Full text: Deutsches Kolonialblatt. XVII. Jahrgang, 1906. (17)

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Die Wiederausreise in das Schutzgebiet haben 
von Hamburg aus angetreten: 
Am 30. Juni 1906: Leutnant v. Detten und 
Feldintendantursekretär Meißinger. 
Am 30. Juli 1906: Oberleutnant v. Spankeren, 
die Leutnants Reitzenstein, Schultz (Edgar) und 
Schonert. 
  
Mit Heimatsurlaub infolge Verwundung oder 
Erkrankung sind am 18. Juli 1906 in Hamburg 
eingetroffen: 
Die Oberleutnants Kowala und Gutzeit, 
die Leutnants Frhr. Hiller v. Gärtringen und 
Döring, Zeugleutnant Lindt, Stabsarzt Dr. 
Hintze, Assistenzarzt der Reserve Casper, Kriegs- 
gerichtsrat Kaumann, Proviantamtskontrolleur 
512 
  
Werner, Oberveterinär Offermann, Feldinten- 
dantursekretär Kirchner und Proviantamtzassistent 
Fehlandt sowie 123 Unteroffiziere und Mann- 
schoften. 
VVVVVVVVVVVVVVVVWVWVVVVVVVVVVVVVVVV 
Patriotische Gaben. 
Für die zur Zeit in Südwestafrika zur Nieder- 
werfung des Aufstandes befehligten Truppen sind 
weiterhin folgende freiwillige Gaben eingegangen, 
für welche hiermit nochmals der Dank des Oberkom- 
mandos ausgesprochen wird: 
1. Von der Firma Ernst Seldler in Geising im 
Erzgebirge 2 Kisten mit Liebesgaben, enthaltend 
Heidelbeeren mit Zucker. 
  
Vachrichten aus den deutschen Schuhgebieten. 
(Abdruck der Nachrichten vollständig oder teilweise nur mit Quellenangabe gestattet.) 
  
Deutsch-Pllafrika. 
Das Lienha#dt-Lanatorium in Wugiri (West-Usambara), 
das selne Gründung der Stiftung eines verstorbenen 
Kolontalfreundes verdankt, ist im Jahre 1904 er- 
öffnet worden. 
Dieser erste in Deutsch-Ostafrika ins Leben ge- 
tretene Höhenkurort ist dazu bestimmt, seinen Be- 
suchern Erholung von anstrengender Tätigkeit und 
von den Einwirkungen des feuchtwarmen tropischen 
Niederungsklimas unter behaglichen Wohnungsver- 
hältnissen in reiner und kühler Gebirgsluft zu bieten. 
  
Wissenschaftliche Sammlungen. 
CLeutnant Lademann hat dem Zoologischen 
Museum in Berlin eine große Säugetiersammlung, 
bestehend aus 50 Fellen, 1 Kopfhaut und 65 Schädeln, 
als Geschenk überwiesen. 
Die Schenkung hat einen großen wissenschaft- 
lichen Wert. Von den darin vertretenen 27 Arten 
sind bisher nur wenige genauer bekannt gewesen. 
Diese geschenkten Felle und Schädel werden daher 
die erwünschte Gelegenheit zu einer neuen Unter- 
suchung geben. Auch ergänzen sie die Sammlungen 
des Hauptmanns v. Prittwitz in ausgezeichneter 
Weise; belde bringen nunmehr die Gewißheit, daß 
das Bubu-Becken eine ihm eigentümliche Säugetier- 
welt besitzt, die von derjenigen des oberen Mossal- 
landes sehr verschieden ist. « 
Eine weitere Schenkung von seiten des genannten 
Offiziers besteht aus Süngetierschädeln. Sie sind 
zum Teil von ihm in der Gegend von Mpapua 
gesammelt worden; die übrigen stammen entweder 
aus derselben Gegend oder aus dem Bezirk Kondoa- 
Irangl und sind von den Herren Oberleutnant 
  
Styx, Feldwebel Rehbaum, Zahlmeisterasplrant Fiedler, 
Zahlmeisteraspirant Franke, Sanitätssergeant Diepolder, 
Sanitätssergeant Weiland, Unteroffizier Tost gütigst 
zur Verfügung gestellt worden. Durch das 
Zusammenwirken dieser Herren ist es möglich ge- 
worden, eine Reihe von Leoparden= und Panther- 
schädeln von verschiedenen Fundorten der Bezirke 
Mpapua, Kondoa-Irangi und Tabora zusammenzu- 
bringen, die von großem wlssenschaftlichen Werte 
schon deshalb erscheint, weil nun das Nebeneinander- 
leben zweier großer Fleckenkotzen in Afrika sicher 
bewiesen werden kann. Panther und Levppard sind 
nicht Slandortsformen derselben Art, sondern zwei 
scharf geschiedene Arten, die wahrscheinlich überall 
in Deutsch-Ostafrika nebeneinander vorkommen. 
Sehr wichtige Ergebnisse hat die Untersuchung dieser 
Sendung auch durch den Nachweis geschaffen, daß 
Panther und Leopard schon im Schädelbau je nach 
dem kleineren Tiergebiet, in welchem sie leben, 
deutliche Unterschirde zeigen, so daß man solchen 
Schädeln leicht ansehen kann, woher sie stammen. 
Es ist sehr erwünscht, daß so planmäßig, wie 
es hier dank des wissenschaftlichen Eifers der oben 
genannten Herren geschehen ist, auch in anderen 
Gegenden des Schutzgebietes gesammelt wird. Herrn 
Leutnant Lademann verdankt das Museum auch 
Schädel anderer Gattungen; namentlich solche von 
Hyänen, Affen und kleineren Raubtleren. Auch die 
Herren Oberleutnant Styx, Zahlmeisteraspirant 
Franke und Feldwebel Rehbaum haben sehr wert- 
volle Schädel des Geparden, Servals, Karakals, 
Honlgdachses, der Ginsterkatze und anderer Formen 
gespendet. 
* 
Hauptmann v. Pritiwitz und Gaffron hat 
aus Kilimatinde eine sehr reiche Sammlung von 
(Fortsetzung Seite 515.)
	        
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