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Bewertung von teilweise über middling amerikanische
Qualität. Die Gesellschaft hat Baumwollkultur-
versuche in diesem Jahr in größerem Umfang aus-
geführt; sollten dieselben gleich gute Resultate ergeben,
ist eine erhebliche Ausdehnung der Baumwollkultur
als Zwischenkultur bei den Kokospalmenanpflanzungen
beabsichtigt.
Das Vieh hält sich auf der Pflanzung aus-
gezeichnet; da die Einrichtung einer größeren Vieh-
zucht beabsichtigt ist, würde dann auch das für eine
umfangreichere Baumwollkultur absolut notwendige
Zugvieh in genügender Menge zur Verfügqung stehen.
(Tropenpflanzer.)
Deuksch-Südwelkafrika.
Schreibweise des Gouvernementssttzes.
Die amtliche Schreibweise des Gouvernements=
sitzes in Deutsch-Südwestafrika ist in „Windhuk“
(bisher „Windhoek") abgeändert worden.
Einfübrung der mitteleuropdischen Sonenzeit.
In Deutsch-Südwestafrika ist seit November v. Is.
die mitteleuropäische Zonenzeit, d. h. eine Stunde
Ost Greenwich, eingeführt, und wird an allen amt-
lichen Stellen, also auch bei der Post und der Eisen-
bahn, angewandt. Im übrigen Südafrika gab es
bisher zwei Normalzeiten: Die Kapkoloniezeit =
1½ Stunden Ost Greenwich und die Natalzeit —
zwei Stunden Ost Greenwich. Am 28. Februar
d. Is. ist in ganz Britisch-Südafrika die auch in
Agypten bereits eingeführte osteuropäische Zonenzeit
(zwei Stunden Ost Greenwich) zur allgemeinen An-
wendung gelangt. Für die westliche Kapkolonie
bringt diese Verschmelzung einige Unzuträglichkeiten,
da die mittlere Ortszeit von Kapstadt nunmehr von
der Normalzeit um mehr als 46 Minuten abweicht,
d. h. es ist in Kapstadt Mittag nach Zonenzeit, wenn
es tatsächlich erst 11 Uhr 14 Minuten vormittags
nach mittlerer Ortszeit ist.
So wünschenswert für ganz Südafrika eine ein-
heitliche Zonenzeit gewesen wäre, so würde doch die
Einführung der Natalzonenzeit für die westlicheren
Teile des deutschen Schutzgebietes zu große Unzu-
träglichkeiten ergeben haben, da die Differenz der
mittleren Ortszeit gegen die Natalzeit für Windhuk
schon über 51 Minuten, für Swakopmund aber be-
reits eine Stunde und fast zwei Minuten beträgt.
Es mußte daher für Deutsch-Südwestafrika die
mitteleuropäische Zeit gewählt werden, welche zugleich
den Vorteil bietet, daß die Zonenzeit für Deutschland
und dieses Schutzgebiet die gleiche ist.
Für Togo wird voraussichtlich die westeuropäische
oder Greenwicher Zeit, für Kamerun die mitteleuro-
päische (1 Uhr Ost Greenwich), für Deutsch-Ostafrika
die osteuropäische oder vielleicht auch die 2½ Uhr
Ost Greenwicher Zeit, für Kaiser Wilhelmsland, den
Bismarck-Archipel, die Karolinen und Marianen die
10 Uhr Ost Zonenzeit, für die Marshall-Inseln die
11 Uhr Ost Zonenzeit in Frage kommen, wenn sich
in diesen Gebieten einmal das Bedürfnis nach einer
einheitlichen Zonenzeit geltend machen sollte.
In Kiantschou ist bekanntlich die 8 Uhr Ost-
Zonenzeit bereits eingeführt.
Bericht des Leutnants Sirt v. Armin über einen Besuch
bei dem Ovambohäuptling Kambonde.
Am 12. März reisten wir von Okankwejo ab
nach Okatumare. Über die Wasserstellen auf diesem
Wege ist folgendes zu bemerken: Zunächst Okanleka,
offenes Wasser, während des ganzen Jahres zum
Tränken genügend. Dann Ekatuware; dort befinden
sich tiefe Löcher, eines davon brunnenartig, dort
wären Segeltuchtröge und eine Pumpe unbedingt
nötig Ekunie ist offen, soll aber in der trockenen
Zeit bisweilen austrocknen.
Von hier hatten wir die Absicht, nach Osten um
die Pfanne zu reiten, konnten jedoch infolge der
wasserreichen Reviere und des beinahe undurchdringlichen
Urbusches nicht durch. Wir beschlossen deshalb, an
das nächste Wasser zu reiten. Dies ist Omhongo,
am Südrand eines kleinen Omhongowäldchens gelegen.
Es soll das ganze Jahr Wasser haben. Hier trafen
wir einen Ovambobuschmann, welcher sagte, er sei
mittags von Kambonde auf die Jagd geschickt worden.
Nach seiner Aussage konnten wir nur zwei Reit-
stunden von dessen Werft sein. Da Kambonde mich
schon wiederholt eingeladen hatte, ihn zu besuchen,
glaubten wir, so nahe von seiner Werft nicht um-
kehren zu können, ohne ihn zu verletzen. Letzteres
wollten wir vermeiden und beschlossen deshalb, hin-
zureiten. Wie sich später herausstellte, waren es
fünf Reitstunden.
Der Weg dorthin führte dauernd durch große
Grasflächen, oft stand hohes Gras bis über die
Pferdeohren. Dann solgten wieder Flächen mit
gutem Weidegras. Im ganzen kamen wir an fünf
Vleys vorbei, welche allerdings in der trockenen Zeit
bis auf Ondova sämtlich austrocknen dürften. Etwa
15 km vor Olukonda beginnen einzelne Palmen.
Bei Olukonda selbst und in dem ganzen Gelände
zwischen den Ortschaften ist reicher Palmenwuchs,
üppige Ovambokornfelder und zahlreiche Vleys, welche
von ungezählten Wasservögeln belebt sind.
Wir trasen am 16. in Olukonda ein. Die
Missionare nahmen uns außerordentlich freundlich
auf und luden uns zum Besuche auch der übrigen
Missionsstationen ein. Wir bewunderten den großen
Fleiß, mit dem die Stationen gebaut sind, und vor
allem die große Kirche in Onypa, wo sich auch eine
Druckerei befindet und eine Ovambeozeitung erscheint.
Überall war die Geschicklichkeit der Ovambos und
vor allem ihre große Sauberkeit zu bemerken. Dem
Gottesdienste wohnten wir verschiedentlich bei, auch