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stehende Abhandlung über „Neue Manihotarten
und ihre Bedeutung“, die voraussichtlich für die
zukünftige Kautschukplantagenkultur eine noch nicht
abzuschätende Rolle spielen werden.
Zugleich mit dieser Nummer erscheint das
5. Beiheft zum Tropenpflanzer mit drei größeren
Aufsätzen über das Teakholz. Zunächst be-
schreibt Professor Büsgen ausführlich die Eigen-
schaften und die Produktion des Java-Teak oder
Djati, während Dr. Hossens das Teakholz in
Siam eingehender behandelt. An dritter Stelle
erwägt Regierungsrat Dr. Busse die Möglich-
keiten einer Teakauforstung in unseren afrikanischen
Kolonien und gibt als Fachmann auf diesem
Gebiete wichtige Ratschläge. Das Beiheft ist
wieder mit einer Reihe von hübschen Bildern
ausgestattet.
Aus fremden Kolonien und Droduktionsgebieten.
Die Lobitobahn In Dortuglesssch-Westafrika.
Über die Arbeiten an der Lobitobahn in Por-
tugiesisch-Westafrika berichtet der Deutsche Konsul
in San Paulo de Loanda unter dem 27. Sep-
tember d. Is., wie folgt:
Von Benguella 36 km närdlich befindet sich
die Lobitobucht, der Ausgangspunkt der nach
den Kupferminen von Katanga im Kongostaate
und mit Anschluß an die Kap— Kairo-Bahn ge-
planten Eisenbahn. Konzessionärin ist die Ben-
guella Railway-Company in London, der die
Minenrechte auf 75 englische Meilen (120 km)
Breite zu beiden Seiten der Bahn von der Re-
gierung übertragen sind. Gebaut wird die Bahn
von der Unternehmerfirma Griffith & Co. in
London. Die Spurweite beträgt 1,067 m
(Kapspur).
In Betrieb sind 36 km bis Benguella. Für
diese Strecke beträgt die Fracht 3500 Reis für
1000 kg, der Personenfahrpreis in der ersten
Klasse 2000, in der dritten 800 Reis (1 Milreis
— 4,45 Mk.). Die zweite Klasse fehlt. Von
Benguella bis km 95 verkehren nur Arbeitszüge.
Zwei Stellen, an denen Brücken oder hohe Dämme
noch nicht fertig sind, werden auf provisorischen
Geleisen umfahren. Bis km 150 sind die Schienen
mit einzelnen Unterbrechungen vorgestreckt. Die
Trace ist bis km 700 festgelegt. Die Steigungen
betragen im allgemeinen nicht mehr als 1½ v.H.
Hinter Leugue (km 50) beginnt die Bahn das
Hochland zu ersteigen, zunächst
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auf einer etwa 2 km langen
Zahnradstrecke mit Steigung
1: 16. Beim Zahnradbetriebe
beträgt die Belastungsfähigkeit
des Zuges auf dieser Strecke
130 t. Vor einigen Tagen ist
ein schwerer Arbeitszug, der mit
gewöhnlicher Lokomotive fuhr,
trotz gut wirkender Bremsen
talwärts gedrückt worden und
entgleist. Oberhalb der Zahn-
radstrecke beträgt einige Kilo-
meter weit die Steigung 1: 40.
Von Benguella aus ist 86 km
weit an der Bahnstrecke kein
Wasser erschlossen. Da Ma-
schine und Tender zusammen
nur etwa 150 hl Wausser fassen
und dieses je nach der Steigung
auf 25 bis 50 km verbrauchen,
sind an einigen Stellen dieser
Strecke Wasserbehälter, die zu-
gleich der Versorgung des dort
stationierten Eisenbahnpersonals
dienen, angelegt. Täglich be-
fördern die Arbeitszüge fünf