Full text: Deutsches Kolonialblatt. XV. Jahrgang, 1904. (15)

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mit nahezu drei Tagen Verspätung angekommen sst. 
Gemeldet wird, daß Oberleutnannt Marschner, bis- 
her beim Pionierbataillon 4, den Arm gebrochen hat, 
und daß mehrere kleine Verletzungen vorgekommen 
sind. Sonst an Bord alles wohl. 
35. 
« Den 18. Februar. 
Gouverneur Leutwein telegraphiert unter dem 
heutigen Tage im Anschluß an selne gestrige Meldung, 
daß am 14. Februar im Gefechte bei Seeis die 
Seesoldaten Mahnke aus Tespe an der Elbe, 
Schneider aus Welden in der Oberpfalz und Lutter- 
müller aus Brackwede in Westfalen gefallen sind. 
Schwer verwundet ist Henze aus Oesdorf, Kreis 
Pyrmont, leicht verwundet Gefreiter Arndt aus 
Elbing, Westpreußen. « 
Nach einem weiteren Telegramm des Gouverneurs 
Leutwein sollen, Privatnachrichten aus Grootfontein 
zufolge, die Reiter Colberg und Wiltmer ermordet 
sein und die Ansiedler Hartmann, dessen Vater als 
Konsul in Hamburg leben soll, Gottfried Güth, 
Walter Zipplitt aus Rostock und Piepho vermißt 
werden. Etwa am 18. Januar habe bei Groot- 
sontein ein Gefecht unter Oberleutnant Volkmann 
stattgefunden, bel welchem der Unteroffizier Stadler 
gefallen und die Kriegsfreiwilligen Maurer Halber- 
stadt, Tischler Nitzsche, Hartschmiedel aus Mittwelda 
und ein Bur verwundet worden seien. Vom Feinde 
seien der Führer und 23 Mann gefallen. Die 
stark besetzte Station Grootfontein sei außer Gefahr. 
36. 
Den 19. Februar. 
Gouverneur Leutwein telegraphiert unter dem 
heutigen Tage, daß am 16. Februar eine Abteilung 
Matrosen und Schutztruppen unter Kapitänleutnant 
Gygas am Lievenberg, nordöstlich Otilmbingwe in 
Richtung auf Groß-Barmen, ein Gesecht hatte. 
Diesseits sind als Verlust gemeldet ein Toter, ein 
Verwundeter, deren Namen folgen werden. Der 
Gegner, dessen Verluste unbekannt sind, wurde 
zurückgeworfen. 
87. 
Den 20. Februar. 
Gouverneur Leutwein telegraphiert unter dem 
heutigen Tage, daß nach Beendigung des Aufftandes 
im Süden dle dort befindlich gewesenen Truppen 
auf dem Rückmarsch sind. 
88. 
Den 21. Februar. 
Gouverneur Leutweln telegraphiert unter dem 
20. Februar, daß die unter Führung des Kapitän- 
leutnants Gygas stehende Abteilung Matrosen und 
Schutztruppen in dem bereits gemeldeten Gefecht am 
Lievenberg folgende Verluste hatte: tot: Matrose 
Karle, verwundet: Bootsmannsmaat Jurgahn und 
Reiter Hesse (Eisenbahndetachement). Dieselbe Ab- 
tellung hatie am 19. Februar ein Gesecht bel Groß- 
Barmen gegen einen etwa 200 Gewehre starken 
Feind, der mit Hinterlassung von 13 Toten sowie 
  
vielen Gewehren und Munition nach Süden 
flüchtete. Diesseitiger Verlust: verwundet die 
Matrosen Krämer und Handschuck, Gefreiter Rathien, 
Reiter Soban und Schlosser Dräger (Eisenbahn= 
detachement). 
89. 
Den 22. Februar. 
Gouverneur Leutwein meldet unter dem heutigen 
Tage, daß in dem Telegramm vom 18. über das 
Gefecht der Kompagnie Fischel insofern ein Irrtum 
vorgekommen ist, als nicht der Seesoldat Henze aus 
Oesdorf, sondern der Seesoldat Haanse aus Sachsen- 
dorf in Sachsen schwer verwundet worden ist. 
40 und 41. 
Den 23. Februar. 
Von Gouverneur Leutwein sind folgende beiden 
Telegramme vom heutigen Tage eingegangen: 
Die gegenwärtige Kriegslage ist folgende: Die 
Ostabteilung unter Major v. Glasenapp marschiert 
über Gobabis gegen den Häuptling Tjetjo und 
sperrt die Grenze. Die Hauptabteilung sammelt sich 
bei Okahandja und beschränkt sich bis zum Eintreffen 
der Verstärlung auf lleinere Vorstöße gegen den 
anscheinend bei Otjosongati und Waterberg in ab- 
wartender Stellung befindlichen Feind. Die West- 
abteilung unter Major v. Estorff geht auf Hutio 
vor und entwaffnet den Omarurustamm. Vom 
Süden des Schutzgebietes her ist eine Kompagnie 
und eine Gebirgsbatterie im Anmarsch. Zum Schutz 
des Südens bleiben eine Kompagnie und zwei 
Geschütze. 
Eine Abteilung unter Oberleutnant Schultze er- 
beutete am 8. Februar in einem Gesfecht südlich 
Tsumanas 300 Stück Großvieh und 400 Stück 
Kleinvieh. Der Feind hatte 10 Tote, dlesseits 
keine Verluste. Am 2. Februar haben Ovambos 
des Kapitäns Nechale den Polizeiposten Amatoni an- 
gegriffen, wurden aber mit einem Verlust von 
60 Toten abgeschlagen. Der Posten wurde später 
eingezogen. Die Ovambos des Kapitäns Kambonde 
sind bis jetzt friedlich. Major v. Estorff hat die 
Verbindung mit Outio hergestellt. 
42. 
Den 24. Februar. 
Gouverneur Leutwein meldet unter dem heutigen 
Tage aus Windhuk, daß gestern der Verstärkungs-= 
transport der Schutztruppe unter Haupimann Puder 
mitdem Dampfer „Adolph Woermann" in Swakopmund 
angekommen ist. 
48. 
Den 25. Februar. 
Gouverneur Leutwein meldet unter dem gestrigen 
Tage in Vervollständigung und Ergänzung der 
letzten Verlustliste noch folgendes: 
Am 13. Januar am Otiotunderivier: Ermordet: 
Tischler Herbst, Karibib. Ansiedler Hoth, Orutjiwa. 
Bur Max Donald, Okombahe. Lehrke, Orutjiwa. 
Farmer Boehme, Obomperera. Aschinger, Johannes 
Meinz, Okandtit. Müller und Frau.
	        
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