8 Boot lag, so gründlich zu überraschen, daß er an
egenwehr nicht mehr denken konnte. Er er-
bielt. eine Gefängnisstrafe.
Weit mehr lag mir aber an den wohltätigen
Folgen dieses vom Glück begünstigten Zuges. Alcht
aur, daß ich sechs gute Gewehre und eine Anzahl
Natronen von den Eingeborenen ausgeliefert erhielt,
dieselben waren nunmehr von meiner Macht völlig
Werzeugt und schrieben dies wohl auf übernatürliche
#ast, was die Folge von Kombination und eines.
gewissen Spähersystems war.
Die Wegearbelten gingen nun flott vorwärts.
Durch häufige Inspektionen derselben gewann ich
mmeer mehr Fühlung, und mit dieser das Vertrauen
er Leute. Der Hauptweg wird nunmehr ungefähr
170 bis 190 km gefördert sein, und diese Strecke,
le zur See früher mühsam oder in Nordwest über-
aupt nicht zurückzulegen war, reite ich jetzt mit einem
ghuten Pferde in zwei Vormittagen.
Mit dem Bau von Rasthäusern ist bereits be-
gonnen. Dieselben wurden auf je 20 bis 25 km
briichten und dienen nicht nur den Regierungsbeamten
ei Inspektionsreisen als Unterkunft, sondern werden
von anderen reisenden Europäern benutzt. Der
To. sagen die Eingeborenen, hat die Kriege zer-
rochen, und die Erfahrung hat gelehrt, daß hierin
viel Wahrheit liegt. Während in früheren Jahren
tige Fehden an der Tagesordnung waren, ist
während der letzten dret Jahre kein derartiger Fall
vorgekommen, und diejenigen Anlässe, aus denen
hden entstanden, werden zum größten Teil vor
das Forum des Stationsgerichts gebracht. Die Pazi-
L#ierung der Eingeborenen und die Gewöhnung der-
aber an die Macht der Regierung ist durch die
Egearbeiten erreicht worden. Der Beweis, daß die
anaken durch sachgemäße Behandlung ohne nennens-
werte Gewaltmaßregeln zur Arbeitslelstung im eigenen
ande bewogen werden können, ist somit erbracht.
n och, wie bereits erwähnt, verbinde ich noch einen
nderen Zweck mit dieser Anlage. Der Weg soll
miächst bis Bau heruntergeführt werden, von dort
bach der anderen Küste, von welcher Herberts-
he zu Schiff in einigen Stunden zu erreichen ist.
Sobald der Weg vollendet ist, wird es wenig
soshierokeien kosten, denselben für Kraftfahrzeuge
na rbar zu machen und in Schleppwagen Güter usw.
ach sämtlichen, durch diesen Weg bereits verbundenen
Uropöerstationen und Pflanzungen zu bringen.
kemehin beabsichtigt der Gouverneur, in Bau eine
ae Polizeistation zu errichten, von welcher der
* ieb unien geleitet und überwacht werden könnte.
den diese Einrichtung bedeutende Ersparnisse gegen
Schifsverkehr für sich hat, wird jedem einleuchten.
Be Wie bereits erwähnt, war bei Ubernahme des
I#bris der Handel überwiegend, während die
Komnderinteressen lediglich durch die Neu-Guineg=
flei ibognie und einen kleineren, aber außerordentlich
ei gen Pflanzer, namens Rüge, vertreten wurden.
der Ausbeute von 1000 Tons Kopra, die
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eventuell auf 1300 Tons bei ganz intensiver Arbeit
gebracht werden konnte, stehen zu bleiben, entsprach
aber durchaus nicht meinen Ansichten über rationelle
Kolonisatlonsarbett. Zunächst legte ich daher eine
kleine Versuchspflanzung an, um festzustellen, ob und
zu welchen Kulturen sich der Boden eignete. Als
dlese Versuche gute Resultate gezeitigt hatten, ließ ich
mich durch folgende Erwägungen weiterleiten. Eine
verhältnismäßig neue Kolonie, wie unser Südseebesitz,
kann sich unmöglich im ersten oder zweiten Jahrzehnt
bezahlt machen. So manche, die Kolonie fördernde
Einrichtung kann nicht geleistet werden, da die Mittel
zu knapp sind. Weshalb soll die Verwaltung sich
nicht selbst Anlagen schaffen, die eine spätere Ein-
nahme gewährleisten? Die Regierungsdomäne in
Käwieng, deren Betrieb von der Verwaltung getrennt
ist, besteht jetzt aus 47 000 Kokosnußpalmen, 24 000
Bananen, großen Flächen an Mais, Maniok, süßen
Kartoffeln und Taros. Die Maispflanzung ermög-
lichte im Jahre 1908 bereits die Ernährung sämt-
licher Gouvernementspferde. Durch die Ernten von
süßen Kartoffeln, Taros usw. wurde in Käwieng eine
bedeutende Ersparnis in der Ernährung der Truppe
und Arbelter erzielt.
Natürlich wird die Verwaltung sich später nicht
damit befassen können, die Pflanzungen in Selbst-
betrieb zu bewirtschaften, sondern werden dieselben
verpachtet werden müssen. Für die Reinhaltung der
Pflanzungen ist Vieh sehr zu empfehlen. Für hier
kommen lediglich Queensländer Rindvieh und Pferde
in Betracht. Nach meinen bisherigen Erfahrungen
kommt dasselbe nicht nur vorzüglich fort, sondern
eignet sich auch ausgezeichnet zur Zucht und verspricht
gute Resultate, da Neu-Mecklenburg der einzige
zeckenfreie Bezirk ist.
Um den angestammten bezw. ernannten Häupt-
lingen, denen gewisse Polizeigewalt eingeräumt ist,
auch ein äußeres Zeichen ihrer Macht zu geben, ist
denselben eine schwarze Mütze mit rotem Rand und
ein langer, schwarzer Stab mit weißem Metallknopf
verliehen worden. Daß die Häuptlinge im allge-
meinen ihr Verhältnis zur Verwaltungsstation richtig
auffassen, bewelst unter anderem der Umstand, daß
häufig Arbeiter, die von Neu-Pommern nach dem
südlichen Teil von Neu-Mecklenburg entlaufen waren,
von ihren eigenen Häuptlingen nach Käwieng aus-
geliefert werden. In einzelnen Fällen bedeutete dies
die Verhütung eines bedeutenden Geldverlustes für
den Herrn der Wegläufer. Von der Ansicht, daß
die Wegarbelten usw., die doch vor allen Dingen
für die Ansiedler von Wert sind, zu viel Menschen-
material absorbierten und infolgedessen die Anwerbung
nach anderen Plätzen verhindert wurde, sind die
maßgebenden Pflauzer, die sich in der Zwischenzeit
mit der Arbeiterfrage mehr beschäftigt haben, abge-
kommen. Um nun auch aufklärend dort zu wirken,
wo man sich eventuell noch von falschen Vorstellungen
leiten läßt, will ich selbst dieser Frage näher treten.
Die meisten Kenner der Verhältnisse werden mir