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auch vor allem, um den wichtigen Bimbadistrikt für
die neue Handelsanlage zu erschließen, um gleichzeitig
die immer noch in der Schwebe befindliche Dassi-
angelegenheit zu regeln und um schließlich mit Mesima
in weitere Fühlung zu kommen, wurde am 28. und
29. Oktober der Weg von Yama nach Bimba be-
gangen, der in Ndgimbia, etwa 1½ Stunden östlich
Bimba, die alte Plehnsche Route trifft. Infolge
desUrwaldes, der hier in der Nähe des zu-
sammenhängenden Graslandes durch einen äußerst
kautschukreichen Wald, etwa in den Baum-
höheverhältnissen eines alten deutschen Hochwaldes,
ersetzt ist, aber eine ganz außerordentliche Menge
dichtesten Unterholzes enthält, infolge der auch
hier in reichlichem Maße vorhandenen Wasser-
adern in sehr sumpfigen breiten Grasstreifen
und infolge des äußerst hohen Wasserstandes,
der sich besonders beim Ubergang über den hier
ziemlich bedeutenden Tuki hinderlich erwies, war die
an sich kurze Wegestrecke recht anstrengend, zumal sie
in fast strömendem Regen zurückgelegt wurde. Das
am Abend des 29. erreichte große Dorf Ndgimbia
hat seit dem Besuche Plehns seine Lage leider um
etwa eine Stunde nach Südosten verändert, so daß
die von Plehn festgelegte Ndgimbiabreite für das
Kartenbild nur in beschränktem Maße verwendbar
ist. Ndgimbia= sowohl wie Bimbagesandte wurden
auf dem gesamten Marsche, wie das in diesen Ge-
genden üblich ist, an mehreren Stellen getroffen.
Eine ganze Reihe von Fragen, die in Bimba
meiner Entscheidung harrten, die dort beabsichtigte
Anlage einer Zweigfaktorei von Beri, aus der nach
Inangriffnahme von Mesima und Bepol über kurz
oder lang sich wohl eine selbständige Faktorei ent-
wickeln dürfte, außerdem die Beschaffung einer ge-
nügenden Anzahl von Kanus zu der beabsichtigten
Dumeexploration hielten mich vom 30. Oktober bis
zum 7. November in Bimba fest. Die Aufnahme
war, wie bereits ein Jahr zuvor, so glänzend, daß
ich aus den Resten des von Bimba gelieferten Mais-
mehls die eisernen Rationen zum Rückmarsch noch
derartig freigebig verausgaben konnte, daß eine Tages-
portion sogar Ngoko erreicht hat. Die ganz außer-
ordentlich ergiebige Jagd und der Fischreichtum des
Dume machten außerdem den Bimbaaufenthalt zu
einer willkommenen Rast für die durch die fort-
währenden Regengüsse und anstrengenden Patrouillen-
gänge der letzten Monate ziemlich mitgenommenen
Mannschaften.
Zunächst stellte sich während dieses Bimbaaufent-
haltes der vielgenannte Dassi, erklärte sich aber in-
folge seiner Kriege in Bepol und der jahrelangen
Verfolgungen Bertuas für außerstande, zur Zeit
irgendwelche Zahlungen zu leisten oder Strafarbeiter
zu stellen. Da mir die in der Dassiangelegenheit
sicher zuverlässigen Häuptlinge Bimba und der durch
Dassi sehr geschädigte Vumbo versicherten, es ent-
sprächen diese Angaben den Tatsachen, glaubte ich
bei dem dringenden Bedürfnis nach einigen neuen
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Anfiedlungen an einem Teil der Hauptverkehrsadern,
die aus Süden zu der neuen Region führen, von
einem Bestehen auf meinen im Vorjahre erhobenen
Forderungen absehen zu können, falls Dassi sich ver-
anlassen ließe, eine der erwähnten Bevölkerungslücken
auszufüllen. Ich stellte ihm drei geeignete Plätze
und meine ausgiebige Unterstützung zur Besiedlung
eines derselben in Aussicht, doch ist diese Besiedlung
bisher nicht erfolgt. An dem Tode Plehns ist
Übrigens Dassi persönlich, wie ich nunmehr überzeugt
bin, unschuldig, vielmehr haben sicherlich die Plehn
führenden Bertualeute in den Dassifarmen die Feind-
seligkeiten begonmen.
Eine schwierige Streitigkeit zwischen Bimba und
Molbe, gegen welch letzteren übrigens von vielen
Seiten nördlich des Dume Klagen wegen Gewalt-
tätigkeiten vorlagen, wurde für den demnächstigen
Aufenthalt in Mokbe zur Erledigung vorbehalten
und in Anschluß daran ein für allemal der Weg
zur Erledigung derartiger Streitigkeiten festgelegt
und einer großen Häuptlingsversammlung auseinander-
gesetzt. Die Mokbe-Angelegenheit wurde, um dies
vorauszunehmen, später unter einer dringenden letzten
Vermahnung auf einer Versammlung sämtlicher
Mokbehäuptlinge zur Zufriedenheit beider Parteien
durch Erlegung eines größeren Wehrgeldes geordnet.
Der seinerzeit in Ngoko gefangen gehaltene
Mesimahäuptling Püell erschien des weiteren in
Bimba mit größeren Geschenken und bat um Unter-
stützung gegen einen Teil der Mesimahäuptlinge,
ohne die der über hohe Berge und durch viele
sumpfige Strecken führende neu anzulegende Weg
Mesima—hukaduma nicht gefördert werden könne.
Da ich selbst bezüglich des nun auch für Mesima
in Aussicht genommenen Vordringens der Gesell-
schaft Südkamerun mit den dortigen Eingeborenen
Rücksprache nehmen wollte, beraumte ich eine Ver-
sammlung von Mesimahäuptlingen in Bimba an.
In weitgehender Weise machte sich hierbei der Ein-
fluß der Vorgänge in Gamane bemerkbar. Nicht
nur sanden sich die in Frage kommenden Chefs aus
Entfernungen bis zu drei Tagemärschen, obwohl fie
teilweise untereinander verfeindet waren, ohne Aus-
nahme mit Geschenken in Bimba ein, sondern fie
brachten auch noch mir fremde Chefs und eine Ab-
ordnung des Bepoloberhäuptlings Ndua mit. Ab-
gesehen von der Besprechung einer direkten Wege-
anlage nach Yukaduma, bemühte ich mich in erster
Linie, den Erschienenen die Vorbedingungen zu den
geplanten Handelsunternehmungen, also besonders
die Notwendigkeit der rationellen Gewinnung von
Produkten, der Gestellung von Trägern, der Her-
stellung gangbarer Verbindungen, des völligen Frie-
dens in ihren Gebieten usw., klarzulegen unter gleich-
zeitigem Hinweis auf die ihnen daraus erwachsenden
Vorteile und die Unterstützung und den Schutz der
Verwaltung. Von diesen Leuten und einige Tage
später auch von Bimba und seinen Unterhäuptlingen
wurden meine Erklärungen mit großem Beifall auf-