Full text: Deutsches Kolonialblatt. XVII. Jahrgang, 1906. (17)

Verhältnisse und Menschen des interessanten Landes 
an und fügt sie zu einem lebensvollen Bilde, das, 
mag man in manchem Punkt auch anderer Meinung 
als der Verfasser sein, als Beitrag zur Geschichte 
der Kolonie einen unbestrittenen Wert hat. 
Was Afrika mir gab und nahm. 
v. Eckenbrecher. 
Eine mit klarem Blick und lebhaftem Geist ge- 
gebene Schilderung der Erlebnisse und Beobachtungen 
einer gebildeten deutschen Frau in Südwestafrika. 
Wohltuend berührt in dem Buch die warme Neigung 
zum Lande und zum Farmerleben, die auch durch 
den traurigen Abschluß — die Familie verlor durch 
den Ausbruch des Hereroaufstandes ihre Besitzung — 
nicht gemindert worden ist. Die Verfasserin ist mit 
frohem Wollen an der Seite ihres jungen Ehegatten 
hinausgegangen und hat dort ihre Häuslichkeit sozu- 
sagen vom ersten Stein an selbst aufbauen helfen. 
Ülberall hat sie frisch mit zugegriffen bis sie ihr 
eigenes Häuschen über dem Kopf hatte, das sogar 
selbsthergestellte Rundbogenarchitektur und Wand- 
malerelen aufwies und dem es im Innern nicht 
an „modern stimmungsvollen“ Plätchen fehlte. Aber 
nicht nur im engen Hreise der Häuslichkeit bewegte 
sich ihre Tätigkeit. Als guter und kluger Kamerad 
war sie bei allen Plänen und deren Ausführung stets 
an der Selte des Mannes zu finden, und wir sehen 
deshalb einmal die Verhältnisseund Existenzbedingungen 
einer wirtschaftlichen Niederlassung in Deutsch-Süd- 
westafrika vom Standpunkt der praktischen durch- 
bildeten deutschen Frau dargestellt. Dieser Umstand 
Von Margarete 
ist es auch, der dem Buch Wert über das Niveau 
der bloßen Unterhaltungslektüre verleiht und ist das- 
selbe darum unseren deutschen Frauen als Bahn- 
brecherinnen und Mitträgerinnen deutscher Kultur inden 
Kolonien warm zu empfehlen. Daß dem Buch da- 
neben jede Trockenheit und Tendenz abgeht, im 
Gegentell auch die Anmut und der Humor des 
Lebens bei aller praktischen Klarheit nicht zu kurz 
kommen, dürfte es für den Leserkreis noch anziehender 
machen. 
Hawai, Ostmikronesten und Samoa. Von 
Prof. Dr. Augustin Krämer. 
Die wissenschaftlichen Ergebnisse einer zwei- 
jährigen Studienreise in der Südsee mit besonderer 
761 
Berücksichtigung der Atollbildungen der Inseln. 
Geologisches, botanisches, zoologisches Material in 
reichhaltigster Fülle breitet der Verfasser oder richtiger 
gesagt der Erzähler vor uns aus, denn nicht in 
wissenschaftlicher Geheimschrift, sondern fließend zu 
lesen als lebendige, oft launige Reisebeschreibung, 
bringt uns das Buch auch die fachwissenschaftlichen 
Ausführungen gefällig entgegen. Wer daher dem 
Wunderland der Südsee mit seinen Palmenhainen, 
wellenumbrandeten Eilanden und dem interessanten 
es bevölkernden Menschenschlage mühelos und doch 
auf wissenschaftlicher Grundlage näher treten will, 
nehme das Buch zur Hand, er wird es nicht be- 
reuen. Er wird sich angeregt fühlen durch die um- 
fassende Vielseltigkeit, mit der der Verfasser in die 
Natur dieses fernen Inselreichs einführt. 
  
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Titeratur-erxeichnis. 
Alle ein 64 angenen Bücher werden in Wesem Teile ausgeführt. Be- 
sondere prechung arlzig nach diesseitigem Ermessen. Rücksendung 
er Fieuge ücher findet usten keinen WEisreinden statt. 
Auf weiter Fahrt. Band 1 bis 3. Lohmeyer-Wislicenus. 
Deutsche Marine= und Koloniakblblioihel. Volksausgabe. 
Bearbeitet von G. Gram 
Deutsch-Ostafrika, meer und Friedensbilder von 
Stenzler, Hauptmann und Kompagniechef im Infanterie- 
Regiment von Lützow (1. Rhein.) Nr. 25, früher in der 
# Ferlichen Schubztruppe für Deutsch- Ostafrika. Mit 
2 Abbildungen. Leipzig 1906. Verlag von Wilhelm 
1., abbor 
Kolonialgeschichte von Dietrich Schäfer. Zweite revi- 
dierte und bis auf die Gegenwart fortgeführte Auflage. 
Leipzig 1906. G. J. Göschensche Verlagsbuchhandlung. 
a France moderne et le Probleme çolonial 
von Christian Schefer, professeur à PEecole des 
Sciences politiques (1815 bis 1830). 
Kurzgefaßte Vorschriften zur Verhütung und Be- 
handlung der wichtigsten tropischen Krank- 
heiten von A. Plehn. Jena 1906. Gustav Fischer. 
Das große Weltpanorama der Reisen, Abenteuer, 
Wunder“ Entdeckungen und Kulturtaten in Wort und 
in Jahrbuch sur alle Gebildeten. W. Spemann. 
Jeen S# Stuttgar 
Spemanns Alnenirerender 1907. 
Spemanns Kunst-Kalender 1907. 
I 
1.9 1 8 Be- 
m⅞7 von Prosessor hr. G. Pagel und Professor 
chwalbe in Berlin. VerlagB von W. Spemann 
in Berlin und Stuttgart. 
  
  
Derkehrs-Machrickhsten. 
Die Postanstalten 
in Hatsamas und 
gehoben worden. 
Mariental in Deutsch-Südwestafrika sind auf-
	        
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