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(nach hiesigen Begriffen; immerhin fünf Tagemärsche
entfernt) Stationen Simba und Galula schon mehrere
Missionare in ihrem Friedhof zur Ruhe gebettet
haben, steht der unfrige noch leer. Brauchen wir
nun unserem Teich, der sich Muni nennt, nach dieser
Richtung nicht eben gram zu sein, so ist er uns
unter anderen Gesichtspunkten sogar sehr wünschens-
wert und höchst nützlich; ja, Mkulwe ohne seinen
Muni würde eben nicht mehr Mkulwe sein; das
fühlen auch unsere Schwarzen und singen in allen
Tonarten das Lob ihres Muni, wenn sie auf Reisen
davon entfernt sind. Wir Missionare verdanken dem
Muni das, was wir vor allem suchen, ein hübsches
Häuflein Eingeborene in nächster Umgebung der
Station. Während sich anderswo die Dörfer in der
Regel die Flüsse entlang hinziehen, also nicht günstig
gruppiert sind, ist der Muni von einem ganzen Kranz
von Ansiedlungen umgeben, welche über 1200 Seelen
bergen. Wer afrikanische Verhältnisse kennt, wird
zugeben, daß dies ein verlockender Platz für eine
Mission ist. Ist im Sommer die weite Ebene aus-
gedörrt und verbrannt, am Muni gibt es immer
Grün, woran sich das müde Auge erquicken kann,
und köstlich ist es, am Abend im schmucken Schifflein,
d. h. im unsicher schwankenden ausgehöhlten Baum-
stamm, auf seinen Wassern zu schaukeln. Vögel in
der Luft, Wildgänse und Enten, die in verschiedenen
Farben und Größen über den Wasserspiegel hin-
gondeln, die Rinder der Mission und des Häupt-
lings sowie verschiedene Ziegen= und Schafherden,
welche zur Tränke gehen, dazwischen Frauen und
Mädchen, die mit ihren Krügen auf dem Kopf zum
Wasserschöpfen kommen — das alles gibt dem Muni
das Gepräge lebensvoller Frische; es fehlen nur noch
die Herdenglocken, um das idillische Bild vollständig
zu gestalten. Der Muni ist reich an Fischen, die
das ganze Jahr hindurch durch Fischereiverbot des
gestrengen Häuptlings, noch wirksamer aber durch
den hohen Wasserstand geschützt sind. Nur an einem
einzigen Tage jedes Jahres findet großer Fischfang
im Muni statt, und zwar im Dezember, nachdem
das Wasser unter den monatelang herniedersengenden
Sonnenstrahlen zum großen Teil verdunstet ist.
Man sieht dann überall fröhliche, scherzende
Menschen, lachende Szenen, worüber sich ein azur-
blauer, durchsichtiger Himmel wölbt, die strahlende,
lachende Sonne, alles ist hell und lichtumflossen.
Aus fremden Molonien und
Produhktionsgebieten.
Dandel von Lourenco Marques im Jabre 37904.
Das Jahr 1906 ist für den Handel von Lourenoo#
Marques ein Jahr des ruhigen und, verglichen mit
den Verhältnissen in Natal und in der Kapkolonie,
den Hauptkonkurrenten der Delagoabay, der günstigen
Entwicklung gewesen.
Während in den beiden britischen Kolonlen die
in ganz Südafrika herrschende Depreision zu einem
starken Rückgange des Handels und dadurch zu einer
Verminderung der Staalseinnahmen führte, ist in
Lourenco Marques diese Zeit des Rückganges zwar
fühlbar gewesen, aber doch ohne Erschütterung er-
tragen worden.
Die Gesamteinnahme der Kolonte Mozambique
aus dem Handelsverkehr betrug:
1901 1902 1903 1904
Werte in Milreis“)
1 004 445 1 337 339 1 682 881 1 552 968
davon entfallen auf Lourengo Marques:
1901 1902 1903 1904
Werte in Milreis
627 784 898 926 1 084 096 999 491
Die ganze Kolonie führte Waren zum Ver-
brauche ein:
1901 1902 1903 1904
Werte in Milreis
3 815 931 5 099 426 7 591 060 7 399 576“)
davon entfallen auf Lourengo Marques:
1901 1908
Werte in Milreis
2 4483 645 3 058 726 5277999 5 263 785
Es ist somit für die ganze Kolonle im Jahre 1904
ein Rückgang von 191 484 Milreis und für Lourenco#
Marques ein Rückgang von 14 214 Milreis zu ver-
zeichnen.
Über den Anteil der einzelnen Länder an
der Wareneinfuhr nach Lourenco Marques gibt die
folgende Tabelle Aufschluß, in der zum Vergleich
auch die belden vorhergehenden Jahre aufgeführt sind:
1994
Ein fuhr
Länder 1902 1
Werte in Milreis
ortuggacks 7 1409 405 1665 510
ortugiesische Besizungen 15036 63751 35961
enutschland u. Besitzungen 487 974 3809 397 853 578
—————— 139051 312 816 240 388
J———— 3455 25395
Belgeien 16293 2074900 40934
Santrei u. Besitzungen 102434 157 508 180 407
diederlande und Be-
gen 2466 C0951 238 0
Großbritannien und Be-
sitzunggen 3209 1 830 582 1557422
Nalen 406 15187 22857
Argentinien 1 371 259 4266
Schweden u. Norwegen. 65157 25 654 91015
Transrvaal 32199 158 86889 1756553
Zusammen einschl. des
andels mitden##brigen
andeen 35# 726 5277994 5268 765
Loureneo Marques ist der wichtigste Einfuhr
blatz für die ganze Kolonie; dies ergibt sich a
dem Vergleiche mit den Einfuhrwerlen des Handels
2 1 Milreis etwa 3 57 Mi.
#) Hierbei ist die Einfuhr von Gold und Silber,
münzt und ungemünzt, mit 761 655 Milreis im Jahre 190 m
226 768 Milreis im Jahre 1906 und 278891 Milreis u
Jahre 1904 eingeschlossen.