Um den Eindruck der Hiobsposten aus dem Diem-
Gebiet auf die noch nicht zum Frieden erschienenen
Häuptlinge der Wogetemabek und ihrer Verbündeten
zu vermehren, wurde vom 4. bis 6. August ein
konzentrischer Vormarsch in drei Abteilungen von
Mangele (Dominik, Enden, Zimmermann) und
Nkotejele (Patrouille Jacob) auf Endam aus-
geführt. Während sich dann der Leiter von
Jaunde nordwärts auf Akone-Linga wandte, mar-
schierte ich mit der Patrouille Jacob zunächst
südöstlich auf Assok, dessen Häuptling an dem Auf-
stand nicht beteiligt war, und kehrte dann auf der
gut gereinigten Hauptverbindung aus dem Djem-
gebiet längs des Dscha über Elok—Ekong—Temo—
Agulemakong (Jekombo) am 18. August 1904 nach
Ebolowa zurück. Die Patrouille Jacob verblieb in
Etun. Widerstand war nirgends geleistet worden;
einige Gefangene bestätigten die Flucht des Feindes
nach verschiedenen Richtungen. Durch den Häuptling
von Assok und den freigelassenen Häuptling Nkono von
Endam wurde den noch nicht unterworfenen Häupt-
lingen aufgegeben, sich in acht Tagen in Assok, wo-
hin die Patrouille Jacob zurückmarschiert, zu stellen.
Eln Wiederaufleben des Aufstandes halte ich für
ausgeschlossen.
Fertigstellung des Docks in Duala.
Aus Kamerun wird berichtet, daß das Dock der
Firma Woermann & Co. in Duala berelts fertig
verankert worden ist. Als erstes ist ein Schiff der
Woermann-Linie ohne Schpwierigkeiten gedockt wor-
den. Zur Zeit befindet sich die „Herzogin Elisabeth“
in Dock.
Erlöschen des Vertrages zwischen Ramerun und
Süd-Kigeria, betreffend vorherige Vverößentlichung von
Solltarifänderungen.
Mit dem 1. Januar 1905 erlischt die gegen-
seitige Verpflichtung zwischen Kamerun und Süd-
Nigeria, Zolltarifänderungen in den Gebieten am
Golf von Guinea einen Monat vor dem Inkrast-
treten zu veröffentlichen.
euer Bezirk Jabassi.
Die bisher dem Bezirksamt Duala untergeordnete
Station Jabassi ist dem Gouvernement unmittelbar
unterstellt worden. Die Grenze zwischen den Bezirken
des Bezirksamts Duala und der Station Jabassi
wird bis auf weiteres gebildet:
im Westen des Wuri-Flusses durch den Njanga
oder Dibombe von seiner Einmündung in den Wuri
bis zur Einmündung des Bome oder Bete in den
Njanga, von hier ab durch den Bome,
im Osten des Wuri-Flusses durch eine gerade
778
Linie, welche die Einmündung des Njanga in den
Wuri mit dem Orte Dibambu verbindet.
D(Siehe Moiselsche Karte von Kamerun 1:1.000 000.
Auszug aus dem Bericht der Gesellschaft Süb. Kameru##
für das fünfte Geschäftsjahr.
Den im Berichte für das Jahr 1902 ausge-
sprochenen Erwartungen gemäß hat sich unsere Ge-
sellschaft im Jahre 1908 zufriedenstellend entwickelt.
Die Gummigewinnung ist auf 95 Tons gestiegen,
die zu guten Preisen verkauft werden konnten. Auch
Elfenbein ist etwas mehr als im Vorjahre eingekauft
(12 670 kg gegen 12 095 kg in 1902) und eben-
falls zu guten Preisen begeben worden. Voraus-
sichtlich hätten sich die Geschäfte noch günstiger
entwickelt, wenn wir nicht in einzelnen Teilen unseres
Gebietes auf Schwlerlgkeiten mit den Eingeborenen
gestoßen wären. Unsere Verhandlungen mit der
Regierung über die uns auf Grund der Konzession
zu übereignenden Ländereien sind soweit gediehen,
daß wir im Laufe der ersten Monate des Jahres
1905 auf eine Erledigung bestimmt hoffen dürfen.
Das Gewinn= und Verluftkonto schließt ab mit
einem Gewinnsaldo von 255 577,86 Mk.
Während wir Ende des Jahres 1902 elf Fak-
toreien mit zwölf Posten und ein Personal von
32 Weißen und 618 Negern hatten, arbeiteten wir
am Ende 1903 mit zehn Faktoreien, sechzehn Posten
und einem Personal von 34 Europäern und 603
Farbigen.
Auch im laufenden Jahre schreitet die Entwick-
lung unserer Geschäfte nicht ungünstig fort. Dies
wird aber in ganz anderem Maße möglich sein,
wenn es den gemeinschaftlichen Bemühungen der
Regierung und unserer Gesellschaft gelingt, die Ein-
geborenen zu den von uns gut bezahlten Träger-
diensten immer mehr heranzuziehen.
Deutsch-Südwelkafrika.
Der DPerero= und Witboi= Aufstand.
163.
Den 1. Dezember.
General v. Trotha meldet aus Windhuk unter
dem gestrigen Datum: Am 29. November 4 Uhr
30 Minuten morgens wurde die Kompagnie des
Oberleutnants Grüner (zwei Drittel der 7. Lo
pagnie Regiments 2, bisher Hauptmann ker)
in ihrem Lager bei Lidfontein südöstlich Hoachanas
von etwa 250 Hottentotten angegriffen. Nach drei-
stündigem Gefecht wurde der Feind aus seinen
Stellungen geworfen und floh unter Verlust von
acht Toten nach Süden. Disseits wurden sechs
Gewehre und sieben Pferde erbeutet.