röse Form angeblich nicht bekannt. Schlafkrankheit
und Malaria in ihrem Lande angeblich unbekannt.
Mwelle. Lepra anaesthetica = süäm; Lepra
tuberosa = Nénga. Lepröse isoliert. Schlaf-
krankheit und Malaria angeblich nicht bekannt.
Büngü. Lepra, Malaria, Schlafkrankheit angeb-
lich unbekannt. Kennen angeblich nur Pocken und
„Cro-Cro“.
Etün-Bélä hä. Lepra anaesthetica = sáäm;
Lepra tuberosa = n'jénge. Lepröse isoliert. Schlaf-
krankheit — Käne, sehr häufig. Es wird dort viel
roher Maniok gegessen. Schlafkrankheit für an-
steckend gehalten. Angeblich der Atem der Kranken
ansteckend. Auch die Schlafkranken werden bei ihnen
isoliert. Angeblich nicht Malaria, viel Pocken.
Etün-Bélänft. Lepra anaesthetica = säm;
Lepra tuberosa = m’'bar (mänä)? Schlafkrank-
heit Känue, angeblich schon seit langer Zeit im
Lande verbreitet. (Angeblich) sehr viel Pocken.
Malaria angeblich vorhanden.
c) Stämme im Innern Kameruns, nördlicher Teil.
Bambukos und Ngolos, am Nordostabhange des
Kameruner Gebirges. Lepra und Schlafkrankheit
angeblich nicht bekannt.
Haussa. Lepra = bütürá. Ich hörte auch
den Namen Kütürö. Lepröse werden isoliert. Bei
der außerordentlichen Verbreitung der Haussa im
ganzen westlichen Sudan und der großen Ver-
breitung der Haussasprache wird es leicht sein, im
ganzen Nordwesten mit Hilfe der vorstehenden Be-
zeichnung und unter Zuziehung von Dolmetschern,
wenn solche nötig, Fälle von Lepra beizeiten unter
den Angestellten ausfindig zu machen.
In Ergänzung und Vervollständigung obiger
Daten berichtet Dr. Ziemann aus Duala vom
5. Oktober d. Is. des weiteren:
Meine damalige Vermutung, daß wir mit der
Lepra in erheblichem Maße, ferner mit der Schlaf-
krankheit in gewissen Bezirken des Hinterlandes auch
rechnen müssen, hat sich immer mehr bestätigt. Die
Lepra ist mittlerweile auch dadurch, daß im hiesigen
Gefängnis Lepröse durch frühere Gefangene infi-
ziert wurden, deren Lepra nicht erkannt wurde, von
praktischer Bedeutung geworden. Für die Leprösen
habe ich deshalb die Bewilligung von Mitteln zur
Errichtung eines Lepraheims durch die Wohlfahrts-
lotterie beantragt. Die Untersuchungen über Schlaf-
krankheit haben dadurch an Interesse gewonnen,
daß Dr. Castellani als Ursache derselben gewisse
Trypanosonen, gehörig zu derselben Tierfamilie, der
auch die Erreger der Tietsekrankheit angehören,
gefunden haben will. Als Ursache der in immer
zunehmender Schlassucht bestehenden, tödlich endenden
Krankheit, die bezeichnender Weise nur oder sicher
fast nur die schwarze Rasse betrifft, ferner nach
meinen Feststellungen auch nie die Milchkinder
befällt, waren verschiedene Kleinlebewesen angegeben
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worden. Ich selbst hielt fest an meiner Theorie,
daß es sich dabei als Ursache um chronische Ver-
gifstung, eventl. durch schlechten oder unzweckmäßig
bereiteten Maniok handelte. Wie ich jetzt erst er-
fahre, hat bereits 1883 der Portugiese Pereira die
Schlafkrankheit von Maniokgenuß hergeleitet. Während
er indes die Krankheit in Verbindung bringt mit
dem Blausäuregifte, das in dem Maniok enthalten,
dachte ich an Giftstoffe (Toxine), die durch Mikro-
organismen oder Fermente, die an oder in dem
Maniok bezw. möglicherweise auch anderen bestimmten
Nahrungsmitteln sich bildeten, produziert würden.
Als Analogie führte ich die Krankheit „Pellagra“
in Italien an, die durch den Genuß von schlechtem
Mais bedingt ist. Die meisten Stämme glauben
auch, daß es sich nicht um eine Infektionskrankheit
im eigentlichen Sinne handelt. Sie unterscheiden
angeblich sehr wohl zwei oder sogar mehrere Varie-
täten des Manioks oder Kassada, von denen bekannt-
lich die bittere Kassada, wenn nicht genügend gekocht,
giftig ist.
Für die nachfolgenden, mittlerweile gesammelten
Notizen bezügl. Schlafkrankheit und Lepra in der
Kolonie Kamerun wende ich im großen ganzen die
bereits im Aufsatz Deutsche Mediz. Wochenschrift
Nr. 14, 1903, geübte Gruppierung an. Das Folgende
wird eine Bestätigung und eine Ergänzung und
Erweiterung der bereits gesammelten Notizen dar-
stellen, da zu den Notizen über die bisher erwähnten
20 Stämme solche über 8 weitere hinzukommen.
A. Küstenstämme in Ober-Guinea.
Sierra-Leoneleute. Lepra = békbö, derselbe
Name für Lepra angesthetica und lepra tuberosa.
Im Beginn Lepra angeblich durch Kountry-Medizin
heilbar.
Schlafkrankheit = torij. Alle sollen daran sterben,
wenn nicht im Beginn Kountry-Medizin gereicht
wird. Die Dauer der Krankheit soll meist nur
bis höchstens sechs Monate betragen. Muilchkinder,
die noch an der Mutterbrust saugen, bekommen die
Krankheit angeblich nicht. Als ansteckend gilt die
Krankheit nicht. Kassada wird zum Teil roh, zum
Teil gekocht gegessen.
Monrovialeute. Im früheren Aufsatz Bezeichnung
für Lepra = Bökböli. Ich hörte jetzt auch die
Bezeichnung Böböjäli für Lepra tuberosa (Knollen-
form) und Lepra anaesthetica (Nervenform).
Im Beginn soll die Krankheit angeblich durch
Kountry-Medizin heilbar sein.
Schlafkrankheit soll heißen könje und ziem-
lich häufig sein. Die Milchkinder bekommen sie
angeblich nicht. Im Lande kommen verschiedene
Arten von Kassada vor, die zum Teil roh, aber
nur, wenn es sich um die süße Art handelt, zum
Teil gekocht, gegessen werden. Dieselbe wird nicht
für infektiäös gehalten. Sie halten aber auch meist
die rohe Kassada für gistig. Beim Beginn der
Krankheit werden zur Ableitung des Blutes aus