neuesten Daten ergänzt worden. In gleicher Weise
sind die Angaben über das Verkehrswesen: Post,
Telegraph, Eisenbahnen und Dampfschiffslinien nach
jeder Richtung hin vervollständigt und die Verzeich-
nisse der Kolonlol-Gesellschaften, wie die Übersichten
der Einnahmen und Ausgaben der einzelnen Schutz-
gebiete auf das laufende gebracht worden. Dem
Verzeichnis der in den Kolonien tätigen Personen,
deren Bestand fortgesetzt den größten Veränderungen
unterllegt, ist auch diesmal eine ganz besondere Auf-
merksamkeit und Sorgfalt zugewendet worden. Nach
Kolonien und Orten (alphabetisch) geordnet, ermög-
licht es eine leichte Orlentlerung über alle auf den
einzelnen Plätzen anwesenden Personen und bietet,
auf zahlreiche direkte Angaben aus den Kolonien
selbst sowie amtliche Mittellungen gestützt, ein zuver-
lässiges Hilfsmittel.
Magdalene Prince; Eine deutsche Frau im
Innern Deutsch-Ostafrikas. Zweite Auflage.
1905. Mk. 3,50, geb. Mk. 4,50. Verlag von
E. S. Mittler & Sohn. "
Die im vorigen Jahre ?) erschienenen Tagebuch-
blätter der tapferen Gattin des früheren Hauptmanns
in der Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika, Prince,
haben in allen Kreisen eine derart beifällige Aufnahme
gefunden, daß bereits die Herausgabe einer zweiten
Auflage erforderlich wurde, die erneut namentlich der
deutschen Frauenwelt empfohlen wird. Ihre Majestät
die Kaiserin hatten die Gnade, die Widmung des
Buches huldvollst entgegenzunehmen.
Carl Bödiker: Familien-Telegraphenschlüssel
für Deutsche im Auslande. Dritte Auflage.
1904. E. S. Mittler & Sohn, Königliche Hof-
buchhandlung, Berlin. Preis Mk. 5.—.
Von Bödikers Familien-Telegraphenschlüssel ist
im Verlage der Königl. Hofbuchhandlung von E. S.
Mittler & Sohn, Berlin, soeben die 8. Auflage
(Preis Mk. 5.—) erschienen. Bei den hohen Kosten,
die Telegramme nach dem Auslande oder von dort
in die Heimat verursachen, ist die Verabredung be-
stimmter Stichworte für ganze Sätze von hervor-
ragender Bedeutung. Der „Familien-Telegraphen=
schlüssel“ sieht für die verschiedensten Vorkommnisse
des privaten und beruflichen Lebens ein Stichwort
vor und ermöglicht nach einem vom Verfasser an-
gewandten Verfahren, bis zu sechs Satzbildungen
durch ein einziges Codewort auszudrücken. Dadurch
wird dem Käufer des Telegraphenschlüssels ein Vor-
teil geboten, der den Anschaffungspreis des Buches
schon bei dem ersten Telegramm mehrfach bezahlt
macht. Es ist ein Beweis für den vollkommenen
Inhalt dieses genial verfaßten Hilfsmittels, daß nur
ganz unwesentliche Abänderungen an der 2. Auflage
vorgenommen wurden. Der Schlüssel ist sowohl
vom Königlich Preußischen Kriegsministerium wie
öSiehe Kolonialblatt 1903, S. 248.
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auch von der südwestafrikanischen Schutztruppe und
vielen anderen Behörden für den telegraphlschen Ver-
kehr der Offiziere und Beamten adoptiert.
Gesundheitsverhältnisse in Ostafrika be-
handelt der Leitartikel des Novemberheftes der
illustrierten Monatsschrift „Kraft und Schönheit“.
Ein Deutscher schreibt hier über ein bekanntes
Sumpfrnest, die Delagoabal, und zwar dem Charakter
der Zeitschrift entsprechend hauptsächlich über die ge-
sundheitlichen Verhältnisse, und wie der Europäer
dort zu leben hat, um nicht dem Sumpffieber und
dem Typhus zum Opfer zu fallen. An seinen eigenen
Photographien zeigt der Verfasser, was eine ver-
nünftige Körperkultur selbst in tropischen Ländern zu
erzielen vermag, und der Aufsatz dürfte daher vielen
Leuten, besonders aber unseren Kolonialkreisen wert-
volle Anregungen bieten.
Soeben ist der letzte Band der neuen revi-
dierten Jubiläumsausgabe des Brockhaus,
der Supplementband, erschienen.
Der neue 17. Band ist wie sein Vorgänger schon
äußerlich ein Prachtband. Beim Durchblättern fallen
die zahlrelchen schönen Abbildungstafeln und die
exakten Karten und Pläne auf. Das Neueste auf
dem Gebiete der Technik bringen die Tafeln Berg-
bahnen, Automobile, Eisenbahnbetriebsmiitel; sogar
Tafeln zur Verbrecherermittlung sind vorhanden, ferner
Karten der hauptsächlichsten Infektionskrankheiten und
Volksheilstätten. Das innerpolitische und wirtschaft-
liche Leben der Völker behandeln die Artikel Agrar-
frage, Arbeiterfrage, Handwerkerfrage usw. Auch
die Bedürfnisse des Alltags haben volle Berücksichti-
gung gefunden, z. B. in dem ganz neuen Artikel
Tllulaturen. Die Liste der in erster Linie lesens-
werten deutschen Bücher unter „Deutsche Litteratur“
sollte von jedem Gebildeten seiner Lektüre zugrunde
gelegt werden. Ganz neu sind Zusammenstellungen
wie Zivilgesetzgebung, Nationalhymnen, Rudimentäre
Organe (mit Bildern) und viele andere. Eine aus-
gezeichnete Darstellung hat der russisch-japanische
Krieg gefunden. Besondere Beachtung beanspruchen
Tabellen und graphische Darstellungen der Zusammen-
setzung des Reichstags. Wertvoll sind auch die
Ortschaftenverzeichuisse des Deutschen Reichs und
Osterreich-Ungarns.
Illlstriertes
Familienblatt. Herausgegeben von Pfarrer Julius
Richter in Schwanebeck bei Belzig. Verlag von
C. Bertelsmann in Gütersloh. Monatlich ein
Heft von 24 S. mit 10 bis 16 Bildern. Preis
jährlich Mk. 3.—, mit Porto Mk. 3,60.
Das uns vorliegende 12. Hest enthält u. a.
zwei größere Aussätze von Pfarrer Paul Nichter:
„Die Pariser Mission im Basutolande“ und
A. Schulze: „Sorgen und Leiden auf einem ge-
segneten Missionsfelde,“ denen zahlreiche Abbildungen