Full text: Deutsches Kolonialblatt. XV. Jahrgang, 1904. (15)

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An Typhus gestorben: 
2. Gefreiter Karl Wamsler, früher im III. Seebataillon, am 19. April d. Is. zwischen Otjihaenena 
und Seeis, 
3. Reiter Joseph Bigott, früher im 3. Unter-Elsässischen Infanterie-Regiment Nr. 138, am 26. April 
d. Is. im Lazarett Omaruru, und 
4. Reiter Reinhold Krien, früher im Husaren-Regiment König Humbert von Italien (1. Kurhessischen) 
Nr. 13, am 3. Mai d. Is. im Lazarett Okahandia. 
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Nichtamtlicher Teil. 
Perw#al-Machrichten. 
Nachruf. 
Der Kaiserliche Legationsrat Hoepner ist, wie 
nach kürzlich eingegangenen Nachrichten aus Südwest- 
afrika leider als sicher angenommen werden muß, 
am 14. Januar d. Is. in Waterberg den aufstän- 
dischen Hereros zum Opfer gefallen. 
Georg Hoepner, in Neuendorf bei Königsberg 
i. Pr. im Jahre 1865 als Sohn eines Ritterguts- 
besitzers geboren, hatte sich der juristischen Laufbahn 
gewidmet. Seine besondere Befähigung für dieselbe 
bekundete sich sowohl in dem Ergebnis der mit Aus- 
zeichnung bestandenen Staatsexamina wie in der An- 
erkennung, welche seine hervorragenden Leistungen in 
jahrelanger praktischer Tätigkeit bei einer Reihe von 
Amts= und Landgerichten fanden. Aus dem Justiz- 
dienst, in dem er zuletzt als Landrichter in Bartenstein 
wirkte, wurde er im Februar 1902 zur Kolontal- 
Abteilung des Auswärtigen Amts beurlaubt, wo er 
im Rechtsreferat beschäfilgt und bereits Ende 1902 
zum ständigen Hilfsarbeiter ernannt wurde. Anfang 
November v. Is. unternahm er die Informations-= 
reise, welche ihn kurz vor dem Ausbruche des Auf- 
standes nach Südwestafrika führte und auf der er 
ums Leben kam. Während der kurzen Zeit seiner 
Tätigkeit in der Kolonial-Abteilung hatte Hoepner 
es verstanden, sich durch seine reichen Kenntnisse, 
seinen Fleiß und seine Pflichttreue die Anerkennung 
seiner Vorgesetzten, durch sein sympathisches Wesen 
die Zunelgung seiner Mitarbeiter zu erwerben. Die 
allgemeine Wertschätzung, deren er sich erfreute, läßt 
seinen Verlust um so schmerzllcher erscheinen. 
  
Nachruf. 
Am 14. Januar d. Is. ist auch der Kultur- 
ingenteur und landwirtschaftliche Beirat des Gou- 
vernements J. C. Watermeyer, der sich mit dem 
e gationsrat Hoepner zusammen auf einer Dienstreise 
nach dem Norden des Schutzgebietes befand, von den 
aufständischen Hereros ermordet worden. 
Watermeyer, der am 8. Juni 1864 in Graaf 
Reinet, Kapkolonie, geboren war, besoß neben einer 
gründlichen fachmännlschen Ausbildung eine genaue 
Kenntnis aller südafrikanischen Verhältnisse, die er 
sich durch langjährigen Aufenthalt in der Kapkolonie 
erworben hatte. Er ist am 17. März 1899 in den 
  
Dlenst des Gouvernements von Deutsch-Südwestafrika 
getreten. Von Anbeginn seiner Tätigkeit im Schutz- 
gebiet hat er sich mit besonderer Aufmerksamkeit dem 
Studium der Wasserfrage zugewendet und zu diesem 
Zweck wiederholt längere Reisen in das Innere 
unternommen. Durch die Vornahme von Bohrver- 
suchen und durch die Projektierung von Bewässerungs- 
anlagen hat er sich um die Lösung dieser für das 
Schutzgebiet so überaus wichtigen Frage bleibende 
Verdienste erworben. Ein ehrendes Andenken wird 
ihm bewahrt bleiben. 
Nachruf. 
Auf der Heimreise von Lome nach Deutschland 
ist der Zolldirektor Robert Hesseling am 9. April 
d. Is. an Bord des Dampfers „Ernst Woermann“ 
an Dysenterie gestorben. 
Der Verstorbene gehörte mit einer dreijährigen 
Unterbrechung dem Kolonialdienst seit dem 30. Ja- 
nuar 1895 an. Er war bis zum Herbst 1897 in 
Deutsch-Ostafrika tätig, trat dann wegen Erkrankung 
in den preußischen Zolldienst zurück und wurde 1901 
auf seinen Wunsch wieder in den Kolontaldienst 
übernommen. Nach kurzer Tätigkeit in Kamerun als 
stellvertretender Zollvorstand wurde er im April 1902 
nach Lome versetzt. Nachdem er im November 1902 
einen längeren Heimatsurlaub erhalten hatte, kehrte 
er im Mai 1903, zum Zolldirektor ernannt, nach 
Lome zurück, von wo er im März d. Js. schwer 
erkrankt vorzeitig die Heimreise antreten mußte. 
Die Kolontalverwaltung verliert in dem Ver- 
storbenen einen fähigen und pflichtgetreuen Beamten, 
der sich allgemelner Wertschätzung erfreute. Sein Tod 
bedeutet einen schweren Verlust für das Schutzgebiet. 
Nachruf. 
Am 6. April d. Is. verstarb in Komerun an 
Wundstarrkrampf der Wegebauer Hermann Daub. 
Geboren 1873 zu Münster am Stein, trat Daub 
im Jahre 1891 beim Garde-Pionier-Bataillon ein; 
als Sergeant nahm er an dem China-Feldzug teil 
und trat im Dezember 1901 als Wegebauer in den 
Dienst des Gouvernements Kamerun. Kurz vor 
Antritt seines Heimatsurlaubes fand er als pflicht- 
treuer Beamter seinen Tod. Sein Andenken wird 
stets in Ehren bleiben. 
  
 
	        
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