Full text: Deutsches Kolonialblatt. XVII. Jahrgang, 1906. (17)

499 
»Zusammenfassung. 
  
Flächenraum in 
englischen Quadrat- Bevölkerung 1905 
meilen. 
  
Selbstregierende Kolonien 
Transvaal und Oranjefluß-Kolonie 
  
Schutzgebiete 
Inseln 
Kronkolonien und abhängige Staaten. 
  
  
  
............... 312 366 3518 558 
............ 161 588 1 656 031 
... 185 231 4042 339 
... 1 859 135 23 826 003 
... 934¼ 408 164 
Insgesat . 2 519254¼ 33 451 095 
Perschiedene Wilteilungen. 
Leminar für orientalische Sprachen in Berlin. 
An Stelle des Legationsrats Dr. Kalkmann, 
welcher im Herbst zu längerer kommissarischer Ver- 
wendung nach Kamerun ausreisen wird, hält 
Legationsrat Dr. Schnee, ständiger Hilfsarbeiter in 
der Kolonial-Abteilung des Auswärtigen Amtes, am 
Seminar für orientalische Sprachen Vorlesungen über 
die wirtschaftlichen Verhältnisse der Kolonien und 
über die Verfassung und Verwaltung der deutschen 
Schutzgebiete. (Vgl. D. Kol. Bl. 1906, S. 356.) 
  
Rolontale Landwirtschaft. 
Die soeben erschienene Nummer 7 (Juli 1906) 
des „Tropenpflanzer", Organ des Kolontal-Wirt- 
schaftlichen Komitees, Berlin, Unter den Linden 40, 
bringt einen Artikel von C. Bolle über „Dle 
Kautschukproduktion Brasiliens und ihre mutmaßliche 
Zukunft“, in dem der Verfasser eine Übersicht der 
gegenwärtigen Produktion dieses Landes auf Grund 
von offiziellen Statistlken gibt. Er verweist auf die 
Schwierigkeiten, mit denen die Ausbeutung der Ur- 
wälder verbunden ist, und gelangt zur Schluß- 
folgerung, daß die brafilianische Kautschukproduktion, 
so lange die Preise für Kautschuk so hoch sind wie 
heute, vielleicht noch etwas zunehmen wird, um mit 
dem Weichen der Preise auf einen bescheideneren Stand 
zu sinken. Es müssen nach Ansicht des Verfassers 
die heißen Landstriche anderer Erdieile herangezogen 
werden, und für die Bedürfnisse des wachsenden Kaut- 
schukverbrauchs zu sorgen. In den deutschen Kolonial- 
gebieten seien bereits, ebenso wie in den englischen, 
Pflanzungen angelegt worden, jedoch sei noch lange 
nicht genug für die Weltbedürfnisse geschehen. 
Die in der letzten Zelt von verschiedenen Seiten 
aufgegriffene Frage der Erzeugung von Gerbstoffen 
n den deutschen Kolonien behandeln die nächsten 
zwei Artikel des vorliegenden Hestes. Dr. Holtz 
bringt einen durch Textabbildungen erläuterten 
Aussatz über Black-Wattle-Wirtschaft in Natal, in 
welchem er die Kultur der Acacia decurrens var. 
  
mollissima eingehend behandelt. In einem be- 
sonderen Abschnitt geht er auf die Möglichkeit der 
Black-Wattle-Wirtschaft in Deutsch-Ostafrika ein. 
Der Vergleich der klimatischen Verhältnisse des 
Hauptanbaudistriktes Natals mit denjenigen einiger 
Teile Deutsch-Ostafrikas veranlaßt den Verfasser, die 
Einführung der Black-Wattle-Kultur in Deutsch-Ost- 
afrika, die sowohl im fiskalischen Forstbetriebe als 
auch ganz besonders für den Privaten in hohem 
Grade lohnend sei, auf das nachdrücklichste zu 
empfehlen. Dr. J. Paeßler, Vorstand der Deutschen 
Versuchsanstalt für Lederindustrie, Freiburg, schließt 
sich in seinen Bemerkungen zu dem Bericht des Herrn 
Dr. Holtz der Ansicht desselben an. Er weist darauf 
hin, daß pro Jahr rund 90 000 Doppelzentner 
Mimosenrinde (Black-Wattle), die einen Handelswert 
von etwa 1 800 000 Mk. darstellen, aus dem Aus- 
lande nach Deutschland gelangen. Der größte Teil 
derselben könnte in unseren deutschen Kolonien, be- 
sonders in Deutsch-Ostafrika, erzeugt werden. Dr. 
Paeßler empfiehlt auch, mit dem Malett-Baum 
(Enkalyptus oceidentalis), der in Südwestaustralien 
mit Erfolg angebaut wird, Versuche anzusiellen; 
ebenso sei die in Südafrika vorkommende Acacia 
saligna zu berücksichtigen. 
Dem weileren Inhalt entnehmen wir die fol- 
gende Resolution, welche der Dritte Internationale 
Kongreß der Master Cotton Spinners’ and Manu- 
facturers' Assoclations in Bremen gefaßt hat: 
„Der Dritte Internatlonale Kongreß der Master 
Cotton Spinners' and Manufacturers' Assockations 
gibt der Überzeugung Ausdruck, daß für das künf- 
tige Gedelhen des Baumwollhandels die Erschließung 
neuer Baumwollproduktionsgebiete unbedingt not- 
wendig ist, und richtet an die Regierungen der euro- 
päischen Staaten sowie an alle Mitglieder der Master 
Cotton Spinners' and Manufacturers' Associations 
die dringende Bitte, die Arbeiten der verschiedenen 
Baumwollbaugesellschaften nach Kräften zu unter- 
stützen.“
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.