Full text: Deutsches Kolonialblatt. XV. Jahrgang, 1904. (15)

Nach etwa fünfstündigem Marsch, während dessen 
mehrere Antilopen zur Strecke gebracht waren, schlu- 
gen wir an der Wasserstelle Ngodigimeni das Lager 
auf. Wir fanden reichliches und gutes Wasser, 
welches in langen, grabenartigen Vertiefungen stand. 
Nach Aussage der Wanderobbo soll während des 
ganzen Jahres hier Wasser zu finden sein. Infolge- 
dessen ist das Gebiet rings um die Wasserstelle der 
Tummelplatz unzähliger Antilopen. Ich konnte mich 
hiervon während einer mehrstündigen Schleife rings 
529 
wir genau nach Osten, dann schlugen wir eine mehr 
nördliche Richtung ein. Die Landschaft trug zuerst 
noch reinen Steppencharakter und zeigte im wesent- 
lichen dasselbe Bild wie gestern. 
Nach etwa fünfstündigem Marsch erreichten wir 
das etwa 20 m breite, tief eingeschnittene und mit 
großen Steinblöcken bedeckte, aber trocken liegende 
Flußbett des Bololet. Dieser kommt aus dem engli- 
schen Gebiet und soll nach Aussage der Wanderobbo 
in einen in den Viktoria-Njansa mündenden Fluß, 
  
   
4. 4 
MHiriro es. 
Longadelotoro 
m ½r Moischöga 
8 
— .— 
Wertt. ⁊ 
4 
610 
– 
BUSUNIEI S 
□ 
Uqaris-See 
Skizze 
durch das. 
MASSAI 6EBIET. 
- 
1 
*8 
1: 3000000 
  
K 
% 
28 Nauruman 
* kome ## 
  
     
zu dem Marsche des #. 
Hauptmann' freih. v Schleinitz % 
5W#0 9 (S8SALEK) 
EEuihigdoi 
7 
- 5 . 4% 
  
SSALE # 
Ms 
1 
□ — 
  
  
  
um das Lager in den Nachmittagsstunden überzeugen. 
Zebras, Gnus, Swalla= und Leierantilopen, Harte- 
beeste, Thomson= und Grantgazellen ästen in Rudeln 
von Hunderten friedlich beisammen. Daß auch das 
Raubwild hier zur Tränke zieht, davon konnten wir 
uns bei Nacht überzeugen. Hyänengeheul und Scha- 
kalgebell tönten die ganze Nacht, und auch die Stimme 
des Königs der Tiere wurde vernehmbar. 
Um 4¼ Uhr am nächsten Morgen brach ich 
wieder auf. Etwa vier Stunden lang marschierten 
anscheinend den Mara, fließen. Der Bololet scheint 
identisch zu sein mit einem in der Kiepertschen und 
Moiselschen Karte verzeichneten, aber in das englische 
Gebiet gehenden Wasserlauf. Mit dem Erreichen 
des Bololet änderte sich das Landschaftsbild. Die 
Steppe ging in hügeliges Land über, großartige 
Steingruppen türmten sich auf, schöne hochstämmige 
Baumbestände bedeckten das Land. Fächerartig zu- 
sammengestellte Borassuspalmen, weitgeästete Schirm- 
akazlen, Kandelaber-Euphorbien u. a. waren zu ge-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.