leute erfolgt, die gute Abnehmer für weiße Baum-
wolle sind. Nach allgemeiner Ansicht ist die Provinz
Dongola für die Baumwollkultur vorzüglich geeignet,
3000 Feddans sind jetzt bereits bepflanzt. Erwogen
wird die Beförderung der Baumwolle aus der
Provinz mit einer nach dem Norden anzulegenden
Ba
hn.
Die amtlichen Behörden wenden der Baumwoll-
pflanzung neuerdings besonderes Interesse zu. Die
Sudanregierung beabsichtigt etwa 1500 Ardebs
ägyptischen Samen zu kaufen und diesen den Pflanzern
unter der Bedingung zu überlassen, daß sie den
Samen erst nach Verkauf der Ernte zu zahlen haben.
Hierdurch wird sich die Anbaufläche im nächsten
Sommer voraussichtlich um 6000 bis 8000 Feddans
in den verschiedenen Provinzen steigern.
Abgaben von Gummi, Elfenbein, Rhinozeroshorn,
Straußenfedern und Rautschuk im ägoptischen Sudan.
Laut einer in der Sudan Gazette vom 1. Sep-
tember d. Is. veröffentlichten Verordnung des General-
gouverneurs des Sudans (The Royalties on
Gum etc. Ordinance 1904) ist bei der Ein= und
Ausfuhr von Gummi, Straußenfedern, Elfenbein,
Rhinozeroshorn, Kautschuk und Guttapercha eine
Abgabe (Regalie) zu zahlen, die mindestens 10 und
höchstens 20 v. H. des Werts betragen soll. Die
genaue Höhe dieser Sätze wird in gewissen Zeit-
abständen von dem Generalgouverneur bestimmt
werden. Bis auf weiteres ist die Abgabe für Gummi,
Straußensedern, Kautschuk und Guttapercha auf
20 v. H. und für Elfenbein sowie Rhinozeroshorn
auf 15 v. H. des Werts festgesetzt worden. Die
Erhebung erfolgt auf Grund einer besonderen, der
Verordnung beigefügten Werttabelle, jedoch kann der
Generalgouverneur jederzeit Anderungen hinsichtlich
der Wertfestsetzung anordnen.
Die bisherigen Bestimmungen aus den Jahren
1899, 1901 und 1908 über Entrichtung einer Ab-
gabe für Gummi, Straußenfedern usw. treten gleich-
zeitig außer Kraft.
versuche mit Automobilen im Sudan.
Im Sudan, im Sand von Dunbar, ist eine
Reihe von Versuchen mit Automobillen gemacht worden.
Der Generalgouverneur des Sudan, Major General
Sir F. R. Wingate, verspricht sich eine große Zukunft
von dem Motorverkehr und ist eifrig bemüht, ihn
zu fördern. Zur Verwendung kommt der 12pferdige
Arrol-Johnstone-Wagen, mit kleiner Geschwindigkeit,
um die Gefahr der Beschädigungen zu verringern.
Auf schlechten Wegen und hartem, unebenem Steiln-
boden hat sich der Wagen gut bewährt. Im Wüsten-
sand dagegen sinkt derselbe so tief mit den Rädern
ein, daß hier noch durchaus keine Betriebssicherheit
besteht, und daß die befahrenen Wüstenstrecken einst-
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wellen noch durch Kamelrelais gegen Liegenbleiben
gesichert werden müssen. Die Versuche werden je-
doch fortgesetzt, und steht es zu erwarten, daß die
Sudanregierung in absehbarer Zeit sich zur An-
schaffung und Indlenftstellung einer größeren Anzahl
Automobile entschließen wird.
Verschiedene Mitteilungen.
Keue Seekarte vom Sanzibar-Ranal.
Von der deutschen Admiralitätskarte Nr. 126:
„Zanzibar-Kanal, Nördlicher Teil“, ist eine Neu-
ausgabe mit großen Berichtigungen erschienen. Die
Karte kostet aufgezogen 1,85 Mk.
Vorlesungen über Rolonialpolitik.
In der „Vereinigung für staatswissenschaftliche
Fortbildung“ wird im Winterhalbjahr 1904/05 der
Admiralitätsrat im Reichs-Marine-Amt, Professor
Dr. Köbner, Donnerstags von 5 bis 7 Uhr Vor-
lesungen über Kolonialpolitik halten, und zwar im
speziellen über: Geschichte der deutschen Kolonial-=
politik. Staatsrechtliche Grundlagen: Stellung von
Kaiser, Bundesrat und Reichstag zu den Schutz-
gebieten. Stellung der einhelmischen Häuptlinge
(unter besonderer Berücksichtigung von Südwestafrika).
Organisation der Kolonialbehörden. Verhältnisse der
Kolonialbeamten. Organisation der kolonialen Wehr-
macht (Marine; Schutztruppen; Organisatorisches
Verhältnis zur Armee). Fragen der kolonialen
Wirtschaftspolitik: Landpolitik; Arbeiterfrage; Wäh-
rungs= und Bankpolitik; Organisation der kolonialen
Unternehmungen. Der Kolonialetat. Steuern und
Zölle. Wirtschaftspolitisches Verhältnis zwischen
Mutterland und Kolonien. Imperialistische Be-
strebungen in den anderen Kolonialstaaten.
Ebininverbrauch.
Dem Marktbericht über den deutschen Medizinal-
Drogenhandel, erstattet von Brückner, Lampe & Co.
in Berlin, entnehmen wir folgende Angaben über
Chinin:
In der letzten Rindenauktion, welche am 6. Ok-
tober d. Is. in Amsterdam stattfand, waren angeboten:
7398 Kolli, enthaltend die Parität von 32 802 kg
schwefelsaurem Chinin. Hiervon wurden 7180 Kolli
mi# 32 156 kg schwefelsaurem Chinin in Rinde ver-
kauft zu einem Durchschnittsunit von 6,65 Cents
gegen 6,25 in der vorigen Auktion vom 1. Sep-
tember und 6,30 in der Auktion vom 28. Juli.
Die Rindenausfuhren aus Java betrugen im August
762 500 kg und im September 578 500 kg. In-
solge des höheren Ablaufes der Auktion vom 6. Ok-
tober wurden die Preise für Chinin von den Fabri-