Full text: Deutsches Kolonialblatt. XIV. Jahrgang, 1903. (14)

Ignace Ngoira — Karl Ndewingia — Nikolaus 
Mtschau — Franz Sebulu — Raymund Kito — 
Franz Mafurundja — Seweko — Thomas Seremon 
— Leonard Lelo — Martin Letera — Hugo Lelo 
— Leon Kiryambata — Leo Adessatya.“ 
Am 17. Mai sind die Basler Missionare Ernst 
und Leimbacher glücklich in Bali (Nordkamerun) 
angekommen. Der König hat sie freundlich empfan- 
gen und ihnen ein Haus in seinem Gehöste zur 
Versügung gestellt bis zur Vollendung ihres eigenen 
provisorischen Wohnhauses. Missionar Keller wird 
seinen beiden Kollegen im Herbst mit seiner Frau 
nachfolgen. 
  
Aus Agu-Tavie (Togo) schreibt P. Schönig 
dem „Steyler Missionsboten“: 
Am Feste des hl. Gregor (12. März) hatten wir 
die Freude, wieder eine größere Kapelle zum Dienste 
des Allerhöchsten einweihen zu können. Es war dies 
auf unserer blühendsten Außenstation in Tavie-Ape- 
game am Fuße des Aguberges. Der Bau war ein 
dringendes Bedürfnis, da die alte Schule dem Ein- 
sturz nahe war, dann auch weil die Zahl der Kate- 
chumenen eine beträchtliche Höhe erreicht hatte. Der 
Bauplatz war nichts weniger als günstig. Doch was 
die Natur nicht gab, konnte durch Arbeit ersetzt 
werden. Zuerst wurden zwei große Gräben gezogen, 
um so das Wasser abzulelten. Mit dem ausgehobenen 
Boden wurde dann der Bauplatz bis zu 1 m ange- 
füllt, so daß der Platz jetzt gut aussieht. Nachdem 
dies geschehen und auch ungefähr 40 000 an der 
Sonne getrocknete Ziegelsteine fertig lagen, wurde 
endlich am 10. November 1902 der Grundstein ge- 
legt. Da Handwerker in genügender Zahl und 
Arbeiter mehr als wir wünschten stets zur Verfügung 
standen, auch das Bauholz, schönes und unverwüst- 
liches Odumholz, zum Teil schon fertig geschnitten 
war, so konnte der Bau ziemlich rasch voranschreiten. 
Er ist im romanischen Stile ausgeführt, hat eine 
Länge von 23 und eine Breite von 7½ m. Uber 
dem Eingang befindet sich ein Zimmer, das einem 
stumpfen Turme ähnlich sieht. Der Raum saßt schon 
eine beträchtliche Anzahl, jedoch wird er, wenn keine 
unvorhergesehenen Hindernisse für die Missionierung 
eintreten, in kurzer Zeit zu klein sein. — Am Tage 
vor der Einweihung traf der P. Präfekt aus Lome 
ein; auch alle Mitbrüder der Agomestation kamen 
hierher. Am nächsten Morgen versammelten wir 
uns in dem Schulraume, um feierlich davon Abschied 
zu nehmen, und zogen dann von da ab in Prozession 
zur neuen Kapelle. Während der P. Präfekt die 
Einweihung vornahm, legte P. Schmitz der vielköpfigen 
Menge vor dem Eingang die Bedeutung des Tages 
und der Weihe in beredten Worten auseinander. 
Kaum war die hl. Handlung beendet und der Eintritt 
in die Kapelle freigegeben, als auch schon in wenigen 
Augenblicken der ganze Raum bis auf den letzten 
Platz angefüllt war; viele mußten außerhalb an den 
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Türen und Fenstern dem Hochamte beiwohnen. Die 
Christen und Katechumenen hatten sich recht opser- 
willig gezeigt. Das meiste Holz haben sie unent- 
geltlich aus dem Walde herbeigeholt und ebenso die 
verschiedenen Hütten für die Ziegelsteine, Hand- 
werker 2c. gebaut. Am Nachmittag 4 Uhr war die 
feierliche Taufe von 27 meist erwachsenen Schwarzen. 
Darauf wurde eine Ehe feierlich geschlossen. Abends 
7 Uhr war Schlußandacht, bei welcher schön leuch- 
tende Lampions die Negeraugen erfreuten. 
–. 
In der Samoanischen Zeitung vom 4. April 
lesen wir: 
Da die deutsche Gemeinde (in Apia) seit einem 
Jahre ohne Seelsorger gewesen, ist es freudig zu 
begrüßen, daß die wesleyanische Mission durch Ge- 
winnung der Dienste des Pfarrers Beutenmüller 
diesem Mangel abgeholfen hat. Pfarrer Beuten- 
müller traf im Laufe der letzten Woche hier ein. 
Er ist ein Württemberger und gehört der bischöflichen 
Methodistenkirche an. Diese Kirche hat auf das 
Gesuch der Methodistenkirche von Australasien Herrn 
Beutenmüller für die Mission in Samoa bestimmt. 
Obgleich die Haupttätigkeit des Herrn Pfarrers darin 
bestehen wird, den Zöglingen des wesleyanischen 
Seminars in Lufilufi deutschen Unterricht zu erteilen, 
so glaubt derselbe doch, wenn gewünscht, es ermög- 
lichen zu können, in der deutschen Schule wöchentlich 
einige Stunden Religionsunterricht zu erteilen. 
Aus fremden Kolonien und 
Produktionsgebieten. 
Beabsichtigte Teuerungen im Währungssystem von 
Britisch-Ostafrika. 
Nach Bekanntmachungen der Finanzbehörde in 
Mombassa beabsichtigt die britische Regierung, in das 
Währungssystem von Britisch-Ostafrika zwei Neuerungen 
einzuführen. Statt der bisher in Umlauf befindlichen 
Scheidemünze, des Pesa, von dem 64 gleich einer 
Rupie sind, soll eine Scheidemünze nach dem Dezimal- 
system eingeführt werden. Außerdem steht die Aus- 
gabe von Papiergeld bevor. 
verkehr mit Landesprodukten auf der Uganda-Eisenbabn 
im Jahre 1902. 
Einem Berichte des Verkehrsdirektors der Uganda- 
Eisenbahn zufolge gestaltete sich der Verkehr mit 
Landesprodukten aller Art auf dieser Bahn während 
der zweiten Hälfte des Kalenderjahres 1902 folgender- 
maßen (die Zahlen für die erste Hälfte 1902 sind 
in Klammern beigefügt): 
Bohnen 116 Tonnen (—), Kassee 30 Tonnen (10), 
Kopra 27 Tonnen (100), frische Früchte 11 Tonnen 
(42), Gheebutter 38 Tonnen (25), Getreide 125 Tonnen 
(252), Erdnüsse 9 Tonnen (—), Häute und Felle
	        
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