in einem halben Jahre bereits etwa 20 000 Neger
von mir geimpft. Regelung der Bestattung außer-
halb der Dörser. Regelung des Straßennetzes, Ent-
fernen der unnützen Vegetation aus den Ortschaften.
Mit der Anlegung von Geburts= und Sterbelisten
müßte an Hand der Steuerlisten möglichst umgehend
begonnen werden in Duala, Viktoria, Kribi. Der
Kampf gegen die Lepra ist bereits jetzt eröffnet.
Die Frage des Alkoholismus hat durchaus nicht
die große Bedeutung, die ihr von einigen Seiten
beigemessen wird, da besonders im „Busch“ der im-
portierte Alkohol durch die Händler immer mehr
verdünnt wird. Außerdem könnten an allen größeren
Plätzen, wie in Busa und Duala auf meine Anregung
bereits geschehen, Sodawasser und Limonaden künstlich
erzeugt werden; der Neger trinkt Limonade sehr gern.
c) Mißbräuche bei Eheschließungen und Inzucht.
Aberglaube, daß nie natürlicher Tod möglich. Hei-
raten oft mit sechs bis sieben Jahren (Bakundus).
Künstliche Aborte in Bakossi und Ninong sind abzu-
stellen durch Belehrung und schärfste Strafen.
Ständiges Vorgehen gegen die ausschließliche
Frauenarbeit. Hinweise auf die zahlrelchen Togo-
neger, wo die Frauen die leichtere Arbeit verrichten.
4) Mißstände bel der Ernährung der Kinder.
Einführung der Suppenernährung für Kinder:
Kassoda-, Planten= und Maissuppe, nachdem die
Entwöhnung von der Mutterbrust stattgefunden,
während jetzt der kindliche Magen mit großen
Mengen fester Kassada vollgestopft wird, bezw.
mit Bananen oder Pisang, welche leicht Verstopfung
herbeiführen. Bei den Bakossis systemattsches
literweises Einpumpen von Wasser in den Magen
der kleinen Kinder, um ihn „stark“ zu machen.
Weitergehend Einführung neuer Kulturen und Früchte,
wo solche noch nicht vorhanden. Z. B. systematische
weitere Einführung der europäischen Kartoffel im
Graslande, wo dieses möglich, Einführung der Erd-
nuß und Baumwolle als Eingeborenenkultur. An
vielen Orten fehlen noch Papayas, Mangos, Ananas,
Orangen usw. In Orten, wo, wie z. B. in Bombe
am Mungo, die Buschneger trotz fruchtbarster Gegend
Hunger leiden wegen Faulheit bei Anlage von Kul-
turen, könnten dleselben gezwungen werden, jedes
Jahr eine bestimmte Anzahl Planten, Olpalmen usw.
neu zu pPflanzen, wos zur Hebung der Steuer-
kraft beiträgt. Die von mir in Suellaba einge-
führte venezuelanische Buschbohne dürfte ebenfalls
wegen ihrer außerordentlichen Bedürfnislosigkeit —
sie wächst wie Unkraut — eine Zukunft haben.
Weiterführung des Vorschlages, die Heerstraßen mit
Planten, Ananas und Papayas, die sich selbst weiter
vermehren, zu bepflanzen, um die Eingeborenen bei
der Verpflegung durchzlehender Soldaten usw. zu
entlasten. Vgl. Bericht über systematisches Sammeln
aller den einzelnen Stämmen bekannten Vegetabilien
und Früchte.
e) Weitere Beaufsichtigung der Arbelteranwer-
bungen durch die Stationen, damit nicht dünn be-
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völkerten Landstrichen arbeitsfähige Männer entzogen
werden. Vor allem keine Gebirgsneger in die Nie-
derungen senden als Arbeiter wegen der Malariagefahr.
1) Ubergriffe gegen friedliche Eingeborene, durch
gelegentliche Wegelagerei. Verbannung der Duala aus
dem ganzen Lande von Nyanga bis Bakossi und
dem linken Mungoufer, wo dieselben eine direkte
Landplage für die Buschneger sind. Ferner syste-
matische allmähliche Beseltigung des Prinzips der
Missionen, die Dualasprache immer mehr im Innern
einzuführen, was den Einfluß dieses verkommenen,
ausschließlichen Handelsvolkes nur stärken hilft.
Verbot, einzelne farbige Soldaten in Uniform
durch friedliches Gebiet ziehen zu lassen. Strengste
Gerechtigkelt beim Ausheben von Trägerkolonnen.
B. Resultate bezüglich Viehhaltung
und Viehkrankheiten.
Die große Vieharmut des westafrikanischen Ur-
waldes wird bedingt
1. durch die Natur des Landes, Urwald, welcher
keine genügende Weide gibt;
2. durch die dünne Bevölkerung. Mittel gegen
die Entvölkerung werden auch zum Teil gegen die
Tierarmut helfen;
#3. durch Raubtiere. Leoparden sind in den
meisten Gegenden, wie Nyanga, Bakossi und Mungo,
eine große Landplage, der auch viele Rinder zum
Opfer fallen. Der Abschuß ist sehr gering. Ich
empfehle dringend, in jedem Bezirk eine Raub-
tierfalle zur Verfügung zu stellen, welche
bei den periodischen Häuptlingsversamm-
lungen den Häuptlingen gezeigt wird.
Der starke Nachahmungssinn der Neger wird
ganz vortreffliche Fallen zutage fördern, wie ich
selber in Old Calabar sah. Schießprämien für jeden
Leoparden zu zahlen in Geld oder Geldeswert. In
Suellaba wurden durch einen einzigen Leoparden in
acht Tagen 16 Schafe getötet;
4. durch das finnlose Massenmorden von Tieren
bel Totenfeiern bel den Bakwiri und Bakossi. Diese
kaufen für die Totenfeiern zu ganz wahnfinnigen
Preisen überall die Tiere auf. Die Duala z. B.
bringen neuerdings viel Vieh nach Tiko für die
Bakwiri. Hier müßten strenge Strafen auf diese
Tieropfer gesetzt werden;
5. durch die sinnlose Art des Weideganges bei
den Bakossi, indem das Vieh auch in der Regenzelt
ohne Unterstände im Freien bleibt, wodurch über
50 pCt, der jungen Zucht eingeht. Durch Belehrung
und gewissen sanften Zwang müßten die Bakosfi zu
einer Anderung hierin gebracht werden. Allmähliche
Einführung von Gemeindehirten (event. von vieh-
kundigen Haussas). Dringend empfehlenswert ist
auch, durch eindringliche Belehrung die Einführung
von Salzkrippen für das Vieh bei den Eingeborenen
zu erwirken; .
6. durch Viehkrankheiten. Eine weitergehende
Darstellung siehe in dem Spezlalbericht über die