Full text: Deutsches Kolonialblatt. XV. Jahrgang, 1904. (15)

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Den Hauptausfuhrartikel von Gambia bilden die 
Erdnüsse. Die Ernte 1908 hat 13865 t (Wert 
81909 0) mehr ergeben als im Jahre 1902. Eine 
so hohe Ausfuhrziffer wie im verflossenen Jahre hat 
die Kolonie bis jetzt noch nicht erreicht. 
(Nach La Dépeche Coloniale.) 
Aus dem Jahresberichte über die englische Goldküste 
für z902. 
1. Finanzielle Verhältnisse. 
Einnahmen und Ausgaben der Kolonie stellten 
56 in den fünf Jahren von 1898 bis 1902, wie 
olgt: « 
  
  
  
  
  
  
EtnnahmemL Aäögåbe 
Jahr-dsschßw«chß 
avon Zuschuß und Vorschu 
Betrag vom Mutterlande Betrag 
1898 303 822, 15 L% #fr“ die nördlichen3 976 
1899 422 7961 104 uer dieselben 309 658 
1900 55558 50 000 für biejelen — 515 6571) 
aus la aß 
rren in Aschan 
1901 693 bos 2 e *unn II, 197 700 ur die- 469 4592) 
se 
1902 511 503“ 19 748 (Calfe der Ausgaben547 608) 
ur pie nördlichen Territo- 
Scheidet man aus die Zu= und Vorschüsse 
einerselts und die Ausgaben für die Niederwerfung 
des Aufstandes in Aschanti sowie für Rückzahlung 
des zu dem schließlich nicht ausgeführten Baue der 
Telegraphenlinle nach Gambaga gegebenen Vor- 
schusses anderseits, so erhält man folgendes Bild 
der Entwicklung von Einnahmen und Ausgaben: 
Einnahmen Ausgaben 
#. 1 
1898 258 822 377 976 
1899 322 796 309 658 
1900 333 283 272 203 
1901 471 193 345 067 
1902 491 754 487 873 
Die Eimohmen weisen hiernach eine regel- 
mäßige und zum Teil sehr starke Steigerung auf, die 
die der Ausgaben in dem ganzen Zeitraume bei 
weitem übersteigt. 
Haupteinnahmequellen sind Zölle, Gerichts- 
gebühren und dergl. aus Lizenzen und dergl. Es 
betrugen in 8 die Einnahmen aus: 
1) Davon 243 453 us Anlaß der Wirren in Aschanti. 
144 392 für dieselb 
34739 für bicselben. und 25,000 Rückzahlung des 
isol F137 nicht verwendeten Vorschusses. 
  
1901 1902 
Zöllen 350 917 382 511 
Gerichtsgebühren usw. 58 511 47748 
Linzenzen, Akzise usw. 20 084 20 084 
Dazu 
1901 1902 
die Einnahmen von Aschanti. 18838 16691 
* den nörd- 
lichen Territorien 7 325 9 328 
Die Zunahme der Zölle beruht auf der günstigen 
Entwicklung des Einfuhrhandels im abgelaufenen 
Jahre. 
Hauptelnnahmequellen Aschantis sind die von 
den Königen und Häuptlingen zu zahlende Steuer, 
die Handelssteuer und Branntweinlizenzen; Haupt- 
einnahmequelle der nördlichen Territorien ist die 
Karawanensteuer, die im Anschlusse an die früher 
von den Häuptlingen erhobenen Steuern beim Be- 
treten und Verlassen der Territorien in einer Reihe 
von Orten erhoben wird. 
Die Hälfte der durch die nördlichen Territorien 
verursachten Ausgaben trägt das Mutterland. 
Die nach Abzug der Ausgaben für Rückzahlung 
der Anleihe und für die Wirren in Aschanti für 
1902 oben mit 487 873 && angegebenen Ausgaben 
erhöhen sich auf 490 453 8 durch Einrechnung der 
durch Reichsvorschuß nicht gedeckten Kosten der 
Aschantiexpedition. Sie blelben aber immer noch 
um 1301 2 hinter dem Betrage der eigenen Ein- 
nahmen der Kolonie zurück. 
Die starke Steigerung der Ausgaben im letzten 
Jahre — um 145 386 02, wenn man die Rück- 
zahlung der Anlelhe und die durch Reichsvorschuß 
gedeckten Kosten des Aschantifeldzuges außer acht 
läßt — beruht vornehmlich auf Erhöhung der Trans- 
porlkosten, die im Vorjahre noch meist unter den 
Kosten des Aschantifeldzuges gerechnet worden waren, 
auf der Vermessung der Minen, auf außerordent- 
lichen Ausgaben für öffentliche Arbeiten, die von 
13 954 E auf 43 468 2 gestiegen sind neben 15 428 
und 21 586 & für wiederkehrende Ausgaben dieser 
Art, ferner auf der Vermehrung der Schutztruppe 
und der schon erwähnten Mehrausgabe für die 
Aschantiexpedition. 
Die Ausgaben für Aschanti beliesen sich auf 
114 353 #&, davon 58 942 für die Schutztruppe 
(Werst African Frontier Force), die Ausgaben für 
die nördlichen Territorien auf 50 981 L, davon 
22 299 K4 für die Schutztruppe. 
Die öffentliche Schuld der Kolonie stellte sich am 
31. Dezember 1902 auf 2 082 718 e. Hiervon 
werden 537 569 8 dem Mutterlande geschuldet. 
2. Außenhandel. 
Der Wert der Einfuhr in 8 und die Verteilung 
der Einfuhr auf die wichtigsten Ursprungsländer in 
den letzten beiden Jahren ergibt sich aus der nack- 
stehenden Tabelle:
	        
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