mit für sich und seine Familie Eigentumsrecht an
der Palme; diese vererbt sich dann in der Familie
weiter. Ohne Zustimmung der Familie darf eine
Palme von dem Besitzer nicht veräußert werden.
Siedelt jemand aus einem Dorfe in ein anderes
über, so hat er keinerlel Abgaben oder Geschenke
zu zahlen.
Verbreitung der Sandflöbe.
d Es wird in welteren Kreisen interessieren, daß
er von der West= bis zur Ostküste Afrikos durch-
gedrungene Sandzloh sich Westafrika noch nicht ganz
erobert hat.
In Tibati ist der Sandfloh bereits eine Land-=
plage; nach RNgaundere sollen bereits Vorläufer ge-
drungen sein; in und nördlich von Banjo ist er aber
noch unbekannt.
Wigenschaftliche Sammlung.
Der Stabsarzt Dr. Ziemann in Duala hat
dem Zoologischen Museum in Berlin eine von ihm
zusammengebrachte Naturallensammlung üÜbersandt,
die folgende Objekte enthielt:
11 Schlangen, 5 Eldechsen, 1 Fisch, 4 Schmetter-
linge, 1 Schmetterlingsraupe und 1 Puppenhülle in
Alkohol, 21 Käfer, 8 Hymenopteren, 160 Dipteren,
2 Odonaten, 8 Rhynchoten, 7 Saltatoria, 2 Ortho-
bteren, 5 Tausendfüßer, 15 Spinnentiere.
ie Tiere waren gut konserviert.
Die Sammlung bildet eine sehr erfreuliche Be-
reicherung des Zoologischen Museums. Wenn auch
neue Arten nicht darin vorhanden waren, so sind
die Objelte doch in zoogeographischer Beziehung von
erheblichem Werte.
Togo.
Die CLandungsbrücke in Lome.
Ende März und Anfang April d. Is. wurde
#m ersten Male probeweise der Betrieb der jüngst
Blendeten Landungsbrücke in Lome ausgenommen.
9 e ersten Tage war die See ziemlich ruhig. Der
aletrieb ging daher glatt vonstatten. Anfang April
¾ er wurde die See schlechter. Am zweiten Oster-
ue hatten die Faktorelboote morgens wie gewöhnlich
L— n Versuch gemacht, Güter durch die Brandung zu
anden. Da aber we
gen schlechter See zu viele
B unschlugen, mußte das Landen durch die
69 aufgegeben werden. Nachdem auch bei
weeen, Wetter der Brückenbetrieb “
einstweln chgeführt werden können, sollten die Versuche
war di en abgebrochen werden. Am 5. April aber
Enur die See wieder so schlecht, daß die Prtvatboote
gehüne nicht unternahmen, durch die Brandung zu
en, und anderseits häuften sich die Dampfer. Es
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lagen zeitweilig vier Schiffe hier. Infolgedessen
wurde vom 5. bis zum 8. April weiter gelandet
und auch verschifft, bis alle Dampfer abgefertigt
waren. Wie das Wetter in diesen Tagen war, geht
daraus hervor, daß am 5. und 6. April durch die
Brandung nichts gelandet oder verschifft wurde. Die
See war zeitweise so bewegt, daß Boote, welche
über Joch 11 der Brücke hinauskamen, schon in
Gefahr gerieten, in die Brecher gerissen zu werden.
Zwischen Joch 10 und 9 brachen die Wellen.
Trotzdem hat sich alles ohne Unfall (von Haut-
abschürfungen einiger Bootsleute obgesehen) erledigen
lassen. Auch die Verschiffung von Gütern, haupt-
sächlich Kernen und Ol, ging glatt vonstatten.
Es sind 153 Bootsladungen gelandet und 23
Bootsladungen verschifft worden. An Verlusten sind
zu verzeichnen nur ein Faß Karbolineum, welches
durch Anschlagen an einen Davit leck wurde und
auslief, und ein Stropp voll Palmkernsäcken, der
beim Niederlassen auf den Bootsrand schlug, wobei
der Stropp aushakte und dann nicht nach innen,
sondern nach außen fiel. Diese Verluste sind auf
das äußerst schlechte Wetter zurückzuführen; bei den
Palmkernsäcken trug auch die aus Krujungen be-
stehende Mannschaft des Bootes einen wesentlichen
Teil der Schuld. Diese Krujungen waren viel
weniger gewandt wie die geübten Bootsleute von
der Togoküste.
Angesichts der Neuheit der Versuche, des Man-
gels an Ubung seltens der Mannschaften, des
Mangels und der Ungeübtheit des weißen Personals,
des Fehlens noch einiger Betriebsutensilien (Netz-
schlingen usw.), sowie der sehr schlechten See kann
das Resultat als gut bezeichnet werden.
Deutsch-Südwelkafrika.
Der Perero= Ausstand.
III
Der Kaiserliche Gouverneur von Deutsch-Südwest-
afrika hat nachstehende Auslassungen aus Missions-
kreisen über den Herero-Aufstand eingesandt:
1. Missionar Kuhlmann: Ich fuhr über
Okandjesu, Okaharul nach Katjapia in der Nähe
von Otjosasu. Dorthin kam ich am 22. Februar, traf
dort Samuel und die sämtlichen Hereros aus dem
Nosobgebiet an und blieb bei ihnen in der Nähe
von Otjosasu bis 6. März. Die Hereros zogen in
jenen Tagen mit mir etwas südlicher in das Feld
von Otiosasu. Am 6. März, abends spät, schickte
mich Samuel mit der Antwort auf den vom Herrn
Gouverneur an ihn geschickten Brief nach Okahandia.
Ich schätze die Menge der Hererokrieger bei Otiosasu
auf 2000, außerdem lagen dort mindestens 4000
*) DUgl. Deutsches Kolonialblatt (Extra-Nummer) vom
28. März d. Is., S. 208 ff.