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Machrichten aus den druklschen Schungebieken.
(êAbdruck der Nachrichten vollständig oder teilweise nur mit Quellenangabe gestattet.)
Deufsch-Dltafrilkta.,
Seict des Negierungsrates #hrapkoweln über seine
eise vom Tanganika= zum Kvafssasee unter Benutzung
der Stevenson--Noad.
Die Fortsetzung meiner Dienstreise von Tan-
ganika zum Nyassasee von Bismarckburg aus war
auf Grund der politischen Verhältnisse in der Kolonie
nicht möglich. Die Verwendung der hier verfüg-
beren Sheetkräfte der Schutztruppe in der Unter-
drückung des Aufstandes machte die Gestellung eines
militärischen Begleitkommandos für meine Expedition
unmöglich, die infolge der Mitführung von 5
indischen Handwerkern und diverser für die Re-
varatur des Gouvernementsdampfers „Hermann v.
ihmann" notwendiger Lasten immerhin die Zahl
von etwa 120 Trägern erforderte. Die Träger
waren tells durch die außerordentlich schlechte Lage
es Schutzgebiets, tells durch die im November
eingesetzte Regenzeit und dadurch bedingte Feld-
bestelung teils durch offenbare Unlust der im
Kassangagebiet ansässigen Eingeborenenstämme nicht
zu beschaffen. Hiernach blieb mir nur der Weg
durch das nahe englische Gebiet mit dortigen Trägern,
den elnzuschlagen ich mich fest entschloß, als mir auf
eine Anfrage bin wegen Erlangung der nötigen
Träger an den Magistrate and civile Commissioner,
Mr. Marshall in Abercorn, diese in sichere Aussicht
gestellt und jede nur denkbare Hilfe mit außer-
ordentlicher Freundlichkeit und weltestem Entgegen-
kommen gewährleistet wurde. Als einzige Vor-
bedingung wünschte mon eine etwa 10 Tage vor
nwainem Reiseantritt dorthin zu gebende diesbezügliche
otiz.
Weg: Kituta—Abercorn.
Am 27. Dezember schiffte ich mich an Bord der
mir seitens der Militärstation Udjldit bereitgestellten
ehedwig v. Wißmann“ ein, verließ 1½ Uhr nach-
3 r*n. den Hafen von Bismarckburg, possierte um
en 5 die Mündung des Kalamboflußes und die
. g#l che Grenze und ankerte um 42 Uhr vor der
nglischen Zollstation Kituta.
de ## liegt in einer nach Norden offenen Mulde
— sich vom Seeniveau allmählich auf etwa
58 duß erhebenden Höhenzüge und im südlichsten
88 * in das Südufer des Tanganjikasees tief
aus ach nden östlichen Bucht. Der Ort besteht
Eine veren kleinen Dorfschaften der Walungustämme.
In einropier. ist zur Zeit hier nucht stationiert.
sanpfte 2 600 m Entfernung vom flachen, ver-
aud n und dicht mit Schilf bestandenem Ufer sind
auln er ersten aus dem Flachland aufstelgenden
gen Bodenerhebungen zwei aus roten Back-
steinen bestehende Lagerschuppen erbaut und 200 m
weiter landeinwärts auf einer zweiten Erhebung steht
ein Wohngebäude, in dem jetzt ein farbiger Auf-
seher sein Domizil hat. Die Gebäude gehören der
African Lakes Corporation. -
Am 28. Dezember wurden meine Expeditlons-
lasten gelöscht und von Trägern, die die British
South African Company mir gesendet hatte an
diesem und dem nächstfogenden Tage nach dem
auf dem Plateau gelegenen Abercorn (Mbala)
geschafft. .
In der südwestlichen Ecke der Bucht sah ich die
alte „Good news“ der African Lakes Corporation
liegen. Sie war äußerlich wenigstens gut unter
Farbe gehalten, ist aber nicht mehr diensttauglich,
daher auch nicht mehr besetzt.
Der Weg von Kituta nach Abercorn (Mbala)
zeigte sich mir anfangs als ein 2 bis 8 m breit aus-
gehauener, trotz der bereits stattgehabten starken
Regengüsse der letzten 6 Wochen sehr gut gangbarer
Weg von teils steinigem, teils sandigem Untergrunde
von kupferroter Farbe und in sehr dünner Schicht.
Er führte zeitweise auf den ersten zwei Kllometern,
aber nur auf ganz kurze Strecken, über Gestein und
Geröll und mit außerordentlich mäßiger Steigung
allmählich in die Berge und auf das Plateau
Nordost-Rhodesias hinauf. Die Steigung ist nirgends
größer als höchstens 1: 30, meist etwa 1: 100.
Die umgebende Landschaft hat den Charakter eines
mit Büschen durchsetzten, niedrigen Waldes krüpplig
gewachsener Bäume von dünnem Durchmesser. Hin
und wieder findet man, insbesondere in der Nähe
von Bachläufen und Flüßchen, dann in den oberen
Höhen stärkere Bäume, aber kaum hier und da zu
einfachen Möbeln zu verwertende Nutzhölzer.
Der Weg ist bis Abercorn 18 engl. Meilen
(gleich 1.609 km), also rund 29 km lang. Ich legte
ihn in 6 Stunden zurück. Nach 2½ stündiger
Wanderung durchschreitet man Partien, in denen
größere Felsblöcke verstreut liegen. Der Weg wird
bald 4 bis 5 m breit, hat durchweg festen Boden,
in den das Wasser nicht eindringt und ihn auch nicht
aufweicht, auch nicht auf den langen steigungslosen
Strecken seines letzten Teiles vor Abercorn, wo das
Regenwasser nur sehr langsam abfließt. Er führt
durch mehrere gut bewohnte Dörfer, doch soll der
Distrikt, der bis Fife (Ibawa) reicht, nur mäßig
bevölkert sein. Man nimmt eine Bevölkerungszahl
von höchstens 100 000 Seelen an.
Im ganzen machte der Weg auf mich einen
überraschend guten Eindruck und kann mit Ausnahme
der letzten zwel Kilometer vor Kituta für fahrbar
gelten.
Abercorn (Mbala).
Abercorn, von den eingeborenen Stämmen Mbala-
genannt, ist der Sitz der Verwaltung elnes Distrikts,
der bis Fife reicht. Es liegt auf dem Plateau auf
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