Kapitän der Bondelzwarts, Johannes Christian, be-
strebt ist, selbst das letzte noch verborgen gehaltene
Gewehr herbeizuschaffen. Nach meinen in den
Karasbergen gesammelten Erfahrungen scheint mir
der Hauptschuldige der in der Ausstandszeit als
Unterkapitän fungierende Samuel Sneve zu sein.
Diesen hat der Kapitän schon herbeigeschafft, Jakob
Marenga wird in der Zwischenzeit wohl auch ein-
getroffen sein; die übrigen vor ein Gericht zu stellen-
den Leute werden wohl sämtlich außer Morris auf
englischem Gebiet sitzen. Die Namakapitäne waren
bel mir auf Gibeon; die anläßlich des. Bondelzwarts-
aufstandes ihnen gegebenen Gewehre sind zurück-
gegeben worden. Das Witbooikommando in der
Stärke von 70 berittenen Leuten geht Mitte des
Monats nach Windhuk ab.
Mit den Gokhasern, insbesondere mit Simon
Cooper, bin ich übrigens recht zufrieden; von ihnen
selbst ist ein kleiner Trupp ihrer Leute, die am
Nosob zu plündern anfingen, nach Gibeon einge-
liefert worden.
Über die Lage im Distrikt Warmbad meldet der
Distriktschef Oberleutnant Graf v. Kageneck unter
dem 7. Februar d. Is. folgendes:
Bis zu dem heutigen Datum sind 19 Gewehre,
darunter zwei M//8, hier abgeliesert worden. Seit
meiner Ankunft in Warmbad sind etwa 150 Bon-
dels, darunter 40 männliche, eingetroffen. Nach
eigener Aussage von Bondelzwarts ist ein Teil der-
selben in die Kapkolonte gezogen.
Das weltere Abgeben der Gewehre wird durch
Mitwirkung des Kapitäns Johanneß Christlan ein
leichtes sein.
Die wenigen am Fischfluß wohnenden Bondel-
zwarts beabsichtigen ebenfalls nach Warmbad zu
kommen. Zur Regelung dieser Frage bin ich mit
denselben in Verbindung getreten.
Nach einer Meldung des Kaiserlichen Gouver-
neurs vom 1. April d. Is. werden die in Warmbad
befindlichen Bondelzwarts mit dem Bau des neuen
Stattonsgebäudes beschäftigt. Die vollständige Ab-
gabe der Gewehre, auch in Warmbad, ist nach-
träglich durch das Bezirksamt Keetmanshoop ge-
meldet worden. Vom Kapitän wird gemeldet, daß
er fortgesetzt im guten Sinne zu wirken bestrebt sei.
ösch- und Ladeverkehr in Swakopmund.
Der Löschbetrieb gestaltete sich im verflossenen
erteljahr bei der andauernd guten See sehr günstig.
sonpohl der Güterverkehr durch Proviant und
Ferunen Kriegsbedarf eine außerordentliche Stei-
Schu unrfahren hatte, wurde derselbe dennoch ohne
am 0nr gken bewältigt. Das Landen der Truppen
M# heieh und sicher vonstatten; von den Pferden,
lan 1 eseln und Ochsen, welche zur Ausschiffung ge-
10| en, machten die aus Argentinien beschafften
ere durch ihre Wildheit einige Mühe. Immerhin
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betrug der beim Landen entstandene Verlust nur
zwei Ochsen.
Die gute See ermöglichte es, die Dampfbeiboote
der Woermanndampfer in ausgiebigem Maße zum
Schleppdienst heranzuziehen. Sie leisten bei günstl-
gem Wetter gute Dienste, sind jedoch schon bei mäßig
bewegter See nicht zu verwenden. Es kommt dann
nur der einzige hier vorhandene Schleppdampfer in
Betracht. Da bei einer event. notwendig werdenden
Außerbetriebsetzung desselben das Landungsgeschäft
in Frage gestellt sein würde, so ist die Stationterung
eines zweiten Schleppdampfers in Swakopmund
inzwischen angeregt worden.
Der Molenverkehr hat durch die Einstellung einer
Lokomotive als Betriebsmittel eine wesentliche Ver-
besserung erfahren; nur hinsichtlich der Strandwagen
bleibt manches zu wünschen übrig. Die von der
Eisenbahnverwaltung leihweise gestellten Feldbahn-
wagen sind, wie die Erfahrung gelehrt hat, zu leicht
gebaut, während anderseits die neu bestellten fünf
Spezialwagen für Schienen und Langholz zum
Transport anderer Güter nicht eingerichtet sind.
Ein Umbau dieser Wagen wäre wünschenswert.
Deutsch-Neu-Guinea.
Wißenschaftliche Lammlung.
Der Stabsarzt Dr. Dempwolff hat dem
Zoologischen Museum in Berlin eine von ihm in
Deutsch-Neu-Guinea angelegte Naturaliensammlung
überwiesen, die folgende Gegenstände enthielt:
8 Säugetiere, 8 Schlangen und Schlangenköpfe,
5 Eidechsen, 1 Schmetterling, 15 Raupen und
1 Raupenkokon, 40 Käfer und 4 Keferlarven,
1 Neuroptere, 35 Hymenopteren, 1 Wespennest mit
den zugehörigen Wespen, 3 Gläser mit Aneisen,
70 Dipteren, 20 Odonaten, 29 Spring= und Stab-
heuschrecken, 270 Rhynchoten, 17 Orthopteren,
6 Tausendfüßer, 75 Spinnentiere, 3 Krebse, mehrere
Bruchstücke von Würmern, 7 Landschnecken.
Die Konservierung aller Tiere war gut.
Die drei Säugetiere — Mus browni Thos. —
waren wegen des Fundortes und wegen ihrer Selten-
heit dem Museum sehr willkommen. Alle Insekten
sind sehr brauchbar und wertvoll. Unter den Käfern
sind neue Arten. Die Landschnecken bereichern die
Kenntnis der Molluskenfaung von Neu-Guinea.
Die ganze Sammlung blldet eine erfreuliche
Vervollständigung des Zoologischen Museums.
Bamva.
Die Lelbstverwaltung der Samoaner.
Für die Samoaner sind folgende Verordnungen
erlassen worden:
Am 1. Januar: Eine Verordnung zur Über-
wachung und Einschränkung des Reisens der