Die Goldene Medaille: an den Maler W. Kuhnert,
die Verlagsbuchhandlung Dietrich Reimer (E. Voh-
sen) in Berlin,
die Verlagsbuchhandlung Paul Parey in Berlin,
die Verlagsbuchhandlung Justus Perthes in Gotha.
Die Silberne Medaille: an den Königlichen Berg-
inspektor Bornhardt in Clausthal,
den Photographen C. Vincenti in Daressalam,
den Dr. Hardy,
das Bergbaufeld Louisenfelde für Granaten,
das Kolonial-Wirtschaftliche Komitee.
Die Bronzene Medaille: an die 7 Post,
die Deutsch-Ostafrikanische Zeltu
die Verlagsbuchhandlung Dietrich E (E Vohsen),
die Usambara-Post,
den Professor Dr. C. Uhlig in Daressalam,
die Verlagsbuchhandlung C. Winter in Heidelberg.
Kamrrun.
Der stellvertretende Gouverneur, Oberrichter
Ebermaler, hat am 9. November die Heimreise
angetreten. Am selben Tage hat der Wirkliche
Legationsrat Gleim die Stellvertretung des Gouver-=
neurs übernommen.
Der Anjang-Feldezug.)
Ülber die Niederwerfung des Aufstandes am
Croßfluß und die damit verbundenen Expeditionen der
Schutztruppe vom 5. Februar bis 22. August 1904
liegt jetzt ein ausführlicher Bericht des Kommandeurs
Oberst Müller vor, dem wir folgendes entnehmen:
Auf die Nachricht von der Ermordung des Grafen
Pückler und der Bedrohung der Station Ossidinge
durch die aufständischen Eingeborenen wurde zunöchst
die Entsendung einer Entsatzexpedition unter Leutnant
Nitschmann, bestehend aus drei Europäern und
35 Mann, angeordnet. Dazu trat noch der Stattions-
beamte Herr Kummetz mit 20 Mann Polizei. Gleich-
zeitig erhielt die in Bamenda stehende 2. Kompagnie
(Oberleutnant v. Knobloch) den Austrag, unter Be-
lassung hinreichender Besatzung auf der Station mit
allen verfügbaren Kräften in das aufständische Gebiet
einzumarschieren, die Aufrührer zu bestrasen und
baldmöglichst Ruhe und Ordnung herzustellen.
Leutnant Nitschmann traf am 14. Februar
*) Wegen der t nachfolgendem Bericht vorkommenden
Ortsnamen siehe Karte des nordwestlichen Grenzgebietes
von Kamerun wicchen Zi- del Rey und Bali, 1:2
Beilage zum 1. eg Miteilun en von Forschung
ee und Gahn uz den d chen qç
1903. Ein kleiner Teil der O#lenenen ist neu und noch
auf keiner Karte verzeichnet; sie liegen in dem Dreieck
zwischen den Flüssen ba iu und Mun-Aija, welches auf
obiger Karte noch ein weißer Fleck ant. Eine Skizze dieser
Gegend in demselben Maßstab ist daher zur Orientierung
und Ergänzung beigesügt.
698 —
in Rssanakang, am 17. Februar in Ossidinge
ein und fand beide Stationen vollständig zersioh
vor. Am nächsten Tage marschierte die Abteilung
ab, um sich dem erhaltenen Befehle gemäß mit der
2. Kompagnie zu vereinigen. Ihr Marsch führte sie
über Abokum, Tawo, Nkimedscht, Ossing nach Badschu,
wo sie sich am 2. März mit der 2. Kompagnie ver-
einigte. Bei Tawo hatte die Abteilung heftige Ge-
fechte mit den Aufständischen.
Die 2. Kompagnie war am 27. Februar in Tinto
eingetroffen, doch war ihre Stärke sehr gering, da
sie mehrere Abteilungen (Leutnant v. Puttkamer,
Oberarzt Dr. Berké, Sergeant Knychalla) detachiert
hatte, die sie noch nicht wieder an sich heranziehen
konnte. Am 28. traf Leutnant v. Puttkamer in
Tinto ein, und Oberleutnant v. Knobloch setzte seinen
Marsch auf Ossidinge zu fort, um mit Leutnant
Nitschmann zusammenzutreffen; doch vereinigten sich
die beiden Abteilungen, wie schon oben berichtet, am
3. März in Badschu. In dieser Landschaft hatte die
Abteilung heftige Gefechte, setzte aber ihren Marsch
nach Mamfe fort und erreichte am 4. März diesen
Platz. Die Faktorei wurde total verwüstet vorgefunden,
auf den Trümmern lag die gräßlich verstümmelte
Leiche des Faktoristen der Gesellschaft Nordwest-
Kamerun Schmidt, der Kopf, Arme und ein Bein
fehlten.
Die Abtellung bezog Lager in Mamfe und
strebte die Unterwerfung des Gebiets südlich des
Croß an.
Inzwischen schien es, als ob der Aufstand sich
noch weiter, besonders in südlicher Richtung, ver-
breiten würde, die große Karawanenstraße in das
Innere und die an ihr und westlich von ihr ge-
legenen Faktoreien bedroht selen. Da die aus Bakoko
zurückgerufene Expeditionskompagnie noch nicht ein-
getrossen war, ihr Eintreffen auch erst in etwa zehn
Tagen zu erwarten war, wurde Hauptmann Langheld“
mit einem Offizier, zwei Unteroffizieren, 52 Mann
am 26. Februar in Marsch gesetzt. Die Ab-
teilung erreichte am 29. Februar Mundame, am
5. März Talanje. Durch das Auftreten der Truppe
wurden die zweifelhaften Elemente unter den Ein-
geborenen so eingeschüchtert, daß sie die Gedanken an
Feindseligkeiten aufgaben. Die Straße Mundame —
Tinto war mithin ungefährdet, dagegen schienen noch
die Straße Mundame —Talanje — Abat—Ossidinge
und die daran liegenden Faktoreien bedroht. Die
Abteilung schlug daher diese Straße ein, um gleich-
zeitig auch von Süden her einen Druck auf die
huffhindischen Eingeborenen auszuüben. Am 8. März
traf die Abteilung in Abat ein, bezog Lager
dortselbst, klärte durch Patroulllen die weitere Um-
gebung auf und suchte Verbindung mit der Abteilung
v. Knobloch, was am 22. März durch die in
Manfe eintreffende Patrouille *8 Leutnant Kirch
erreicht wurde. Eine Patrouille, entsendet von der
Abteilung v. Knobloch unter Leutnant Nitschmann,
traf am 17. März in Abat bei Abtellung Langheld