Palmzweige aus dem indischen Missions-
leben. Heft 16/17. Die im Verlage der evange-
lischen lutherischen Mission zu Leipzig erschienenen
Heftchen erzählen in einfacher, anschaulicher Weise
von den großen Schwierigkeiten, die dem Missions-
werk in Indien entgegenstehen. Nur ihrer Uner-
müdlichkeit und großen Aufopferungsfähigkeit ver-
danken die Missionare dort ihre Erfolge.
RAus fremden Kolonien und
Produktionsgebieten.
Verkehr ostafrikanischer Landesprodukte auf der
Ugandababn.)
Einem Berichte des Betriebsleilers der Uganda-
bahn über den Verkehr von Landesprodukten auf
dieser Bahn während des letzten Halbjahrs 1903
entnehmen wir folgende beachtenswerte Mitteilungen
über die Entwicklung des Getreideverkehrs. Dieser
hat sich hiernach folgendermaßen gestaltet:
3ie Zweiites
Halbjahr Halbjahr
1903 1902
tons. cwts. dre tons. ewt# ars
Sambnnrr 17 1 2 4 17 0
Mazeres 0 10 10 0
——5 7 5 0 — —
Mtoto Andei 2 12 11— — —
Masongalen 94 5 2 4 8 1
ibnest ....... 16712025172
Mafinu....... 1 1411— — —
Sultan Hamdd 2 19 00 — — —
KKKKKK 1 6 0 —
Machakos RKodo 0 18 O0 — —
Nairobi.. .. 24 17 3 2 6 2
Kik0yyy 27 13 1 1 15 3
Lamoru.. .. 10 5 31 — — —
Escarpoment 47 15 3 3 5 1
Kijabi. . 2 1 2— — —
Naivasa 5 18 0 0 7 1
akro 4 10 2— — —
Londiani 0 10 1 2 12 1
Muhornnnn 0 10 11— — —
ort Terna 2 92 — — —
ibigori. ... 0 3 11— — —
ibos. 0 2 2— — —
Port Florene 151 10 11 47 13 0
zusammen. 574 138 11125 2 0
Der Bericht bemerkt hierzu:
Abgesehen von der Gesamtzunohme um etwa
450 Tons, ist diese Tabelle insofern interessant, als
sie zeigt, daß überall an der Eisenbahn Nahrungs-
mittel produziert werden. Sollte in der einen oder
anderen Gegend eine Hungersnot ausbrechen, so
wäre durch die Bahn die Herbeischaffung von
*) Vergl. „Deutsches Kolonialblatt“" 1904, S. 248.
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Nahrung aus anderen Gegenden gesichert. Denn
es ist nicht anzunehmen, daß der Regen auf der
ganzen Strecke zwischen Entebbe und Mombasa aus-
bleiben wird, und überdies können jetzt, wo die
ganzen Seenküsten erreichbar sind, weit umfang-
reichere, Nahrungsmittel produzierende Gegenden in
Anspruch genommen werden. Die Verheerungen,
welche die Hungersnot von 1899 angerichtet hatte,
würden nicht eingetreten sein, wenn damals schon die
Ugandabahn bestanden hätte. Denn dann hätten
genug Nahrungsmittel heruntergeschafft werden können
zur Versorgung der Wakikaoya und Wakamba, die
damals zu Tausenden starben. Ferner möchte ich
aufmerksam machen auf die großen Mengen Getreide,
welche von den Stationen Mtoto Andel bis Machakos
Road befördert wurden und im Lande der Wakamba
produziert sind. Die Zunahme beträgt über 250 Tons.
Die ganze Menge ging nach Mombaso. Die Stationen
in der Küstenregion bis Samburga zeigen ein geringes
Resultat. Der Grund dafür ist in dem Mangel an
Regen zu finden. Ein ermutigender Anfang mit
dem Anbau ist in Voi gemacht, und ich hoffe, dort
eine gute Entwicklung zu sehen. Der größte Teil
des von Port Florence kommenden Getreides hatte
nur einen kurzen Weg bis Mohoroni und fand aus-
schließlich Verwendung für die dortigen afrikanischen
und indischen Truppen. Nichtsdestoweniger bedeutet
es einen großen Vorteil für das Gouvernement, daß
es sich das nötige Getreide billig heranschaffen kann.
Bemerkenswert sind auch die Ausführungen des
Berichts über den Verkehr mit Reis. Dieser hatte
folgenden Umfang:
Zweites Halbjahr 1903
tons. cwts. ors.
Voi.. 0 6 ·
Nakura 1 12 1
Londian 0 2 3
Fort Ternan. . . 3 9 1
Port Florenee 23 1 1
zusammen 28 11 2
Dazu bemerkt der Bericht:
Wie man sieht, ist der größte Teil an den
Seenküsten gewachsen, und für den Anfang —
hauptsächlich ist indischer Rels gebaut — ist der
Erfolg zufriedenstellend. Ein schneller starker Auf-
schwung soll nach Berichten in Aussicht stehen. Auch
höre ich, daß auf deutschem Gebiet eine ziemlich
große Fläche bereits unter dem Pfluge ist, und es
sieht so aus, als ob in naher Zukunft aus Indien
importierter Reis eine Sache der Vergangenheit sein
wird. Wir können einen guten Verkehr in diesem
neuen Artikel von den Seen nach Nairobl und
Mombasa erwarten, und es ist zu hoffen, daß bald
Sansibar seinen großen Import aus derselben Quelle
decken wird.