sich nicht verwirklichen zu wollen. Denn von Thorit
wurde nur eine einzige Sendung im April 1905
und seitdem kein Pfund mehr exportiert, und die
Ausfuhr von Thorianit hat nachgelassen und betrug
in den drei Monaten bis Ende März 1906 nur
11 Zentner im Werte von 7793 Rupien, d. h.
gegenüber dem ersten Vierteljahr 1905 26 Zentner
und 14 182 Rupien weniger. Der Grund für den
Rückgang liegt darin, daß die Mineralien nur an
wenig Punkten und auch da nur in geringen Mengen
gewonnen werden konnten.
(Nach Daily Consular and Trade Reports.)
Die Seidenkultur in Indien.
Der beliebteste Kleiderstoff in Birma ist die
Selde geblieben; wenn es der Birmane nur irgend-
wie kann, so kleidet er sich in Seide. Früher wurde
sie hauptsächlich von China, zumeist von Kanton,
eingeführt. Die Lyoner Seidenindustrie hat große
Anstrengungen gemacht, ein ständiges Absatzgeblet in
Birma zu erringen. Sie hat keinen großen Erfolg
zu verzeichnen; nur unter den Reichen hat sie für
ihre teuren Waren Abnehmer gefunden. Jetzt hat
Japan sich zum Hauptlieferanten aufgeschwungen;
1903/ führte es für 4,59 Mill. Rupien ein, 1904/5
infolge des Krieges nur für 1,69 Mill. Rupien.
Es unterliegt aber keinem Zweifel, daß die Japaner
sehr bald wieder den Handel in der Hand haben
werden, da sie es verstehen, sich dem Geschmack der
Bevölkerung anzupassen.
Nicht nur in Birma hat die Einfuhr von Seide
so große Dimensionen angenommen, sondern in ganz
Indien, das früher selbst eine blühende Seiden-
industrie hatte. Die Veränderungen der Mode, die
Konkurrenz der anderen Länder, die mit moderneren
Betrieben arbeiten, haben sie in Verfall gebracht.
Eingeführt wurde insgesamt im Jahre 1903 an
Seidenwaren für 1,18 Mill. L, 1904 für 1,4 Mill. E.
Auch Deutschland hat davon profitiert. An Seiden-
fabrikaten führte es 1902 für 25 171 8(10 Mill. Mk.),
1904 für 48 148 E (fast 1 Mill. Mk.) nach In-
dien aus.
Der Rückgang der Seidenkultur hat die Auf-
merksamkeit und Besorgnis der Regierung erregt,
die einer praktischen Förderung dieser Kultur großes
Interesse widmet. So hat sie in Pusa eine Muster-
farm für Seidenzucht errichtet, der eine Relhe
anderer, z. B. in Bangalore, gefolgt ist. Die
Regierung und die Lokalbehörden richteten ihr
Augenmerk vorerst auf die Auswahl geeigneter Län-
dereien, die der Seidenkultur die besten Existenz-
bedingungen bieten sowie auf die Beschaffung von
guten Eiern. Auch die Silk Association of Great
Britain and Ireland, die die Seldenzucht in Kasch-
mir einführte, hat 1908 und 1904 französische Eier
eingeführt und verteilt. Der Versuch mißlang aber,
da die jungen Raupen früher herauskamen als die
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Maulbeerblätter. Hauptschuld am Mißlingen trug
auch die unrationelle Behandlung; die Eingeborenen
halten an dem landesüblichen, unsachgemäßen Ver-
fahren fest. Diesem Umstand ist der geringe Erfolg,
den die Reglerung mit ihren Bestrebungen gehabt
hat, ebenfalls zuzuschreiben. Sie hat daher be-
gonnen, die Bevölkerung durch Unterricht an rationelle
Zucht zu gewöhnen.
Es gibt in Indien auch wilde, in Wäldern vor-
kommende Seidenraupen, deren Seide sehr schön ist.
Wegen der Kleinhelt des Kokons und des starken
Klebstoffes wurde bis jetzt kein wertvolles Prodakt
gewonnen. Mit der Verbesserung der Gewinnungs-
methoden wird aber auch diese Seide an Bedeutung
gewinnen.
Mit wachsender Besorgnis verfolgt man in In-
dien die Fortschritte in der Erzeugung künstlicher
Seide, wie sie besonders in Deutschland gemacht
werden, und fürchtet für die indische Seldenindustrie
elne ähnliche Wirkung von den auf diesem Geblete
gemachten Erfindungen, wie sie die chemische Er-
zeugung des Indigofarbstoffes für den Indigobau
in Indien mit sich brachte.
Der Baumwollanbau im Ferghanagebiet.
Die Baumwollanbaufläche im Ferghanagebiet be-
trägt im Jahre 1906: 175 068 Dessjätinen gegen
186 828 Dessätinen im vorigen Jahre.
Auf die einzelnen Kreise verteilen sich die Baum-
wollfelder in nachstehender Weise:
Mit ameri= Mit ein- Im
e ,
Dessjätinen
Kreis Margelan. — — 55 796
Andischan 46 314 1902 48 216
Kokan 28 277 6621 34 898
Namangan — — 32 402
OÖsch 3 595 161 3766
Im ganzen — — 175 068
Die Preise für rohe Baumwolle schwankten
zwischen 2 Rubel 50 Kopeken und 3 Rubel
65 Kopelen pro Pud, je nach der Güte der Faser.
Zum 1. Juli war gereinigte Baumwolle schon in
vielen Gegenden nicht mehr zu haben. Wo solche
noch vorhanden war, verkaufte man sie zu 9 Rubel
65 Kopeken bis 12 Rubel.
(Nach Torg. Prom. Gaz.)
Ebininanktion in Batavia (Java) im Februar 1900.
Bei der am 21. Februar d. Is. In Batavia
abgehaltenen Chininauktion wurden 3084,48 kg
schwefelsaures Chinin zum Verkauf gestellt; ein Teil
war in Kisten von 400 Unzen Inhalt, der Rest
wurde nach Wunsch der Käufer verpackt. Von