Full text: Deutsches Kolonialblatt. XV. Jahrgang, 1904. (15)

der Fische, das den Haupterwerbszweig der dortigen 
Bevölkerung bildet, zu fördern, hat der portugiesische 
Kolonialminister am 17. September 1904 ein Dekret 
erlassen. Dleses trifft über die Verpachtung und den 
Verkauf von Regierungsland an den genannten Orten 
im wesentlichen folgende Bestimmungen: 
Der jährliche Pachtzins beträgt 5 Reis für je 
10 om. Dem Pächter wird die Verpflichtung auf- 
erlegt, binnen Jahresfrist die gepachtete Bodenfläche 
in Benutzung zu nehmen. 
Mehr als 4000 qm Bodenfläche wird an einen 
einzelnen Pächter nicht abgegeben. 
Am Meeresstrande behält sich die Regierung 
einen Streifen von 80 m Breite vor. In diesem 
Streisen verpachtet sie Land zur Errichtung von 
Baulichkelten zur Fischbereitung zum Preise von 
10 Reis für je 10 qm. In den Ortschaften Porko 
Alexandre und Tigerbai darf die dem einzelnen An- 
siedler abzugebende Bodenfläche der von der Re- 
glerung reservierten Zone nicht mehr als 800 am, 
im übrigen Teil der Tigerbai jedoch bis zu 1600 qm 
betragen. 
Das Dekret bestimmt ferner, unter welchen Be- 
dingungen die Pächter später Eigentümer des be- 
bauten Grund und Bodens werden können. 
Endlich verfügt dasselbe, daß 90 Prozent der 
Lizenzabgaben für die verpachteten Grundstücke den 
Ortschaften Porto Alexandre und Tigerbal zukommen 
sollen zur ausschließlichen Verwendung für Verbesse- 
rungen an diesen beiden Plätzen. 
Ausbeutung von Rautschukbeständen in Angola 
(portugiesische Rolonie). 
Das Ministerlo da Marinha e Ultramar in 
Lissabon ist ermächtigt worden, die Konzession für 
die Gewinnung von Almeidina-Kautschuk (Euphorbia 
Tirncalle) in Angola an portugiesische Untertanen 
oder an Ausländer, welche sich zu portugiesischen 
Gesellschaften vereinigen, unter bestimmten Bedin-= 
gungen zu vergeben. 
Die Ausbeutung der Guttaperchabestände in der 
Provinz Mozambique soll ebenfalls vergeben werden. 
(Diario de Governo.) 
  
Aus dem Jahresberichte über Sierra Leone für 1908. 
Die Einnahmen und Ausgaben der Kolonie 
stellten sich in den belden letzten Jahren in Pfund 
Sterling, wie folgt: 
1902 1903 Zunahme 
Einnahmen. 205 765 237 730 31 965 
Ausgaben 184 940 206 464 21 524 
Auf die staatliche Sierra Leone-Eisenbahn ent- 
fallen 16 188 2 der Mehreinnahme und 10 662 K. 
der Mehrausgabe. 
671 
  
Der Wert der Ein= und Ausfuhr betrug in den 
beiden genannten Jahren in Pfund Sterling: 
1902 1903 Zunahme 
Einfuhr 625 935 700 827 74892 
Ausfuhr 403 518 418 631 15 113 
Gesamthandel 1 029 458 1 119 458 90 005 
Von den Einfuhrwerten entfallen 72 189 bezw. 
105 228 K auf die zollfreie Einfuhr für Rechnung 
der Regierung, von den Ausfuhrwerten 77 341 bezw. 
77330 K auf Metallgeld. 
Der Anteil der einzelnen Warengruppen an der 
Einfuhr ergibt sich aus der nachstehenden Tabelle: 
  
  
  
  
  
  
Warengruppe 1902 1903 Zunohme 
grupp ## * 
Nöricate 2 der Tekillindustrie 206 395216 33199938 
ebende Tiere, Nahrungs- 
mittel, Getränke u. Narkotika11 977|182495 518. 
Nicht besonders genannte 141 87217308831216 
Jobrcaeb ...... 
Metall 64 418 90268 
Nünzen und Ebelmeiall 301461 362381 6093 
Rohmaterialien.. . 1128 2451 1277 
Zusammen5 935 700 8274892 
Wenn auch ein großer Teil der Zunahme — 
33039 L — auf die Einfuhr für Rechnung der 
Reglerung entfällt, so weist doch auch die Einfuhr 
für Rechnung Privater eine bedeutende Zunahme 
auf, vor allem infolge der mit dem Bahnbau fort- 
schreitenden Erschliebung des Innern. Die einzelnen 
Länder waren an dem Einfuhrhandel mit folgenden 
Prozentsätzen beteiligt: 
Großbritannien . 73,5 
Deutschland 1003 
Brücsch- Weiafei . 5,6 
Amerika 54,,2 
Frankreich . 1,1 
Andere Länder 4,3 
Den Anteil der einzelnen Waren an den Aus- 
fuhrwerten zeigt die nachstehende Aufstellung: 
  
  
  
  
  
- 6 
Warenbezeichnung 190 1903 n*- 
H # 
almkerren 201 357/196 431— 4226 
olanüsse. 60 51176 355|N- 15838 
7 mal 13 14068|—— 524 
a tschiik ....... 8192 9258— 1066 
Elfenben 663— 130 
S ehafruansce Er- 
u...... 328233482842000 
Erzeu e nicht westafeila- 
nischen Ursprungs 9211 9703— 492 
Der Anteil der einzelnen Länder am Ausfuhr= 
handel stellte sich in Prozenten 1903 oolgendermaßen: 
Deutschland 34.7 
Großbritannien 30,5
	        
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