Mk.
12 Gurtel, à 1100 WMW. 12,00
12 Hosenträger, à 1,00 MM. — 12,00
½ Kiste Plattentabak, Sa. 764,80
1½ „ treichhölzer.
Unsledlungskommissar Dr. Kobrbach bevichtet üüber seinen
Aufenthalt im Grootfonteiner Gebiet
für die Zeit von Anfang Dezember 19083 bis Anfang
April d. Is., wie folgt: -
AnfangDezemberlSOshabeicheineReiIedurch
das Gebtet nordwestlich von Grootfontein bis zu den
etwa 200 km entfernten Etoscha= und Onandowa-
Salzpfannen unternommen. Auf der Hirreise be-
rührte ich die Plätze: Gaub, Nusib, Tsumeb, die
Seen von Otjikoto und Guinas, ferner Hoais, Nakusib,
Amatoni und Koantsab; auf der Rückreise von
Amatoni: Sandhub, Dinalb, wiederum Otilkoto,
Bubos Gaub, von da zurück nach Grootfontein, wo
ich am 24. Dezember eintraf.
Am 26. Dezember brach ich in Begleitung des
Distriktschefs, Oberleutnants Volkmann, von Groot-
fontein auf, um über Outjo und Omaruru das Ge-
biet der Arbelten an der Otavlbahn zu erreichen und
dortselbst mich gemäß der Instruktion des Kaiser-
lichen Gouvernements über die vorläufigen Ergeb-
nisse der geplanten Wasserbohrungen zu unterrichten.
Unterwegs auf Otavi erhielten wir indessen durch
den Forstsachverständigen Dr. Gerber die Nachricht,
daß der landwirtschaftliche Beirat Watermeyer im
Auftrage des Kaiserlichen Gouvernements nach Groot-
fontein unterwegs sei, um dortselbst eine Reihe
Wasserbohrungen vorzunehmen. Da es unbedingt
notwendig erschten, daß diese Arbeiten im Einver-
ständnis mit der Ansiedlungskommission und dem
Distriktsamt erfolgten, so kehrten Oberleutnant Volk-
mann und ich sofort nach Grootsontein um und
fanden dortselbst auch die amtliche, mittlerwelle ein-
getroffene Mitteilung von der Absendung Water-
meyers vor. Den Rückweg nach Grootfontein nahmen
wir durch das vorher noch nicht von mir bereiste
schmale und langgestreckte Gebiet zwischen dem Terri-
torium der S. W. A. Co. und der Südgrenze des
Distrikts Grootfontein, über die Plätze Okurusu,
Tsausawis, Osere, Ondengaura und die Farm Okat-
jongeama.
Da sich die Ankunft Watermeyers wider Erwarten
verzögerte, so ging ich am 8. Januar von Groot-
sontein aus zusammen mit dem kurz vorher einge-
troffenen Landmesser Heimsoeth auf eine neue Er-
kundungsreise in das Gebiet der Palmen östlich von
Grootfontein und des Omuramba Omatako, in der
Absicht, die frühere Route, die mich berelts im No-
vember und Dezember teilweise durch diese Region
geführt hatte, zu ergänzen und zu erweltern. Water-
meyer betreffend, verabredete ich mit Oberleutnant
Volkmann, daß mir für den 12. Januar Nachricht
über seine etwaige Ankunft nach Farm Urupupa ge-
390
schickt werden solle. Für den Fall, daß er auch bis
dahin noch nicht eingetroffen sein sollte, nahm ich an,
daß die Dispositionen über seine Reise geändert sein
müßten, und beabsichtigte, über Waterberg nach
Omaruru und dem Bohrungsgebiet der Otavi-Eisen-
bahngesellschaft zu gehen.
Am 12. Januar nachmittags auf Farm Urupupa
eingetroffen, erfuhr ich, daß im Gebiet des Omuramba,
das ich soeben passiert hatte, und wo mir das Fehlen
von Menschen und Vieh in der sonst stark von
Hereros bevölkerten Landschaft aufgefallen war,
Unruhen ausgebrochen seien, und daß Hereros die
Farmen Omambonde und Otjomikambo ausgeraubt
hätten. Oberleutnant Volkmann war bereits mit acht
Reitern von Grootfontein aufgebrochen, um das
Vorgefallene zu untersuchen und Heimsoeth sowie
mich, die er in Gefahr glaubte, zu suchen. Am
nächsten Tage trafen wir uns bei der Farm Okama-
hundju und kehrten am 14. zusammen nach Groot-
sontein zurück.
Am 15. Januar versuchte ich nochmals, in der
Richtung über Abakobib und Otavi Grootfontein zu
verlassen und den Weg nach Outjo zu gewinnen.
An einen allgemeinen Aufstand des Hererolandes
und eine ernsthafte Gefährdung der Verbindungs-
wege glaubte ich gleich den meisten auf Grootfontein
damals noch nicht. Am folgenden Tage begegnete
mir jedoch in der Gegend von Klein-Otavi der Bur
Thomas de Wet und erzählte, daß er bei Oljenga
von einer großen bewaffneten Hererobande angehalten,
seines Gewehrs und Proviants beraubt, dann aber
nach längerer Beratung als Nichtdeutscher am Leben
gelassen und mit seinem Gespann umgekehrt sei.
Otavi sei bereits von aufständigen Hereros einge-
schlossen und das ganze Land in hellem Aufruhr.
Daraufhin blieb mir nichts weiter übrig, als nach
Grootfontein zurückzukehren, wo ich mich am
17. Januar dem Distriktskommando als Kriegsfrei-
williger zur Verfügung stellte und am 18. Januar
das Gefecht bei Uitkomst mitmachte.
Am 25. Januar bot sich Gelegenheit, trotz der
Kriegswirren einen weiteren, wirtschaftlich wichtigen
Teil des Grootfonteiner Distriktes noch kennen zu
lernen, indem ich mich der zur Abholung der Be-
satzung von Amatoni bestimmten Patrouille anschloß.
Dieselbe nahm den Weg über Aukas, Karuchas und
Tsebib; von dort über Gulgas, Adolb und Audib
auf Dinnib und Sandhup, wo wir die Leute der
Besatzung von Amatoni, die nach dem Ovambosturm
vom 28. Januar die Statlon hatten verlassen müssen,
aufnahmen. Der Rückmarsch ging auf der gewöhn-
lichen Route über Otjlkoto-Gaub vonstatten.
Während der Monate Februar und März war
ich, abgesehen von der Teilnahme an einigen
Patrouillenritten nach den näher bei Grootfontein
belegenen Plätzen, wie Gaub, Gemsbocklaaste u. a.,
bei der vollkommenen Unsicherheit des Landes nicht
in der Lage, weitere Studienreisen, durch die etwa
das erzwungene Verwellen während unserer Abge-