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sich herum, daß die Expeditlon nicht nur keinen
Krieg bedeutete, sondern ein prompt zahlender Ab-
nehmer der Verpflegungslieferungen sei —, kurz die
anfänglich sehr scheue Bevölkerung stellte sich wieder
in ihren Heimstätten ein und es ist tatsächlich nur
in einem einzigen Nachtquartier keine freiwillige
Fühlung mit den Eingeborenen gewonnen worden.
Je weiter nach Westen, desto mehr schwanden
die Zeichen der Furcht bei den Eingeborenen.
Hatte die Expedition bisher während des Tages-
marsches alle die durchschrittenen Dörfer fast aus-
nahmslos leer gefunden und nur beim Ubergang zur
Ruhe durch sorgfältige Bemühungen die Beziehungen
zu den Einwohnern anknüpfen können, so änderte
sich das Bild jetzt zu ihren Gunsten. Die Leute
blieben ruhig in ihren Hütten und sahen dem Durch-
marsch mit dem dem Neger eigenen Gleichmut zu.
Von beiden Ufern des Njong erschienen Häuptlinge,
die Ausweise der Station Lolodorf vorzeigten; aus
Brocken von Neger-Englisch, mit denen die Ein-
geborenen gelegentlich herauskamen, merkte man den
Einfluß der Händler; es erschienen Händler aus
Dehane und Klein-Batanga; kurz ich gewann den
Eindruck, daß ein weiteres Vorgehen nach Westen in
dieser unmittelbaren Nähe des Flußlaufs kein
weiteres Ergebnis haben konnte, als was ich schon
jetzt als für festgestellt halten mußte, nämlich, daß
diese Gegenden flußabwärts völlig friedlich und
längst durch den Handel bearbeitet seien.
Ich glaubte deswegen Zeit und Kosten zu
sparen, wenn ich den Weitermarsch nach Westen in
dieser Breite aufgab und nördlich die große Straße
Jaunde—Edea zu erreichen suchte. Hierzu be-
stimmte mich ferner noch der Umstand, daß ich den
Schauplatz Dominik — Stettenscher Kämpfe, die
sich wohl durch das ganze Bakokogebiet hingezogen
haben, wenigstens berühren und vor allem mich
möglichst bald mit dem Bezirksamt Edea in Ver-
bindung setzen wollte. An dieses hatte ich seiner-
zeit noch von Duala aus das Ersuchen gerichtet,
mir die Angaben über etwa noch rebellische Stämme
auf dem Wege über Jaunde nach dem Widemungo-
gebiet zu senden. Da die Expedition aber wider
arten nun schon von Lolodorf auf Edea ab-
gebogen war, so hatten mich erklärlicherweise die
Mitteilungen des Bezirksamts nicht erreicht.
Am 2. Februar 1904 erreichte die Expedition
die große Straße Jaunde—Edea, die an dieser
Stelle breit im Urwald ausgeschlagen und als
wichtiger Verkehrsweg deutlich erkennbar ist. Als
Zeichen des Verkehrs passierten im nächsten Nacht-
lager in westlicher Richtung 2 Karawanen der
Firma John Holt, die Waren nach weiter östlich
gelegenen Faktoreien gebracht hatten und nun
Larbesserzeugnlsse und billige Lebensmittel zur Küste
eförderten. Am 4. Februar wurde ein Ort der
Arschstraße von einem altgedienten Soldaten mit
b icherheit als Schauplatz von Patrouillengefechten
e! dem Marsch Dominiks von Jaunde durch das
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Bakokoland erkannt. Aus Aussagen von Landes-
einwohnern wurde festgestellt, daß der Ort, in dem
Dominik damals den größten Teil seiner Lasten
verbrannt habe, unweit südlich der Marschstraße
gelegen sei. Zu irgendwelchen Vergeltungsmaßregeln
habe ich mich bei dem nunmehr völlig friedlichen
Verhalten der Bevölkerung nicht veranlaßt gesehen.
Die Verbindung mit dem Bezirksamt Edea wurde
nun, da ein sicherer Weg vorhanden war, sofort
durch Entsendung eines Boten in die Wege geleitet.
In kleinen Märschen rückte die Expedition in
Richtung auf Edea nach, machte dann an der Straße
an einer Stelle halt, von wo eine bequeme Ver-
bindung nach Norden zum Sanaga (Mpim,
Sakebajeme) vorhanden war, und wartete auf Nach-
richt aus Edea. Zur besseren Verständigung sandte
ich einen Offizier nach Edea und ließ den stellver-
tretenden Bezirksamtmann um eine Zusammenkunft
ersuchen. Am 9. Februar traf der stellvertretende
Bezirksamtmann, Oberleutnant Hirtler, bei mir im
Lager der Expedition ein. Die Besprechungen be-
schränkten sich im wesentlichen auf die Babimbi-
angelegenheit. Betreffs der übrigen Stämme ist
seltens des Bezirksamts ein Einschreiten der Ex-
pedition nicht für erforderlich erklärt worden.
Über die Babimbis erfuhr ich, daß die Rdogo-
nemis — dies ist derjenige Babimbistamm, der über-
haupt nur unbotmäßig gewesen ist — um Frieden
gebeten hatten, daß aber weder Strafarbeiter gestellt
noch die Wiedereinsetzung des vertriebenen Häupt-
lings Muaha, der seinerzelt den Missionar Greule
aus dringender Lebensgefahr gerettet hatte, durch-
gesetzt sel.. Ich halte es für meine Aufgabe, hier
einzugreifen, und werde deswegen in den nächsten
Tagen den Marsch in das Babimbigebiet antreten.
Mit der Erledigung der Babimbiangelegenheit würde
ich die Aufgabe der Expedition für erledigt ansehen.
Gegen die übrigen Bakokostämme halte ich mili-
tärische Maßnahmen nicht für angezeigt.
Die Wege im Bakokolande sind an einzelnen
Stellen von den Eingeborenen selbst recht sorgfältig
gereinigt und gut gangbar. Der weitere Ausbau
des Wegenetzes, zunächst wohl in der Durchlegung
einiger größeren Verkehrsstraßen bestehend, wozu in
der streckenwelsen Reinigung des Weges Edea—
Jaunde schon ein bescheidener Anfang vorhanden ist,
kann mit der Bereisung des Bezirks verbunden
werden.
Der Charakter des durchquerten Geländes ist
von dem Bezirk Lolodorf wenig unterschieden. Im
Gebiet der Ngumbas überwogen Buschwald und
buschiges Gestrüpp die vorhandenen bebauten Stellen.
Von Lolodorf steigt das Gelände in nordsstlicher
Richtung noch um ein geringes. Der Niong ist an
der Übergangsstelle tief eingeschnitten, die Rand-
hügel liegen etwa 100 m über dem Flußbett, dessen
absolute Höhe aber immerhin noch etwa 550 m
beträgt. Hieraus und aus der verhältnismäßig
geringen Entfernung dieser Stelle vom Meere