Full text: Deutsches Kolonialblatt. XV. Jahrgang, 1904. (15)

Personal · Nachrichten. 
Deutsch-Ostafrika. 
Die Wiederausreise nach Deutsch-Ostafrika hat 
am 9. Februar von Neapel aus angetreten der Zoll- 
amtsassistent 2. Klasse Püstow. 
Mit Heimatsurlaub sind am 2. Februar 1904 
in Neapel eingetroffen: Hauptmann Fonck und 
Unteroffizier Schiele. 
  
Ramerun. 
Der bisherige Bezirksamtssekretär beim Kaiser- 
lichen Gouvernement von Kamerun, Barche, ist zum 
Kassenvorstand daselbst ernannt worden. 
Der Bauaufseher Albin Vetter hat die Ausreise 
nach Kamerun angetreten. 
Im Schutzgebiet Kamerun sind wiedereingetroffen: 
Assessor Krücke, Stationsleiter Kummetz, Stabs- 
apotheker Dr. Strunk, Werkmeister Liebold, Slip- 
meister Meier und Schlosser Sünder. 
Aus Kamerun ist mit Heimatsurlaub eingetroffen 
der Stationsassistent Nikolaus Müller. 
Mit Heimatsurlaub sind am 30. Januar 1904 
in Hamburg eingetroffen: Hauptmann Schmidmann 
gen. v. Wuthenow, Unteroffizier Hartig und 
Sanitätssergeant Scheer. 
Die Ausreise in das Schutzgebiet haben am 
10. Februar 1904 von Hamburg aus angetreten: 
Leutnant Heigelin, Feuerwerker Wegener und 
Unteroffizier Bitzinger. 
  
  
  
  
  
Cogo. 
Der Steuersupernumerar Wirth und der Po- 
lizeibeamte Maedicke haben die Ausreise, und der 
Oberleutnant Freiherr v. Seefried, der Bau- 
aufseher Vetter und der Geometer Arendt haben 
die Wiederausreise nach Togo angetreten. 
Der Gärtner Sonntag und der Maler und 
Anstreicher Powilleit sind in Togo eingetroffen; 
der Stationsassistent Henkel ist daselbst wieder- 
eingetroffen. 
Aus Togo ist krankheitshalber eingetroffen der 
Regierungssupernumerar Schulz. 
S#dwestafrika. 
Das Gouvernement des deutsch-südwestafrikanischen 
Schutzgebiets hat anläßlich des Hereroaufstandes den 
schmerzlichen Verlust einer Anzahl von tüchtigen, 
pflich#reuen Beamten zu beklagen. Sie alle haben 
ihr Leben in Ausübung ihrer Pflicht dahingegeben, 
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sei es, daß sie im tapferen Kampf gegen die Auf- 
ständischen ihren Tod fanden, sei es, daß sie der 
Gewalttätigkeit und Heimtücke der Hereros zum 
Opfer fielen. Das Andenken der Braven wird im 
Schutzgebiet wie auch in der Heimat in Ehren ge- 
halten werden. 
Nach den vorliegenden amtlichen telegraphischen 
Berichten sind im Kampf gefallen folgende Beamte 
und Angestellte des Gouvernements: 
Der Gouvernementstierarzt Hans Kämpny, ge- 
boren am 6. April 1875 in Stettin, welcher sich seit 
Anfang Juni 1902 im Schutzgebket befand. Er fiel 
Mitte Januar auf einer Patrouille vor Karibib. 
Der Geheime Registraturassistent Otto Rock, 
geboren am 8. Dezember 1877 in St. Johann a. b. 
Saar, welcher erst im April 1903 als Leiter der 
Eisenbahnmateriali ltung nach Swakopmund 
entsandt war. Er fiel bei dem Ausfallgefecht von 
Okahandja am 20. Januar. 
Der Lokomotivführer Phllipp Fackert aus Duis- 
burg. Er war geprüfter preußischer Lokomotivführer 
und stand seit Aprll 1902 im Schutzgebietsdienst. 
Der Lokomotivführer Karl Schliepen aus 
Altendorf bei Essen. Er stand seit 1898 im Gou- 
vernementsdbienst. 
Der Schreiber Wilhelm Gerwinsky aus Bitter- 
feld. Er war von 1896 bis 1899 Reiter in der 
Kaiserlichen Schutztruppe und seitdem Schreiber im 
Dienst des Gouvernements. 
Der Angestellte der Elsenbahn Heinrich Grund- 
mann aus Weddinghofen in Westfalen, 1898 in 
den Gouvernementsdienst getreten. 
Der Angestellte der Elsenbahn Otto Hellige 
aus Großsalze b. Magdeburg, 1898 in den Gouverne= 
mentsdienst getreten. 
Der Gouvernementspolier Hermann Gerlitz aus 
Kuchblank, Kreis Greifenhagen, Pommern, früher 
Tischlermeister in Stettin, seit 1900 im Gouverne- 
mentsdienst. Er fiel am 5. Februar im Gefecht bei 
Omaruru. 
Der Angestellte der Eisenbahn Robert Leopold 
Seelmann aus Horstdorf in Anhalt, seit 1898 im 
Gouvernementsdienst. Er fiel gleichfalls am 5. Februar 
im Gefecht bei Omaruru. 
Von den Hereros ermordet sind folgende Beamte 
und Angestellte: 
Der Zivilpolizist Richard Tausendfreund aus 
Usdan, Kreis Neidenburg, Ostpreußen, in. Otjiseva. 
Er hatte 1894 bis 1899 bei der Kaiserl. Schutztruppe 
gestanden und war nach mehrjährigem Aufenthalt in 
Deutschland 1902 in das Schutzgebiet zurückgekehrt, 
wo er zunächst als Meßgehilfe, dann als Zioilpoltzist 
im Gouvernementsbienst tätig war. 
Der Meßgehllfe Richard Mosenhauer aus 
Magdeburg-Neustadt. Er stand seit dem 1. August 1903 
im Gouvernementsdienst.
	        
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