Beilage zum „Deutschen Kolonialblatt“, XVII. Jahrgang, Ar. 14.
Berlin, den 15. Juli 1906.
Bie rvangelischen Missionen in den deutschen Schutzgebieten.
Statistische übersicht nach dem Stand vom 1. Jannar 1906.
Im amuftrag des ZAusschusses der deutschen evangelischen Missionsgesellschaften
zusammengestellt von
P. C. Daul in Lorenzkirch.
Vorbemerkung.
In Deutschland bestehen 24 evangelische Missionsgesellschaften, die im Jahre 1905 nach
einer von D. R. Grundemann im Jahrbuch der sächsischen Missionskonferenz aufgestellten Statistik
1024 Missionare (darunter 12 Arzte und 142 andere nichtordinierte Männer) und 127 unverheiratete
Missionarinnen in ihrem Dienst hatten. Hierbel ist die Baseler Mission mitgezählt, da ihre Leitung wie
ihr Arbeitspersonal größtenteils deutsch ist und das Missionsleben aus Südwestdeutschland fast ausschließlich
in ihr sich betätigt. Die 603 Hauptstationen der deutschen evangelischen Missionen sind über alle Teile
der Erde zerstreut und haben nahezu ½ Million Heidenchristen und über 2100 Schulen mit etwa
120 000 Zöglingen gesammelt; viele gemeinnützige Anstalten, wie Krankenhäuser, Aussätzigenasyle u. dergl.,
auch Handwerkerschulen und andere auf die kulturelle Hebung der Eingeborenen hinzielende Betriebe sind
mit den Stationen verbunden. Seit 1884 ist die nicht unbeträchtliche Erweiterung der deutschen Missions-
gesellschaften hauptsächlich den deutschen Schutzhebieten zugute gekommen.
Der Ausschuß der deutschen evangelischen Missionen besteht aus: Missionsdirektor D. Buchner in
Berthelsdorf (Brüdergemeine), Missionsinspektor D. Oehler in Basel (Baseler Missionsgesellschaft), Missions-
inspektor D. Merensky in Berlin (Missionsgesellschaft Berlin 1), Missionsdirektor D. v. Schwartz in Leipzig
(Evangelisch-lutherische Missionsgesellschaft in Leipzig) und Missionsinspeklor Haußleiter in Barmen (Rheinische
Missionsgesellschaft).
I. Deutsch-Ostafrika.
A. Mission der Brüdergemeine.
Sitz: Berthelsdorf bei Herrnhut in Sachsen. Die Missionsdirektion der evangelischen
Brüder-Unität besteht aus: Bischof D. Charles Buchner, Presbyter Joh. Bau, Bischof Beni.
La Trobe, Bischof P. O. Hennig, Bischof J. Taylor Hamilton D. D. Lelter der Nyasa-Mission
ist Präses Th. Meyer in Rungwe, Leiter der Unyamwesi-Mission: Präses R. Stern in Kitunda. Das
Missionswerk der evangelischen Brüder-Unität begann 1732, die Tätigkeit in Deutsch-Ostafrika 1890.
Andere Arbeitsfelder sind Labrador, Alaska, Kalifornien, Westindien, Moskitoküste, Demerara, Suriname,
Südofrika, Ostindien und Australien. Organ: „Missionsblatt der Brüdergemeine“.
. -
GebieteMissionare 22 . —— Im S 0 8 Schuler
un 25 SEF 22 8
Nr.tationen E - ——— —— 5
En K 6 2zEEZEZS 28 2 521* 3 3
ndun = = . 5 - —
# obEE 5 5
Nyeso-Missan
1. Miena (1890.) 51|188) 2½ — 2““6 22931812 111
3.Mo sbbo. 44315 15 23203316 3829
3.#bon ..111 15 11|s035 S s
DJungwe (1891755 21 5123 69— 3223835681
K andenio (1890 1 1 2 2 518
AUtengule (1895) 1311 — 1 5 83 42 6 4396
9 Unter Aßenplähen sind hier und in den meisten der nach olgenden Listen Orte u verstehen, an denen eine
regelmãßigs Schul= oder Predigttätigkeit stattfindet. " . ja ff zssteh ,«
·)DieAbendstrahlsbetechtigtenbibendeninnerencreisder eingeborenen Christen und sind in deren Zahl
schon mieshe
Die Missionare von Ipiana haben ihren Wohnsitz in Kyimbila.