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hältnismäßig geringer als die der kleinen Mühlen
und ermöglichen es ihnen, dafür wirkliche Fach-
leute anzustellen, die Fabrikation auszudehnen,
ihre Ole zu raffinieren und andere, verwandte
Industrien damit zu vereinigen.
Die kleinen Mühlen dagegen haben den Vorteil
für sich, daß die Farmer ihrer Umgebung meistens
finanziell daran beteiligt sind, den Samen zu
entsprechend billigen Preisen liefern und selbst
immer für das Baumwollsamenmehl und die
Hülsen willige Abnehmer sind. Auf diese Weise
werden die Frachtspesen nach zwei Seiten, erstens
für die Zufuhr des Samens und zweitens für das
Fortschaffen der Erzeugnisse gespart und es bleiben
nur das Ol und die Abfälle, welche indessen bloß
etwa 17 v. H. des Gewichtes der aus einer Tonne
Samen gewonnenen Erzeugnisse ausmachen, zum
Versand auf den Markt übrig.
Die größte Schwierigkeit in der Fabrikation
der Baumwollsamenprodukte liegt in der Ein-
lagerung und Bewahrung des Samens. Das
Gefäsel am Samen ist, sozusagen, wasserdicht und
beim Trausport vom Feld zur Mühle wird es
wenig, der Samen selbst dagegen sehr leicht be-
schädigt. Regenwetter verursacht eine bedentende
Entwertung des Samens und macht sich am
meisten in der Qualität des aus beschädigten
Samen hergestellten Oles geltend.
Von den Nebenerzeugnissen der Baumwolle
wurden im Berichtsjahre ausgeführt:
Aus den Vereinigten Staaten:
Baumwollsamenmehl und -kuchen 619 219 engl.
Tonnen im Werte von 13 .597 1
Baumwollsamenöl 53 368 839 Gallonen im Werte
von 15 571 852 8;
davon aus Texas:
Baumwollsamenmehl und -kuchen 244 828 engl.
Tonnen im Werte von 6 713 406 8s,
Baumwollsamenöl 3 526 282 Gallonen im Werte
von 1240 728 S.
Die Nachfrage nach Baumwollsamenmehl und
luchen beruht auf ihrer Verwendbarkeit als
Futter= und Düngemittel. Wenn Baumwollsamen=
mehl auch nicht direkt als Düngemittel angewandt
wird, so wird es doch vielfach bei der Herstellung
künstlicher Düngemittel mitverwendet. Zufolge
des Umstandes, daß die Hülsen des Baumwoll-
samens mit dem Samenmehl vermischt in neuerer
Zeit sowohl als Futter= wie auch Düngemittel
vielfach Verwendung finden, werden die Olkuchen
immer mehr in Mehl zermahlen. Dänemark,
Deutschland und England haben zusammen für
etwa 12 Millionen Dollars Baumwollsamenmehl
und -kuchen eingeführt.
Die stetige Zunahme der Ausfuhr von Baum-
wollsamenöl ist auf die bedeutende Vervollkomm-
nung der Raffinerie zurückzuführen. Wie bereits
oben erwähnt, leidet der Samen auf seiner lber-
führung vom Feld zur Mühle häufig durch die
Witterungsverhältnisse und das daraus gewonnene
Ol bedarf erst weiterer Raffinierung, um es markt-
fähig für den Handel zu machen. Der Verlust,
welcher dadurch entsteht, daß das Ol durch Raffi-
nieren zum Gebrauch als Nahrungsmittel geeignet
gemacht wird, beträgt, je nach der Qualität des
Samens, 15 bis 65 v. H. Eine der neueren
Erfindungen für die Verwendung des Baumwoll=
samenöls ist seine Vermischung mit Olstearin und
Schweineschmalz. So blühend ist diese Industrie
in Amerika geworden, daß sich der Wert des Ols
je nach dem Vorrat an Schweineschmalz ändert.
In diesem Jahre ist der einheimische Verbrauch
von Baumwollsamenöl, zufolge der außergewöhnlich
kräftigen statistischen Lage des Marktes für Schmalz,
größer als in den vorhergehenden Jahren gewesen.
Ein weiteres Fabrikat aus raffiniertem Baum-
wollsamenöl ist die Mischung mit Olstearin. Dieses
Fabrikat geht als Nahrungsmittel unter dem
Namen „Weißes Cottolene“ in den Markt und
findet ein wachsendes Absatzgebiet bei den Mo-
hammedanern, deren Religion den Genuß von
Schweinefett und dergleichen verbietet.
Die Vermischung des Olivenöls mit Baumwoll-
samenöl hat einen großen Umfang angenommen.
Die Sachverständigen geben zu, daß die Ver-
fälschung von Olivenöl bei einem Zusatz bis zu
einem Drittel Baumwollsamenöl nicht nachweisbar
ist und in Amerika wird dem Zweifel Ausdruck
verliehen, ob reines Olivenöl überhaupt hier
noch eingeführt wird.
(Bericht des Kaiserl. Konsulats in Galveston.)
Ausfuhr von Quebracho und Quebrachoextrakt aus.
Krgentinten im Oärz und Kpril 1907.
Quebracho Quebrachoertrakt
Verschiffungsziel Menge in t
Märg April März April
England — — 684 362
Frankreich. . — — 30 21
Belgien. — 3730 678 266
Deutschland — 7306 283 553
Italien. — 2829 — 35
Spanien — — — 5
Order 45998 2934 — —-
Nordamerika.2855511318423633
Chile.. — — 14 —
Uruguay 141 19 — 15
Verschied. Ltänder 530 4502 170 200
zusammen 49524 26433 3201 5090
(Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats in
Buenos Aires.)