der gesamten Menge wurden nur 96 kg unverpackte
Ware zu 17,75 Fr. für das Kilogramm verkauft.
Trotz dieses sehr ungünstigen Auktionsergebnisses ist
nach Angabe von Sachverständigen die Marktlage
für Chinin nicht ungünstig. Denn am Schlusse des
Jahres 1905 waren folgende Vorräte nachzuweisen:
78 943 kx in London, 27 000 kg in Fabriken,
8000 kg bei Drogisten, 186 057 kg in Rinden in
London und Amsterdam, so daß der Gesamtvorrat
sich auf rund 300 000 kg berechnete. Diese Menge
würde kaum ausrelchen, um den gewöhnlichen Bedarf
für 9 Monate zu decken. Es erscheint mit Rücksicht
auf diese Marktlage wunderbar, daß die in Batavla
zur Anfuhr gelangte Ware so wenig Abnehmer fand.
(Nach Daily Consulor und Trade Reports.)
Derschiedene Witteilungen.
Deutscher wettbewerd in Ugppten.
Dank der Tüchtigkeit des deutschen Unternehmungs-
geistes ist es Deutschland gelungen, in der ägyp-
tischen Handelswelt seinen ihm gebührenden Platz
einzunehmen.
Wie der „Deutschen Orient-Korrespondenz“ ge-
schrieben wird, ist der deutsche Kaufmann in Agypten
in der Lage, bei dem Angebot seiner Waren direkte
Frachtsätze von der Fabrik bis in die ägyptischen
Häfen zu bestimmen, was sein englischer Konkurrent
zu tun nicht imstande ist. Die Dampferlinien
zwischen London, Manchester und Liverpool einer-
seits und Alexandrien anderseits haben sich nämlich
dahin geeinigt, die gleichen ziemlich hohen Fracht-
sätze zu fordern. Die Folge davon ist, daß der
englische Fabrikant dem deutschen gegenüber in eine
ungünstigere Lage versetzt wird und der deutsche
Handel einen Ausschwung verzeichnen konnte, den er
sonst wohl nicht hätte erreichen können. Zwar haben
zur Zeit alle Dampferlinien, welche die Häfen des
Festlandes von Europa mit denen des Mittelmeeres
und des Schwarzen Meeres verbinden, ein Ab-
kommen getroffen, wonach elner weiteren Herabsetzung
der Frachttarise vorgebeugt werden dürfte. Aber
trohdem wird es dem deutschen Handel gelingen,
seine Stellung zu behaupten, da derselbe jetzt wäh-
rend einiger Jahre durch die billigen Frachtsätze
einen wesentlichen Vorsprung vor der englischen
onkurrenz gewonnen hat.
Rolonial- wirtschaftliches.
Die soeben erschtienene Nummer 9 (Sept. 1906)
gn ’m. Organ des Kolonial-Wirt-
Gaf chen Komitees, Berlin, Unter den Linden 40,
bringt an erster Stelle einen Artikel von Dr. Winkler
über „Das südliche Küstengebiet Kameruns nach
seiner Anbaufähigkeit“. Gelegentlich einer Reise nach
dem Süden der Kolonie besuchte Dr. Winkler die
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verschledenen, im Küstengebiet von Südkamerun an-
gelegten Pflanzungen. Er' weist in seinem Bericht
über seine Reise auf die Erfolge hin, die hier bei
verschiedenen Versuchen erzielt wurden, und sieht die
Bedeutung des Südens insbesondere in der Mög-
lichkeit der Ausdehnung der Elngeborenen-Landwirt-
schaft. Der Südbezirk bis zum Wuri müßte in
erster Linie den Angriffspunkt bei der Ausbreitung
derselben bilden.
In elnem von Textabbildungen erläuterten Artikel
teilt F. Fließ seine Erfahrungen auf dem Gebiet der
Gerber-Akazienkultur in Natal mit. "
Der Aufbereitung der Sansevierenblätter widmet
R. Sorge einen ausführlichen Artikel, zu dem ihn
sein Besuch der Anlagen der Afro-American Tra-
ding & Navigation Company, die in Vol (Britisch-
Ostafrika) bedeutende Flächen mit wildem Sanse-
vierenbestand besitzt, Veranlassung bot. Sorge macht
auch auf die Ausnutzung der in Deutsch-Ostafrika
vorhandenen Sansevierenbestände aufmerlsom, eine
Ausnutzung, die seiner Ansicht nach eine hohe Ren-
tabllität ergeben würde.
Die für die Pflanzungen in den Kolonien so
wichtige Frage der Uberführung der Heveasaat be-
handelt Dr. Soskin in einem Artikel, in dem er auf
die in der letzten Zeit von Holländern und Englän-
dern hierin erzielten Erfolge aufmerksam macht.
Angesichts des in den Kolonien besonders stark in
Aufnahme kommenden Anbaues von Kautschukpflanzen
sind diese Ausführungen von besonderem Wert.
Dr. Strunk (Viktorla) macht einige Mitteilungen
über die vorläufigen Ergebnisse des Anbaues von
Venezuela-Kakao in Kamerun.
Im übrigen enthält auch diese Nummer des
„Tropenpflanzer“ in den ständigen Rubriken „Kolo-
niale Gesellschaften“, „Aus deutschen Kolonien“ (hier
elne Mitteilung über Erfolge beim Anbau der
Guttaperchapflanze Palaquium oblongikolium in
Kamerun), „Aus fremden Produktionsgebieten“,
„Vermischtes“, „Auszüge und Mitteilungen“, „Neue
L#teratur“ und „Marktbericht“" eine Fülle von
lesenswertem Stoff.
Elfenbeinmarkt in Antwerpen.
Der dritte Vierteljahrsverkauf an Elfenbein im
Jahre 1906 ist in Antwerpen am 1. August beendet
worden und bestand aus
42 855 kg Kongo, hart,
1 018½ „= k, weich,
14 381½ = Angola,
4114½ -Gabun,
999 Kamerun,
1 255½ = Senegal,
71 Ostafrikaner,
219 = Mammuth,
17½ = Flußpferdzähnen,
zusammen 64 922½kg