steller beschäftigt haben. Der Zufall ließ mich kürz-
lich ein im Jahre 1763 in Göttingen bei Abram
Vandenhoecks sel. Wittwe verlegtes umfangreiches
Werk „Des Herrn Admirals, Lord Ansons Reise
um die Welt, welche Er als Oberbefehlshaber über
ein Geschwader von Sr. Großbritanischen Majestät
Kriegsschiffen, die zu einer Unternehmung in die
Südsee ausgeschickt worden, in den Jahren 1740,
41, 42, 43. 44 verrichtet hat, aus dessen Aussätzen
und Urkunden zusammengetragen und unter seiner
eigenen Aufsicht an das Licht gestellet von M. Richard
Waltern, Capellan auf Sr. Majestät Schiffe, dem
Centurion, in diesem Kriegszuge“ erwerben, das
nicht nur von der heldenhaften Ausdauer der Schiffs-
besatzungen, sondern auch von den ausführlichen Be-
obachtungen sowohl auf hydrographischen und meteoro-
logischen als auch anderen Gebieten der Naturwissen-
schaft ein glänzendes Zeugnis ablegt. Die Beschreibung
der Insel Tinian, auf der Lord Anson infolge Ver-
weibens seines Schiffes mit einem Teil seiner Seeleute
acht Wochen verweilen mußte, ist in mancher Hin-
sicht geeignet, den Fritzschen Bericht zu ergänzen.
Ich lasse deshalb den hier interessierenden Abschnitt
wörtlich folgen:
„Wir landeten ohne Schwierigkeiten, denn weil
die Indianer daraus, daß wir uns in der vorigen
Nacht der Barke bemächtigt, gemerkt hatten, daß wir
Feinde wären: so hatten sie sogleich die Flucht in
die auf der Insel befindlichen Wälder genommen.
Die Insel liegt unter dem 15. Grade 8 Minuten
nördlicher Breite und unter dem 114. Grade
50 Minuten westlicher Länge von Acapulko. Ihre
Länge beträgt ungefähr 12 englische Meilen und
die Breite halb so viel; ihre Lage geht von Süd-
südwesten nach Nordnordosten. Der Boden ist
allenthalben gesund und ein wenig sandig, und da
dergleichen Erdreich zu einem übertriebenen und gar
zu starken Wachstume nicht so sehr geschickt ist, so
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ist dies die Ursache, daß die Wiesen und das Erd-
reich in den Waldern weit schöner und ebener sind,
als sie sonst in heißen Gegenden zu sein pflegen.
Das Land erhob sich recht von dem Ufer, wo wir
Wasser einnahmen, mit angenehmen Anhöhen, bis zu
der Mitte der Insel, wiewohl es doch überhaupt in
seiner Erhöhung, öfters durch Täler, die sich all-
mählich erhoben, unterbrochen ward, von denen viele
unregelmäßig durch das Land liefen. Diese Täler,
und die allmähliche Erhöhung des Bodens, aus
deren verschiedenen Verbindungen dieselben entstanden,
bekamen eine sehr schöne Veränderung von den
Wäldern und Ebenen, die ineinander hinein, und
in großen Strichen durch die Insel liefen. Die
Wälder bestanden aus großen und langästigen
Bäumen, unter denen die meisten entweder ein
schönes Ansehen hatten oder herrliche Früchte trugen.
Die Ebenen waren gemeiniglich ziemlich breit, ihr
Rasen ganz rein und eben und bestand aus sehr
schönem Klee, der mit verschiedenen Arten Blumen
untermischt war. Die Wälder waren auch an einigen
Stellen offen und ohne Gesträuche und Unterholz,
und stießen an die Ebenen mit einer herausgehenden
Linie, die gleichsam regelmäßig gezeichnet war. Auf
derselben war weder Gebüsch noch Unkraut zu sehen,
sondern der schöne daran liegende Rasen erstreckte
sich öfters unter dem hohlen Schatten, den die Bäume
machten, zu einer beträchtlichen Weite. Hieraus
entstand eine große Anzahl sehr schöner und reizender
Aussichten, die von der Vermischung dieser Wälder
und Ebenen und von den mancherlei Durchschnitten
herrühren, wodurch dieselben voneinander so ver-
schiedentlich abgeteilt sind, als sie sich durch die Täler
und über die Anhöhen und Abhänge, die auf der
Insel sehr häufig sind, ausbreiten.
Die Annehmlichkeiten der Insel bestanden auch
nicht allein in ihren so schön in das Auge fallenden
Gegenden, sondern die beglückten Tiere, welche den
größten Teil des Jahres die einzigen Herren dieses
gesegneten Landes sind, haben gewissermaßen an dem
dichterischen Anblicke desselben auch einen Teil und
erhöhen die wunderbare Einrichtung dieses Schau=
platzes nicht wenig. Denn das Vieh, von dem man
nicht selten einige tausend Stück zusammen auf einer
großen Wiese weiden sieht, ist gewiß das sehens-
würdigste auf der Welt; zumal es insgesamt schnee-
weiß aussieht, wenn man die Ohren ausnimmt, welche
insgemein schwarz sind. Und ob es hier gleich keine
Einwohner gibt, so macht doch das Geschrei und die
Menge des sonst zahmen Federviehes, welches man
in den Wäldern herumlaufen sieht, daß man sich
immer einbildet, als wenn Meierhöfe und Dörfer in
der Nähe lägen; welches ebenfalls zu der Anmut
und Schönheit des Ortes was großes beiträgt. Das
Vieh auf der Insel belief sich nach unserer Rechnung
wenigstens auf 10 000 Stück, und wir fanden keine
Schwierigkeit, uns demselben zu nahen, weil es vor
uns gar nicht scheu war. Anfänglich schossen wir es
tot; allein da wir uns zuletzt genötigt sahen, unser
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