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Kapkolonie sich in dieser Hinsicht sogar bereit er-
klärt hat, alle Unkosten zu tragen, die von dem
Kapländischen Lokalkomitec für erforderlich erachtet
werden, um die Abteilung des Kaplandes zu einer
der Kolonie würdigen zu machen.
Die danach dem Unternehmen zur Verfügung
stehenden Mittel lassen erhoffen, daß die Aus-
stellung bei geschickter Inszenierung einen guten
Eindruck machen und dazu angetan sein wird,
den südafrikanischen Produkten, die jetzt zum
größten Teile von Kanada und Australien in den
DHintergrund gedrängt werden, im Mutterlande
mehr Beachtung zu verschaffen.
Nach einer Mitteilung der „Cape Times“
machen die vorbereitenden Arrangements gute
Fortschritte, und die verschiedenen südafrikanischen
Distriktkomitees sind mit Eifer an der Arbeit, gute
Ausstellungsgegenstände zusammenzubringen. An
solchen wird die Ausstellung voraussichtlich in der
Hauptsache folgende umfassen: Diamanten, Gold,
Kohlen und sonstige Mineralien; Straußenfedern,
Wolle, Angorahaar, Häute und Felle; Früchte,
und Gemüse, Tabak, Baumwolle, Rohrzucker;
Weinc und Spirituosen.
(Bericht des Kais. Generalkonsulats in Kapstadt.)
Die Kap Kairo-Sisenbahn.
Die Kap—Kairo-Eisenbahn, deren Bau in
nordlicher Richtung im Juni 1904 bis an den
Zambezefluß oberhalb der Viktoriafälle vollendet
wurde, hat zur Zeit bereits eine Entfernung von
600 km jenseits des genannten Flusses erreicht. An
der Stelle, wo die Bahn den Zambeze über-
*rm2 ist eine neue Stadt entstanden, welche den
Namen Livingstone trägt. 315 km nördlich von
Livingstone wurde die Linie über den Kafué,
einen bedeutenden Nebenfluß des Zambeze, ge-
Ahn, und ihren zeitweiligen Endpunkt bilden die
ekannten Broken-Hillgruben, welche im Jahre
1903 entdeckt wurden und seit ihrer Ausbeutung
im Jahre 1904 nicht nur einerseits das Endziel
#eser neuen Bahnstrecke waren, sondern auch
Keichzeiiag die Mittel zu deren Bau beschafft
en.
Es wäre aber ebenso unzutreffend, den Erz-
übetrieb in Broken-Hill eine Mine als eine
aube än neunen, denn tatsächlich bestehen die
grun vorgefundenen Erzlagerungen aus zwei
„#cheren und mehreren kleineren Hügeln oder
ns O Einer dieser größeren Hügel besteht
* Zinterz, während der andere Bleierz
hält. Der ersterwähnte soll nach einer mäßigen
Schäpung über der Bodenoberfläche 200 000 t.
nanlert- enthatten, und man hat durch vorgenom-
Tiefbohrungen bereits feststellen können,
bau
daß die Erzlagerungen sich auch unter der Hori-
zontallinie in der Tiefe fortsetzen. So wie das-
selbe dort an der Fundstelle liegt, soll das
Zinkerz einen Wert von 460 Mk. und das Blei-
erz von 180 Mk. per Tonne besitzen.
Dem Bau dieser Eisenbahnstrecke haben sich
keine besonderen technischen Schwierigkeiten ent-
gegengestellt; es war der Banu zweier Brücken
auf dieser Strecke erforderlich: die eine über den
Zambeze, welche die höchste aller bisher gebauten
Brücken ist, und die zweite über den Kafué,
welche die längste aller Brückenbauten in Afrika
sein soll.
Es steht zu erwarten, daß die Linie dem-
nächst bis an die Kupferminen von Buana
M'kuba, 175 km nördlich von Broken-Hill,
weitergebaut werden wird, und von dort bis an
die Kupferminen von Konsanschi, welcher letzt-
genannte Ort 240 km nordwestlich von Buana
M'kuba liegt und 30 km von der Grenze des
belgischen Kongostaates entfernt ist.
Man darf nunmehr als feststehend annehmen,
daß der südliche Teil des Kongostaates jetzt schon
im Bereich des wirtschaftlichen Wirkungskreises
der Kap—Kairo-Eisenbahn gezogen ist, insofern
das genannte Gebiet mittels dieser Eisenbahn
bereits mit dem Weltverkehr verbunden wurde.
Tatsächlich bringen die statistischen Angaben des
Zollamtes von Nordwest-Rhodesien, welches durch
die Linie Livingstone — Broken-Hill durchquert
wird, den Nachweis, daß im September 1906
2190 Unzen Gold aus dem Kongo im Wert von
ungefähr 200 000 Mk. mit der Eisenbahn nach
Europa befördert worden sind. Durch dieselbe
Bahn hat auch Nordwest-Rhodesien im genannten
Monat bedenutende Mengen Kupfererz und Zink-
erz über Beira dem Weltverkehr zugeführt.
Zieht man in Betracht, daß diese Gebiete vor
etwa zehn Jahren noch zu den unzugänglichen
Landstrecken des dunkelsten Afrika gerechnet wurden,
so dürften selbst die kühnsten Erwartungen kein
annähernd richtiges Bild darüber geben, wie sich
die Entwicklung dieser Gegenden nach Ablauf der
nächsten zehn Jahre gestalten wird. Wieder ein-
mal findet sich durch dieses Beispiel die Erfah-
rung bestätigt, daß die Eisenbahn für die
wirtschaftliche Erschließung eines Landes sich stets
als ein sicheres und nie versagendes Mittel erweist.
Vorschriften für die Herstellung, den Besitz, Verkauf
und die Einfuhr von Sxplosivstoffen in Britisch-
Ostindien.
Durch Bekanntmachung des Departements für
Handel und Gewerbe, Nr. 9045 bis 9048, vom
29. November 1906 sind für Britisch-Ostindien
auf Grund des Explosives Act, 1884 (IV. vom