Full text: Deutsches Kolonialblatt. XV. Jahrgang, 1904. (15)

kommen zu machen, jedenfalls noch zwei „kleine 
Trommeln“, die man mit den Händen schlägt. 
Wohlhabende Gemeinen können statt fünf auch sieben 
Stück haben. Zur Vervollständigung ist dann noch 
ein Eisen nötig, auf dem der Takt geschlagen wird. 
Diese sechs oder acht Trommeln sind nun aber nicht 
nach der uns Europäern gewohnten Harmonie der 
Töne gestimmt, so daß Dreiklänge oder so etwas 
sich beim Spiele ergeben. Sie scheinen vielmehr 
nach Willkür so gestimmt zu sein, wie es unser Ohr 
am meisten verletzen muß. Allein es ist dem nicht 
so. Im ganzen Lande sind die Trommeln so auf 
einen Ton gestimmt, wie bel uns etwa die Klavlere. 
Wer ein solches Trommelsplel zum ersten Male hört, 
denkt aber einen schauderhaften Heidenlärm zu hören, 
bel dem jeder Mitspieler sein möglichstes leistet, um 
hirnbetäubendes Geräusch zu machen. Allein sieht 
man sich die Sache genau an, so kann man erfahren, 
daß, ehe das Spiel beginnt, vom Hauptmann ein 
ganz bestimmter — sagen wir — Marsch ausgegeben 
wird, der denn auch ganz genau, so zu sagen „vom 
Blatt“, wenn auch aus dem Kopfe, gespielt wird 
mit Anschwellen und Leiserwerden usw. Wer die 
Sprache kann und sonst etwas vom Trommeln ver- 
steht, kennt auch den Text des betreffenden Marsches. 
Und solcher Märsche oder Musikstücke gibt es in den 
Köpfen der Trommler so viele, daß zwei Parteien, 
die eine Wette eingegangen waren, in einem Tag 
nicht fertig wurden mit dem Durchspielen aller ihnen 
bekannten Melodien. 
Außer diesen Trommeln gibt es noch eine Anzahl 
anderer. Die „Gobetrommeln“ werden nur als 
Begleitung zum Gesang benutzt und mit der flachen 
Hand geschlagen. „Dabatram“ wird geschlagen, 
wenn jemand hingerichtet werden soll. Ziemlich roh 
gearbeitet sind die Jagdtrommeln. Sie werden ge- 
schlagen, wenn jemand ein Großwild oder reißendes 
Tier erlegte. Man erkennt sie sofort an dem Fell, 
as mit den Haaren nach außen aufgespannt ist. 
8 sind auch nicht dieselben Leute, die diese Trommeln 
agen. 
Aus fremden Rolonien und 
Produhktionsgebieken. 
Verbot der Einfuhr von Maria- Theresia - Talern 
nach Lagos. 
Laut Verordnung Nr. 1 vom Jahre 1904 — 
Customs Tariff Ordinance, 1904 — ist in Ab- 
änderung der Zolltarifverordnung vom Jahre 1899 
dem 9. Januar 1904 ab die Einfuhr aller unter 
0 im Namen Maria-Theresia-Taler bekannten Münzen 
on jedwedem Gemwicht oder Feingehalt in die Kolonie 
agos verboten worden. 
(The Board of Trade Journal.) 
  
397 — 
Außenhandel des fran zösischen Rongogebietes im 
Jahre 1902. 
Der Außenhandel (Spezlalhandel) des franzö- 
sischen Kongogebietes gestaltete sich in den Jahren 
1898 bis 1902 folgendermaßen: 
Einfuhr Ausfuhr Zusammen 
ert: Franken 
1898 ..... 4844234 5695 304 10539538 
1899 6690 263 6625041 13 315 304 
— 10 554 863 7639 515 18 094 378 
1901-1. 7441252 6522 180 13963 432 
1902 4993 972 7 735 428 12 729 400 
Die Elnfuhr von Spirituosen, Gewehren und 
Sprengpulver stellte sich, wie folgt: 
Spirituosen Gewehre Sprengpulver 
Liter Stück 
1897.. 832223 8214 90 705 
1898 .... . . . .. 831 413 16 905 182 999 
1899 749 894 22 467 420 
19000... 586 165 30 215 195 942 
1901x7.. 298 986 15367 131 522 
19002 11 261 101 934 
Die Ausfuhr von Elfenbein und Kautschuk hat 
sich in den Jahren 1897 bis 1892 folgendermaßen 
entwickelt: 
Elfenbein Kautschuk 
Menge Wert: Menge Wert: 
Tonnen Franken Tonnen Franken 
1897. 105 1596 5 2221 085 
189898 102 15361 578 2775364 
1899 100 1 878 195 670 3015 195 
1900 . . ... 152 29276 655 3018 583 
1901). 124 2398 450o 655 2343455 
1902 .. 170 3295 678 689 2762 519 
Die übrigen Ausfuhrartikel erreichten in den 
Jahren 1901 und 1902 folgende Mengen und Werte: 
1901 1902 
Menge Wert: Menge Wert: 
Tonnen Franken Tonnen Franken 
almnüsse. 611 144 477 728 156691 
affee in b 42 31 808 30 23294 
Kakao in Bohnen 47 62.213 68 68 285 
almöb 11 53 045 170 75 581 
]opal. . 1 4265 34 22 120 
benhols 149 436 351 2 117 423 047 
Anderes Holz. 38 424 416 6606 6935389 
ssanaa 49 24724 289 144 48 
Baumrinde 8500 
1 11 83 
(Nach La Dépeche OColoniale.) 
  
Außenhandel der Rolonie Dahomey im Jabre J7903. 
Die Ein= und Ausfuhr der Kolonle Dahomey 
Sreichte in den beiden letzten Jahren nachstehende 
erte: 
1902 1903 gegen 1902 
Wert in Franken weniger 
Einfuhr 15729243 11264268 444624985 
Ausfuhr 136548 888 96540066 4008820 
Zusammen 29 278129 20 804 324 8473 805 
In der Einfuhr waren die wichtigsten Artikel 
dem Werte nach die folgenden:
	        
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