Franken. Gegenwärtig läßt die Gesellschaft drei ver-
schiedene Gruppen von Minen ausbeuten, die eine
an der Südbai, die zweite in Plum, die dritte am
Berge Thiébaghi. Letztere ist an eine andere Ge-
sellschaft verpachtet, die die Verpflichtung übernommen
hat, jährlich mindestens 10 000 t zu produzieren und
pro Tonne eine Abgabe von 15 Franken zu zahlen.
Die Minengruppe der Südbai ist anscheinend außer-
ordentlich reich und ergiebig. Zur Zeit wird der
Bau einer Bahn erwogen, die das gewonnene
Mineral der Südbai einem der besten Häfen Neu-
Kaledoniens zuführen soll. Das Erz besitzt einen
Gehalt von 50 bis 56 pCt. von Chromsesquioxyd.
Die Mine zu Plum hat bereits bedeutende Mengen
von Chromerz geliefert und soll mit den nötigen
Einrichtungen vollständig ausgerüstet werden, um
fortdauernd aroße Mengen zu produzieren.
(Nach L Echo des Mines et de la Alctullurgie.)
Perschiedene Mitteilungen.
Die Beförderung der Baumwollkultur in den britischen
Rolonien.
Im Juli v. Is. wurde hauptsächlich auf An-
regung der Handelskammer zu Oldham die brinische
Cotton Growing Association, Gesellschaft zur Be-
förderung der Baumwollenkultur, mit dem Zweck
gegründet, die Baumwolle nur aus den britischen
Kolonien zu beziehen, um durch Hebung dieser Kultur
dortselbst, soweit als möglich, einem Mangel an
Baumwolle in Großbritannien vorzubeugen. Gleich-
zeitig soll der Absatz von Baumwollenwaren ver-
größert werden, dem jetzt durch die hohen und un-
geregelten Preise der amerikanischen Baumwolle ein
Hindernis bereitet wird. Die Gesellschaft beabsichtigt,
einen Garantiefonds von 50 000 2 innerhalb fünf
Jahren aufzubringen und Sachverständigenkommissionen
nach den verschiedenen Produktionsländern zu senden,
die über die besten Methoden der Baumwollkultur
Bericht zu erstatten hätten. Diese Expeditionen
sollen berechtigt sein, Landbesitz zu Versuchsplantagen
zu erwerben; sie sollen sferner Samen an die Ein-
geborenen verteilen und sie durch Rat und Tat er-
mutigen, Baumwollkultur auf ihrem eigenen Grund
und Boden zu treiben; eine weitere Aufgabe soll
für sie darin bestehen, Stationen zum An= und Ver-
kauf von Baumwolle oder Nebenprodukten einzurichten,
kurz alle ihnen geeignet erscheinenden Mittel, ihre
Absichten zu fördern, anzuwenden. Bezeichnend ist,
daß die Arbeiter der Angelegenheit ein ebenso großes
Interesse zuwenden wie die Fabrikanten. In
Egypten, glaubt man, werde sich die Baumwollkultur
elwas vergrößern lassen, und auch die Zufuhr von
Baumwolle aus dem Sudan werde gesichert werden
können. Ferner erwartet man, daß es möglich sein
wird, sowohl die Quantität der ostindischen Baum-
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Baumwollkultur mit gutem Erfolge in großem Maß-
stabe in Centralafrika und vornehmlich an der Ost-
und Westküste Afrikas, wo die Baumwolle jetzt
stellenweise wild wächst, betrieben werden kann. Von
der Westküste Afrikas erwartet die Gesellschaft die
besten Ergebnisse; hier ist das Klima für die Baum-
wolle wohl geeignet, Arbeitskräfte sind in der Regel
sehr zahlreich vorhanden, und vor allem ist die
Baumwolle dort heimisch; sie wird von den einzelnen
Stämmen für den eigenen Bedarf zur Herstellung
von Tuch angebaut. Obwohl das Wachstum der
Pflanze sehr rasch vor sich geht, ihre Kultur einfach
und der Ertrag an Baumwolle groß ist, scheinen
keine Versuche gemacht worden zu sein, sie für den
Export zu kultivieren. Man nimmt an, daß die
britische Westküste Afrikas wohl imstande ist, genug
Baumwolle zu produzieren, um den Bedarf der
Fabrikanten von Lancashire zu decken, obwohl erst
noch viel zu diesem Zwecke getan werden müßte.
Von den Expeditionen soll jede aus 5 oder 6 Mannern
bestehen, die praktische Erfahrungen auf den ameri-
kanischen Baumwollplantagen gesammelt haben. Die
Gesellschaft will die Sachverständigen annehmen, die
Regierungen der Kolonien sollen die Kosten der
Expeditionen tragen. Dieser Plan hat auch bereits
die Billigung des Kolonialamtes gefunden. An der
Küste sollen Faktoreien errichtet werden, wo die
Baumwolle entkörnt, gepreßt, in Ballen gebracht und
nach Liverpool und Manchester verschifft wird. Die
Hauptschwierigkeiten liegen in dem Transport nach
der Küste. Wo Eisenbahnen vorhanden sind, haben
sich die Regierungen bereit erklärt, die Baumwolle
zwei Jahre lang frachtfrei nach der Küste zu bringen:
in den meisten Fällen jedoch wird die Ernte auf
den Flüssen aus dem Innern nach der Küste gebracht
werden müssen. In Britrisch Central= und Ostafrika
scheinen die Ebenen des Sambesi und Schire für
die Baumwollkultur gut geeignet, auch in einigen
der angrenzenden Hochländer finden sich Täler, die
schwarzen, für die Baumwollkultur geeigneten Boden
enthalten. Die Ufer des Viktoriasees, die Küste bei
Lamu und die dortigen Inseln werden ebenfalls
als geeignete Stellen hierfür angesehen. In der
Tat scheint es an Land mit passendem Boden, ge-
eignetem Klima und billigen Arbeitskräften nicht zu
sehlen. Die einzigen Schwierigkeiten dürften in den
Frachtverhältnissen liegen.
(Nach The Textil Manufacturer.)
Gründung einer Bergbau--Kammer für Französisch-
We#stafrika.
Vor kurzem ist in Frankreich, mit dem Sitze in
Paris, Place Vendôöme 16, eine Bergbau-Kammer
gegründet worden, welche die nachstehend erläuterten
Zwecke verfolgt: Zunächst soll es Aufgabe der Kammer
sein, Mittel und Wege ausfindig zu machen, die ge-
wolle zu erhöhen als auch ihre Qualität zu ver= eignet sind, eine sichere und gedeihliche Entwickelung
bessern; endlich ist man der Memung, daß die der Bergwerksindustrie in den französischen Kolonien