Zur Prüfung auf seltenere Bestandteile, wie
Lithium, Arsen, Brom und Jod reichte die zur Ver-
fügung stehende Menge bei weitem nicht aus.
Das Wasser enthält Mineralsubstanzen in etwas
reichlicherer Menge, als es bel Quellwasser der Fall
zu sein pflegt; man kann es als ein sehr schwach
salinisches Mineralwasser bezeichnen.
Die Quellen von Gasteln, Schwalbach, Teplitz,
Warmbrunn sind z. B. nicht erheblich reicher an
Mineralstossen. Mit europäischen Quellen verglichen,
zeigt das Wasser in der Zusammensetzung noch die
meiste Ahnlichkeit mit den Wildunger Quellen, doch
sind auch hler beträchtliche Unterschiede vorhanden.
KRamerun.
Bericht des Oberleutnants und Sührers der 6. Rom-
pagnie, Schlosser, über die Suslände im Croßbezirk.
Die Erfüllung der Friedensbedingungen nimmt
allmählich, doch ohne Unterbrechung ihren Fortgang.
Recht guten Erfolg hat die auf das rechte Croßufer
nach Bodam entsandte Patrouille des Unterosfizlers
Thormann aufzuweisen. Außer den beiden Häupt-
lingen von Bodam haben sich auch die Häuptlinge
von Ladi (Darl) und Danare gestellt. Danare ist
der Ort, bel dem die Kompagnie Ende Aprll so
schwere Gesechte gehabt hat.
Die Häuptlinge von Ekamala (Kadjifu) und
Ekagwa (Ewisi) haben angefangen, Strafarbeiter zu
stellen, haben sich auch schon angeblich persönlich in
der gegenüber Ossidinge auf dem rechten Ufer be-
legenen Pflanzung bei dem Pflanzungsleiter blicken
lassen. Dieser hat leider die Leute nicht veranlassen
können, hierher zu kommen. Es besteht aber Aussicht,
daß sie in nächster Zeit freiwillig kommen werden.
Im ganzen gingen in der Zeit vom 23. August
bis 9. September allein vom Kompagniebezirk auf
dem rechten Croßufer über 50 Strafarbelter ein.
Der Regierungsvertreter, Stabsarzt Dr. Mans-
seld, hat sich entschieden, Ossidinge als Stationsplatz
zu behalten. Ich habe ihm darauf zunächst das
ganze linke Croßufer, soweit es in den Kompagnie=
bereich fällt, sowie die nächsten, ihrer Lage nach auf
Ossidinge hingewiesenen Ortschaften des rechten Ufers,
Abonando und Betime übergeben. Demnächst wird
Mansfeld auch den auf dem linken Ufer belegenen
Teil des Bezirkes der 4. Kompagnie nach weiterer
näherer Vereinbarung mit dem Oberleutnant Heinicke
übernehmen.
Aus dem am 6. September hler eingegangenen
Bericht des Offizlerpostens Bascho ergibt sich, daß
auch in dem bisher nicht völlig aufgeklärten Gebiete
zwischen dem Wege Bascho—Olulo und der englischen
Grenze Wlderstand nicht mehr geleistet wurde und
auch nicht mehr zu erwarten ist. Eine von dem
Postenführer, Leutnant v. Oertzen, unternommene
größere Patrouille (16. bis 29. August) wählte zu-
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nächst von Bascho nach Bapa-Ongia denselben Weg,
auf dem ich seiner Zeit von meiner Patrouillle zurück-
gekehrt war. Von Bapa-Ongia aus holte Oertzen
weiter nach Nordwesten aus und kehrte in einer
Schleisfe nach Bascho zurück. Aus seinem Bericht
führe ich auszugsweise folgendes an:
„Während in Bascho weiter Friedensverhand-
lungen stattfanden, trat ich am 16. August eine
größere Patrouille an in der Absicht, die schon früher
von Patrouillen berührten Ortschaften und die noch
unbekannten Fomakudörfer aufzusuchen, um dabei eine
annähernde Einwohnerschätzung vorzunehmen und auf
Grund dieser Schätzung die Gestellung von Straf-
arbeitern zu fordern. In fast allen von mir be-
rührten Ortschaften, einschließlich der Fomakudörfer,
waren Leute anwesend, hatten kleine Wegestrecken
gereinigt und brachten Bieh als Friedenszeichen.
Besonders interessant war die Feststellung, daß
Assumbo, welches im Graslande liegt und etwa.
150 Hütten zählt, in einem Hörigkeitsverhältnis zu
dem Höuptling Fomaku steht; angeblich datiert dieses
Verhältnis von einer früheren Unterwerfung des
Assumbo durch Fomaku. Leider gelang es mir nicht,
dieses Häuptlings habhaft zu werden, da seine An-
gehörigen ihn durch ein ausgedehntes Lügennetz
schützen, und er zufällig immer von dem Ort, an
dem seine Verfolger sich gerade befinden, wenigstens
zwel Tagemärsche entfernt ist. Ruhiges Abwarten
führt, glaube ich, in diesem Falle am ersten zum
Ziel. Meine Patrouille hat scheinbar alle in Frage
kommenden Ortschaften berührt; nach Nordwesten hin
führen keine größeren Wege. Gewiß wird dort im
Laufe der Zelt noch ein oder das andere bisher
unbekannte Dorf gefunden werden. Widerstand ist
von dieser Seite nicht mehr zu erwarten; und es
kann das Gebiet nördlich von Bascho bis zum Gras-
land als aufgeklärt betrachtet werden.“
Vorstehende Ausführungen bestätigen, daß der
eigentliche Aufstand völlig niedergeschlagen ist. Sollten
bier und da noch kleinere Putsche entstehen oder ein
Einschreiten mit Waffengewalt gegen säumige Zahler
notwendig werden — ich halte dies übrigens für
unwahrscheinlich —, so ist das auf den ganz unzu-
verlässigen, ausnahmsweise hartnäckigen und heim-
tückischen Charakter der Bevölkerung zu schreiben.
Ein Verbleiben der Truppe erscheint daher zum
mindesten noch so lange für erforderlich, als die
Friedensbedingungen noch nicht vollständig erfüllt sind.
Wissenschaftliche Lammlungen.
Der Stationschef Dr. Rigler in Jabassi hat
dem Zoologischen Museum in Berlin eine von ihm
im Kamerungebiet angelegte Naturaliensammlung
übersandt, die folgende Okiekte enthielt:
2 Sängetiere in Alkohol, 1 Säugetiergehörn und
1 Elefantenschwanz, 16 Vogelbälge, 3 Vogelnester,
8 Fische, 19 Reptilien und Amphlbien, 3 Schmetter-