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dünger umsahen, der ebenfalls nicht immer
bei der Hand war. Ich persönlich hatte so
oft Gelegenheit zu beobachten, was man nun
anfing: Die eine Gruppe kochte sich von etwas
übriggebliebenem Mehl eine warme Mehl-
suppe, die andere ein heißes Erbswurstsüppchen,
und mein letztes Stück Brot — hart wie
Stein teilte ich mit den Leuten. Keines-
wegs ging aber dabei jemals der Humor aus,
lustiger Gesang würzte das karge Mahl.“
Das sind herrliche Zeugnisse deutscher Tapfer-
keit und deutscher Treue!
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Oeutsch-Neuguinea.
ODie Inseln Oattv und Durour.
Bei einem Besuch der Inseln Matty und
Durour (Neu-Guinea) hat der Landmesser Schmidt
ie Größe der ersteren auf 1368 ha, die der
letzteren auf 510 ha festgestellt.
Eingeborene sind auf Matty 527 Köpfe und
zwar 160 Männer, 122 Frauen und 245 Kinder,
auf Durour 475 Köpfe und zwar 114 Männer,
126 Frauen und 235 Kinder. Unter den Be-
wohnern befinden sich auf Matty 35, auf Durour
* angeworbene Arbeiter. Die Sterblichkeit auf
Matty ist auch nach der Beobachtung Schmitts
unverhältnismäßig hoch. Während seines sieben-
wöchentlichen Aufenthaltes seien 10 Leute ge-
storben, außerdem hätten weitere so abgezehrt
ausgesehen, daß ihre Lebensdauer voraussichtlich
nur noch eine ganz kurze gewesen sein könne.
Auf Durour sei dagegen die Sterblichkeit eine
normale zu nennen.
r
Samoa.
Flutwelle auf Sawali.
Nach einem Bericht des Amtmanus auf
Sawaii wurde am 28. Oktober v. Is. nach-
mittags ½6 Uhr eine kleine, etva 40 m breite
Flutwelle beobachtet. Sie streifte die Dörfer
Safai und Satoalepai, wo sie eine alte Frau
niederwarf und zwei Kinder fortspülte, die aber
später unverletzt wieder zurückkehrten. Darauf
verlief sie sich bei Fagamalo. Ihre Schnellig-
keit betrug ungefähr 20 Seemeilen in der Stunde;
augenscheinlich ist sie auf ein örtliches Seebeben
zurückzuführen.
Orts-Fernsprechnetz in Apia.
In Apia ist am 23. Oktober 1906 ein Orts-
Fernsprechnetz eröffnet worden; die Zahl der
Hauptanschlüsse beträgt 33.
Aus fremden Kolonien und Hroduktionsgebieten.
Währungsverhältnisse in den Stralts Settiements.
d Die Regierung der Straits Settlements hat
darch Geses vom 11. September 1906 bestimmt,
Wn sie, um bei dem steigenden Silberkurs den
¾ luß von Dollars zu verhüten, künftig nach
wier freien Wahl auch Gold gegen Noten abgeben
unrd. Außerdem hat sie mit Gesetz vom 22. Ok-
bober 1906 Gold, den Sovereign, zum gesetzlichen
Aahlungsmittel erklärt und gleichzeitig die Ein-
arnote, die bisher nur bis zum Betrage von
beabsiugelassen war, unbeschränkt zugelassen. Sie
ein sichtigt ferner, den gegenwärtigen Straitsdollar
gencchiehen und durch einen in Indien zu prä-
nur d neuen Dollar mit einem Feingehalte von
ich 00 gegen wie bisher 900 zu ersetzen. Wenn
aus chliehlich noch die vom Gonverneur im Rate
tüngedrückte Loffnung, daß auch der halbe Dollar
weutig unbeschränkt gesetzliches Zahlungsmittel
den würde, verwirklicht, so würden die Kolonie
und die vereinigten Malayenstaaten den Sovereign,
den Straitsdollar und den halben Straitsdollar
als gesetzliches Zahlungsmittel haben.
Jolltarljänderung in Gambia.
Laut Verordnung des Gouverneurs vom
19. November 1906 (Nr. 12/1906) sind Gegen-
stände aller Art, die von dem an der Spitze der
Regierung stehenden Beamten zum persönlichen
Gebrauch eingeführt werden, von der Freiliste
des Zolltarifs zu streichen.
Trhe Bonurd of Trade Journal.)
Verbot der AKusfuhr von Kühen und Färsen aus
(Dadagaskar.
Laut Verordunng der französischen Regierung
vom 31. Dezember 1906 ist das Verbot der