gungen von 1: 8. Zuverlässiges Fahren auf Wegen,
die in Deutschland als gewöhnliche Landwege be-
zeichnet werden. Solideste Konstruktton. Gegen das
heiße Tropenklima wenigst empfindlicher Motor.
Einfachster Betrieb und Bedienung.
Die Herstellung des Fahrzeugs, sowie Repara-
turen während der Versuche und Kosten für den
Führer trägt die Fabrik, dagegen übernimmt das
Komitee den Schiffstransport von Hamburg nach
der Kolonie Ostafrka oder Togo und eventl. zurück.
Die Prüfung des Fahrzeuges erfolgt in der Kolonie
durch eine von dem Komitee ernannte Kommission
unter dem Vorsitz des Kaiserlichen Gouverneurs.
Die Anmeldung von Firmen, welche sich an dem
Wettbewerb zu beteiligen beabsichtigen, nimmt das
Kolonial-Wirtschaftliche Komitee, Berlin, Unter den
Linden 40, bis zum 1. Oktober 1904 entgegen.
Die Erschließung unserer Kolonien durch geelgnete
Transportmittel ist nicht nur für die Kolonien selbst,
sondern namentlich auch für den deutschen Handel
und für die deutsche Industrie von ausschlaggebender
Bedeutung. Gleichzeitig wird durch das Preisaus-
schreiben unserer hochentwickelten Automobllindustrie
Gelegenheit geboten, mit den Industrien der älteren
Kolonialmächte zu konkurrieren, die, wie Belgien,
ebenfalls mit der Lösung der Tropen-Automobllfrage
beschäftigt sind. Der Erfindung elnes zuverlässigen
Tropen-Automobils ist ein volkswirtschaftliches und
kolonialwirtschaftliches Verdienst von höchster Bedeu-
tung beizumessen; sie würde der deutschen Industrie
nicht nur in den deutschen Schupvzgebleten, sondern
voraussichtlich ouch in allen Tropenländern ein neues
großes und lohnendes Absatzgebiet eröffnen.
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Titeratur.
Über Chininprophylaxe in Kamerun. Von
Marine--Oberstabsarzt und Regierungsarzt Dr. Hans
Ziemann. Sonderabdruck aus dem „Archiv für
Tropenhygiene“. Leipzig, J. A. Barth.
Auf Grund von sehr eingehendem, selbst ge-
sommeltem statistischen Material kommt Dr. Ziemann
zu folgenden Resultaten:
„1. daß in einem Bruchtell der Fälle, bei 16 pCt.
der regelmäßigen Prophylaktiker, der Ausbruch eines
Fiebers überhaupt verhütet wurde, während von den
Nichtprophylaktikern niemand = 0,0 pCt., von den
unregelmäßigen Prophylaktikern nur 1— 1,43 pCt.
verschont blieb: 2. daß in 28,2 weiteren Prozent bei
regelmäßigen Prophylaktikern es nur zu einem ein-
maligen sehr leichten Fieberanfalle kam, in no
weiteren 24,64 pCt. der regelmäßigen Prophylaktiker
die Fieber gänzlich schwanden nach Einführung einer
verschärften Prophylaxe; g. daß die überwiegende
Mehrzahl = 89,87 pCt. der sämtlichen regelmäßigen
Prophylaktiker tropendienstfähig blieben, von den
unregelmäßigen Prophylaktlkern nur 67,14, von den
Nichtprophylaktikern nur 12 pCt.; 4. daß die Fieber
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bei den regelmäßigen Prophylaktikern überhaupt leichter
und schneller verliefen; 5. daß die regelmäßigen
Prophylaktiker unendlich viel günstiger dastanden hin-
sichtlich Morbidität und Mortalität. Auch diese
Resultate werden zweifellos noch viel günstiger wer-
den, wenn die so dringend empfohlene verschärfte
Prophylaxe sich immer mehr Eingang verschafft haben
wird. Ein absolut sicherer Schutz durch Chinin
allein dürfte indes ausgeschlossen sein. Freuen wir
uns trotzdem dieses unschätzbaren Hilfsmittels im
Kampfe gegen die Malaria, dessen Wirksamkeit an
einem der schlimmsten Malariaherde der Erde sich
in so vielen Fällen und so glänzend bewiesen. Die
ideale Forderung ist und bleibt, der Malaria zu be-
gegnen durch Kombination aller Hilfsmittel, die die
moderne Tropenhygiene ergibt.“
In Nr. 29 der Zeitschrift „Die Umschau“ ver-
öffentlicht Prof. Dr. K. Dove einen sehr interessanten
Artikel über „Die wirtschaftlichen Aussichten
Südwestafrikas“, eine wertvolle Ergänzung selnes
Buches: „Deutsch-Südwestafrika“ (ogl. D. Kolonial-
blatt 1908, Nr. 6, S. 140). Vom hohen Werte
gerade dieses Schutzgebietes überzeugt, behandelt Ver-
fasser unter Berücksichtigung der klimatischen Ver-
hältnisse die Aussichten der Rinder-, Straußen-,
Angoraziegen- und Schafzucht, den Landbau und die
dau nötigen Stauwerke, die Erzeugung von Nutz-
hölzern und schließlich die Arbeiterfrage.
Die in den letzten Monaten erschienenen sechs
Lieferungen (Nr. 29 bis 34) der 9. Auflage von
Stielers Handatlas (Gotha, Justus Perthes;
50 Lieserungen zu je 60 Pf.) enthalten unter zwölf
Karten fünf Neustiche. Durch Blatt 48 und 49 wird
die neue sechsblätterige Karte des europäischen Ruß-
land in 1:3 700.000 vollendet, eine wertvolle Be-
reicherung des Atlas, denn in ihr sind zum ersten
Male die umfassenden russischen Aufnahmen zu einem
einheillichen Bilde verarbeitet worden. Diese neuesten
Blätter stellen den Süden Rußlands dar, die Ufer-
länder des Schwarzen Meeres und den Kaukasus;
der Gegensatz zwischen den Tiefebenen und dem
Hochgebirge ist trefflich gelungen. Blatt 76: Austra-
lien und Polhynesien gibt für die zahllosen Inseln nicht
allein die einheimischen Namen, sondern auch die
Namengebung der Entdecker und auch die späteren
Umtaufungen der jetzigen Besitzer. Blatt 36 ist eine
lbersicht der britischen Inseln und der Nordsee und
Blatt 56 eine Ubersicht von Nord= und Mittelafien,
welche das ganze russische und das chinesische Reich
darstellt. Auf diesem Blatte sind die neueren wissen-
schaftlichen Bezeichnungen für die Gebirgssysteme
Asiens zum ersien Male durchgeführt worden. Alle
diese Blätter beruhen auf dem neuesten Quellen-
material. Auch die übrigen Blätter: Das Deutsche
Reich, Blatt 1 und 2, Osterreich-Ungarn, Blatt 3
und 4, Balkanhalbinsel, Blatt 3 und 4, und Nord-
amerika, Übersichtsblatt, sind nach den neuesten Karten,