Full text: Deutsches Kolonialblatt. XV. Jahrgang, 1904. (15)

60. 
Den 6. April. 
Oberst Leutwein belegraohtert aus Okahandja: 
80 Witbois und die 1. Feldkompagnie sind am 
2. April von Windhuk nach Okahandja abgerückt. 
Nach Aussage von Gefangenen und Überläufern 
steht die Hauptmacht der Herero noch bei Onganjira, 
einige Abtellungen bei Okatumba und Katjapia. 
Major von Glasenapp ist am 1. April von Owi- 
kokorero nach Otjikuoko vorgerückt. Ein Trupp 
Otjimbingwer Herero ist in der Nacht vom 29. 
zum 30. März bei Teufelsbach ostwärts über die 
Bahn gegangen. Die Bastards verfolgten sie von 
Groß-Barmen aus. Von Okahandja wurde eine 
Kompagnie mit der Elsenbahn vorgesandt. Der 
Rest der Otjimbingwer ist anscheinend in das Komas- 
Hochland zurückgegangen. 
61. 
Den 8. April. 
Gouverneur Leutwein meldet auS Okahandja, 
daß die Hauptabteilung am 7. April nachmittags 
4 Uhr den Vormarsch auf Otiosasu angetreten hat. 
62. 
Den 9. April. 
Oberleutnant Techow meldete unter dem heutigen 
Tage aus Windhuk: Die Abteilung Glasenapp, im 
Vormarsch von Owikokorero, hatte am 2. April ein 
schweres, aber siegreiches Gefecht bei Okaharui. Der 
Gegner zog in nordöstlicher Richtung ab. Major 
v. Glasenapp ist am 3./4. April auf Otjikuara 
marschiert und beabsichtigt, den Gegner anzugreifen. 
Bei letzterem wurden 92 Tote gezählt. Diesseits 
Leutnant der Reserve Nörr und 31 Mann tot. 
Leutnant Hildebrandt von der Marine-Infanterie 
und 15 Mann verwundet. 
68. 
Den 10. Aprll. 
Die dlesseitigen Verluste in dem gestern ge- 
meldeten Gesecht bel Okaharui am 2. April sind 
folgende: 
Gefallen: 
1. Kompagnie Seebataillon: 
Leutnant der Reserve Rürr, 
Sergeant Martin Bru 
Unteroffiziere Willibald Dichoft Otto Hargens, 
Seesoldaten Karl Bettin, Johann Geyer, Wilhelm 
Hacker, Johann Haas, Josef Hahn, Georg Heil- 
mann, Andreas Huber, Philipp Kohl, Peter 
Kruger, Rudolf Liebau, Michael Mack, Walter 
Mack, Heinrich Paulsen, Josef Sachskorn, Peter 
Weiler, Johann Stachowsky; 
Gefrelte Christian Hackert, Wilhelm Seeliger, Karl 
Sellert; 
cihrhGert Dietrich Mennenga, Karl Spon- 
Tomhoute Walter Weyand, Otto Bottge; 
Hornist Michael Schreiner. 
262 
  
4. Kompagnie Seebataillon: 
Unteroffizier Johannes Hahl, 
Seesoldat Georg Klein; 
von Sanitätskolonne: 
Obersanitätsgast Oskar Mahnke; 
vom Ersatztransport: 
Gefreiter Hermann Wetzel, Reiter Otto Kahlert ge- 
storben 4. April. 
Verwundet: 
1. Kompagnie: 
Leutnant Karl Hildebrandt Kontusionsschuß rechte 
Schulter, 
unteroffiziere Robert Fritzsche Weichteilschuß linken 
Oberarm und obere linke „Mampffälft, Arno 
Lungwitz Streifschuß linker F 
Seesoldaten Johannes Frank - Schulter, Gustav 
Selke rechte Seite, August Scherber Strelfschuß 
linke große Zehe, Ludwig Vollmer Weichteilschuß 
linker Oberschenkel, Rudolf Lorenzen linker Unter- 
schenkel, 
Einjährig-Gefreiter Heinrich Michaelsen Beugefläche 
rechter Unterarm. 
4. Kompagnie: 
Seesoldaten Reinhold Grau Welchteilschuß linker 
Oberschenkel, Emil Willien Weichteilschuß Rücken, 
Einjährig-Gefreiter Johannes Schmidt Rückenschuß, 
linke Lunge verletzt. 
Von der Schutztrupp 
Gefreiter Heinrich Vopel occh rechte Ferse. 
Von Maschinenkanonen-Abteilung: 
Obersenerwerlemaat Alwin Kratzing Srreifschuß linke 
Brust und A 
Obermatrose Hermann Theuerkauf Strelfschuß rechte 
Hand. 
64. 
Den 11. April. 
Gouverneur Leutwein meldet aus Okahandja 
unter dem heutigen Tage: Ich habe am 9. mit 
vereinigter Hauptabteilung (Dürr) und Westab- 
teilung (Estorff) die Hauptmacht des Feindes, etwa 
3000 Gewehre, bei Onganilra angegriffen. Herero 
in starker, kreisförmiger Höhenstellung, Front nach 
Nordwesten. Zuerst feindlicher linker Flügel umfaßt 
und zurückgeworfen, dann Angriff gegen Mitte und 
rechten Flügel. Zwei energische Gegenstöße des 
letzteren gegen unseren linken Flügel abgewiesen. 
Mit Einbruch der Dunkelheit nach achtstündigem 
Gefecht feindliche Stellung durchbrochen. Gegner 
nach allen Seiten, mit Hauptkräften anscheinend in 
nordöstlicher und östlicher Richtung, zurückgegangen. 
Diesseitige Verluste: Tot: Oberleutnant v. 
Estorff, Leutnant v. Erffa, 2 Reiter. Schwer 
verwundet: Leutnant v. Rosenberg, 5 Reiter; 
leicht verwundet: 5 Reiter. Verluste des Feindes 
noch nicht festgestellt, aber dank der guten Artillerie- 
wirkung schwer. Von Ostabteilung (Glasenapp) 
nichts neues.
	        
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