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nicht sagen wie. Von der Kombination meiner
jetzigen wie Uhligs Beobachtungen 1904 an der Kibo-
ostseite (die mir hier nicht zu Gebote stehen) erwarte
ich Aufschlüsse.
Ferner beobachteten wir, daß von Gletscherbächen
gelegentlich Eislawinen über den Gletscher abstürzen
und den den Gletscher bedeckenden Schnee zu beiden
Seiten ihrer Bahn zu Firngräten auftürmen. Am
Penckgletscher sahen wir mehrfach solche parallelen
Firngräte und dazwischen zertrümmertes Eis. Oehler
erkannte die Natur dieser eigentümlichen Gebilde,
die uns anfangs sehr rätselhaft waren. Als ge-
wandter Alpinist und Kenner alpiner Verhältnisse
konnte er sich hier mit besonderem Erfolge betätigen.
Wir legten auch eine Steinreihe in 4800 m
quer über den Penckgletscher. Zwischen zwei außer-
halb des Gletschers befindlichen Signalen wurden
17 mit roter Olfarbe angestrichene faustgroße Steine
in Abständen von 20 m über den Gletscher gelegt.
Hoffentlich kann in einigen Jahren wieder einmal
ein Forscher den Penckgletscher besuchen und dann
die Geschwindigkeit des Gletschers an unserer Stein-
reihe messen.
Vulkanologisches.
Drei Laven sah ich am Kibo. 1. Rhomben-=
trachyt in verschiedenen Varietäten, das älteste und
Hauptgestein, das im wesentlichen den ganzen Kibo
zusammensetzt. 2. Eine grüne Lava. Ein Strom
derselben ergießt sich vom Kraterrand in den Bar-
ranco und umfsließt darin Klippen von Rhomben=
trachyt. Auch dürften im Barranco noch Ausbruchs-
stellen dieser Lava liegen. Außerdem findet sie sich
unterhalb des Drygalsky= und Crednergletschers und
setzt, soweit ich aus der Ferne erkennen konnte, die
Vulkanruine der Lentgruppe zusammen. 3. Phono-
lith, hier nur Gänge, erst weiter vom Kibo entfernt
Ergüsse bildend.
Rhombentrachyt hat sich zu verschiedenen Zeiten
ergossen. Man sieht deutlich, wie jüngere Ströme
ältere Lavamauern überflossen, Türme umfflossen
haben. Der jüngere Rhombentrachyt ist gleichfalls
älter als der Phonolith; sein Verhältnis zur grünen
Lava konnte ich nicht feststellen. Er bildet vor
allem mehrere lange Rücken, die nach Südwesten
ziehen, wo sie am Steilrand endigen. Diese Rücken
und die dazwischen eingeschnittenen Täler bilden ein
sanft nach Südwesten abgedachtes Vorland des Kibo,
das mit dem Steilabfall abschneidet. Ein 150 bis
200 m hoher, nach Nordwesten ziehender Steilabfall,
dessen oberer Rand in 3900 m llegt, zieht vom
Weruwerutal nach den Glpfeln der Schirakette hin
und ist wohl die tektonische Fortsetzung dieser, wie
er zweifellos die orographische Fortsetzung ist. Der
von der Lentgruppe westwärts ziehende Rücken
endigt entweder, wie seine Nachbarn, am Steilabfall
oder verflacht sich schon vorher im Galumaplateau,
kunn aber keinesfalls als Fortsetzung der Schirakette
gelten.
Pflanzengeographisches.
Zwischen dem Kulturland von Madschame und
dem Urwald schiebt sich eine breite Zone von Adler-
farn und daneben Erikazeen ein. — Im oberen
Urwald wird Erica arborea herrschend, noch höher
hinauf wird sie der einzige Baum, der etwa 10 m
hohe, reine Bestände bildet. Bis 3700 m reichen
geschlossene Erica arborea-Bestände, die Wiesen und
den Ericinella Mannu-Busch ersetzend. Dann reichen
noch vereinzelte Exemplare am Steilabhang hinauf
bis zu dessen oberem Rand in 3900 m. Charakter=
pflanzen des Steinabhangs (über dem Erikawald)
sind Senicio Johnstoni, Lobelia, Emyops dacry--
cides und Helichrysen.
Wir gedenken am 1. oder 2. September von hier
aufzubrechen über Aruscha, Umbugwe, Iraku, Guru-
vulkan, Hohenlohe-See nach dem Militärposten
Mkalama im Issansugebirge, der den Stützpunkt der
Unternehmungen am Elassisee bilden soll. Der
Oktober dürfte davon in Anspruch genommen werden,
so daß wir Mitte November nach Muansa kommen.
Kamerun.
Errichtung einer Faktorei in Garua.
Außer der Firma Randad & Stein hat jetzt
auch die Niger Company eine Faktorei in Garua
errichtet.
Togo.
Landwirtschaftliche Auestellung in Dalime und Eröffnung
der Inlandbabn.
Am 27. Januar 1907 soll die Landwirtschaftliche
Ausstellung in Palime (Togo) eröffnet werden. Es
ist in Aussicht genommen, falls möglich, gleichzeitig
mit der Ausstellungseröffnung auch die Einwelhung
der zur Zelt noch im Bau begriffenen Inlandbahn
Lome —Palime vorzunehmen.
Um solchen Personen aus Deutschland, welche
zur Eröffnung der Ausstellung bzw. Einweihung der
Inlandbahn beabsichtigen nach Togo hinauszufahren,
eine günstige Reisegelegenheit zu bleten, wird die
Woermann-Linie in den ersten Tagen des Januar 1907
einen ihrer größeren Passagierdampfer von Hamburg
so abfertigen, daß die betreffenden Passagiere recht-
zeitig in Lome eintreffen und somit nicht nötig haben,
die Ausreise bereits mit dem am 10. Dezember von
hier abgehenden Dampfer der Kamerun-Hauptlinte
anzutreten.
Außerdem ist unserseits beabsichtigt, Interessenten
in Kamerun gegen den 22. Januar 1907 eine Reise-
gelegenheit von Duala nach Lome zu bieten, so daß
sie rechtzeitig in Lome ankommen können, um an der
röffnung der vorgenannten Ausstellung und Ein-
weihung der Inlandbahn teilzunehmen.