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Perlspnalien.
Seine Majestät der Kaiser und König haben Allergnädigst geruht, dem Königlichen Baurat
Gaedertz den Roten Adler-Orten 4. Klasse und dem farbigen Unteroffizier Lewis in der Polizeitruppe
von Kamerun die Kronenorden-Medaille zu verleihen.
Kaiserliche Schutztruppen.
Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika.
A. K. O. vom 19. Mai 19098.
Frhr. v. Reitzenstein, Wendland, Oberleutnants, — Anträge um Belassung bei der Schutztruppe auf
weitere 2½ Jahre genehmigt.
Schutztruppe für Kamerun.
Seine Majestät der Kaiser und König haben den nachbenannten farbigen Soldaten der
Schutztruppe folgende Auszeichnungen zu verleihen geruht, und zwar:
die Kriegerverdienst-Medaille 2. Klasse in Silber: dem Gefreiten Ndukku, den Soldaten Papagai,
Momo III und Mbassi.
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Nichtamtlicher Teil.
Kolonialras.
Der Kolonialrat trat am Montag, den 18. Mai,
vormittags 10 Uhr, unter dem Vorsitze des Kolonial=
direktors Dr. Stuebel im großen Saale der Kolonial-=
Abteilung des Auswärtigen Amtes zu seiner dies-
jährigen Frühjahrstagung zusammen. Der Vor-
sitzende gedachte in ehrenden Worten der seit der
letzten Tagung verstorbenen Mitglieder: des Geh.
Kommerzienrats Oechelhäuser und des Wirkl. Geh.
Rats Sachse, denen zu Ehren die Anwesenden sich
von den Sitzen erhoben, und begrüßte die neuen
Mitglieder, Exzellenz v. Pommer-Esche, Landrat
Wilkens und Missionsdirektor Buchner. Aus der
dem Kolonialrat vorgelegten Ubersicht über die neueste
Entwickelung der Schutzgebiete (s. unten) ergebe sich
ein günstiges Bild; was den Schutzgebieten noch fehle,
sei die Vermehrung und Verbesserung der Verkehrs-
mittel, insbesondere auch der Bau von Eisenbahnen,
indessen habe auch auf diesem Gebiete nunmehr glück-
licherweise eine raschere Entwickelung eingesetzt. Zu
wünschen sei, daß der Kolonialkongreß sich zu einer
ständigen Einrichtung auswachse.
Vor Eintritt in die Tagesordnung wandte sich
Dr. Scharlach gegen Angriffe der Presse auf den
Kolonialrat und auf die Landgesellschaften in Deutsch-
Südwestafrika, während Herr A. Woermann die sehr
günstigen Eindrücke schilderte, die er, von Einzelheiten
abgesehen, von der Entwickelung Kameruns und Togos
auf einer kürzlich dorthin unternommenen Reise er-
halten habe; seine Ansicht, daß an der mangelhaften
Entwickelung des Handels in Duala häufige Steige-
rungen der Zölle schuld seien, rief auf seiten des
Vorsitzenden eine Darlegung der einschlägigen Ver-
hältnisse in Kamerun und dem benachbarten englischen
Südnigeria hervor. Exzellenz v. Pommer-Csche er-
widerte auf einige Bemerkungen, die Dr. Scharlach
gegen die Deutsche Kolonialgesellschaft gemacht hatte.
Herr Meyer-Delius trat den kürzlich in einigen
Zeitungen veröffentlichten Angriffen gegen die Ver-
waltung von Samoa mit Entschiedenheit entgegen.
Herr Vietor wies, indem er sich gegen eine Ver-
öffentlichung über Tropenhygiene wandte, auf die
Bedeutung eines enthaltsamen Lebenswandels für die
Europäer in den Kolonien hin und betonte, wie
notwendig es sei, daß für die Reisekosten von Ehe-
frauen der Kolonialbeamten und die Wohnungen
solcher Beamtenfamilien besondere Mittel bereitgestellt
werden, worauf der Vorsitzende bemerkte, daß schon
jetzt seitens der Kolonialverwaltung den geäußerten
Wünschen Rechnung getragen werde. Direktor Herns-
heim verteidigte die Jaluit-Gesellschaft gegen einzelne
Preßangriffe.
Beim Eintritt in die Tagesordnung (Beratung
der Etats der Schutzgebiete) gab ein Vertreter des
Reichsschatzamts einige allgemeine Erläuterungen und
betonte namentlich die angesichts der allgemeinen
Finanzlage bei der Aufstellung der Etats gebotene
Sparsamkeit. Beim Etat von Kamerun wurden aus
dem Kolonialrat heraus u. a. die Beseitigung des
Tauschhandels, die Einfuhr und Zucht von Zugvieh,
Wegeverbesserungen, die Anlage einer englischen Fak-
torei in Garua sowie die Frage der Handelsfreiheit
im Niger-Benuegebiet zur Sprache gebracht und
regierungsseitig entsprechende Auskünfte erteilt. Herr
A. Woermann beantragte die Einstellung eines Postens
für die Ausbaggerung der Barre von Kamerun,
wofür die Schiffe gewiß gern eine erhöhte Abgabe
bezahlen würden. Der Vorsitzende erkannte die Nütz-
lichkeit dieser Anregung an und sagte nähere Prüfung
derselben zu, betonte indessen die außerordentliche
Schwierigkeit solcher Arbeiten. Der Antrag Woer-
mann wurde vom Kolonialrat angenommecn. Erledigt