Full text: Deutsches Kolonialblatt. XVIII. Jahrgang, 1907. (18)

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Konstantinhafen und Stephansort zu fahren. 
Dr. Runge hatte während des Aufenthaltes die 
auf der Station befindlichen Eingeborenen, etwa 
10 an der Zahl, geimpft. 
Nachmittags kamen wir in Konstantinhafen 
an. Da die Arbeiter von dieser Station leicht 
nach Friedrich-Wilhelmshafen zum Impfen kom- 
men können, so beschränkten wir uns auf die Be- 
sichtigung der Pflanzung. Erwähnenswert ist das 
Vorhandensein alter Bestände von Ficus und 
Castillog, und vor allem auch von Sisalhanf. 
Gegen 3 Uhr fuhren wir von Konstantinhafen 
wieder ab und kamen kurz danach in Stephansort 
an. Hier wurden wieder eine größere Anzahl 
Arbeiter auf der Pflanzung geimpft. In der 
Zwischenzeit ließ ich mir von dem stellvertreten- 
den Administrator Dommes die Pflanzung zeigen. 
Für die Bereitung des Kautschuks ist eine be- 
sondere kleine Anlage geschaffen worden. Der 
gewonnene Kautschuk scheint nach den neuesten 
Zeitungsnachrichten mit zu den besten Marken zu 
gehören. Dommes zeigte mir auch ein Beet von 
Kawapflanzen. Er erklärte mir, er habe die 
Pflanzen sich allmählich von den Eingeborenen, 
die hinter dem Hansemannberge wohnten, ver- 
schafft. Nach seiner Ansicht würde sich die Kawa 
Zut als Zwischenfrucht eignen. Die Wurzeln 
würden, da sie viel für medizinische Zwecke Ver- 
wendung fänden, mit 600 bis 800 Mark pro 
Tonne bezahlt, und es dauere nicht einmal ganz 
acht Monate, bis man die Wurzeln abschneiden 
könne. Die Stümpfe stecke man dann einfach 
wieder in die Erde und ernte nach Ablauf der 
  
genaunten Zeit in gleicher Weise. Die Pflanze 
liebe ziemlich viel Regen. Es wird eine Frage 
der praktischen Erprobung sein, ob sich die An- 
pflanzung dieser Wurzel, die ohne große Unkosten 
einen ansehnlichen Gewinn verspricht, für die 
bäuerlichen Kleinsiedelungen in den Bainingbergen 
cignen dürfte. 
Von Stephansort führte der Rückweg nach 
kurzem Aufenthalt in Friedrich= Wilhelmshafen 
und Wariei, wo wir die Urlauber wieder an 
Bord nahmen, zurück nach Herbertshöhe. Der 
„Seestern“ traf dort am 2. September nachmittags 
wieder ein. 
Wissenschaftliche SLammlungen. 
Herr Bezirksamtmann Fritz auf Saipan hat 
dem Zoologischen Museum in Berlin 9 Schädel 
von Schweinen von Tinian und Saipan, 7 Hirsch- 
schädel aus Guam, 5 Schädel des verwilderten 
Rindes, 2 Schädel der verwilderten Ziege von 
Tinian und 4 Geweihstangen und ein Geweih 
von Rota und ferner eine Anzahl verschiedener 
Insekten von Saipan als Geschenk überwiesen. 
Die Sammlung hat besonders dadurch einen 
großen Wert, daß sie ermöglicht, die wichtige 
Frage nach der Herkunft der auf den Marianen 
lebenden Hirsche und Schweine und der ver- 
wilderten Ziegen und Rinder ihrer Lösung ent- 
gegenzuführen. Dem Geber, welcher schon früher 
sich große Verdienste um die Aufklärung der 
Fanna der Marianen erworben hat, ist das 
Muscum zu großem Danke verpflichtet. 
Deutsch-Ostafrika. 
Uachweisung der Brutto-Einnahmen bei den Jollstellen an der Binnengrenze des deutsch-ostafrlkanischen 
Schutzgeblets im 
— 
Monat April 1906. 
  
  
gollstelle Einfuhrzoll Ausfuhrzoll verbrauchs- Einnahmen JInsgesamt 
"vr Abgabe 
Rup. Rup. H. ] Rup. H. Rup. H. MRup. H.tMart f. 
– 1 D 
Schirati 010 50, 1 135 62 1 875 11 525 1 851 58 2 10877 
Muansa 15 721 17 5210 08 6 62,5 45 831,3 90 27 982 65 
Ankoba 2 251 60,1 4 62.5 18 27 6 128,53,,57138 
Moschi 1 733 59,5 754 56 1 77,5 7 56 2 499 43 3332 58 
Usunbura.. J7 35 2 60 - 9x95 13227 
Flpiidii....... ——- 1950 19«50 26 
Mizmardburg — 12 1 12.5 13 12,5 17/50 
Unjika-Posten « — — — 
Nen-Langenburg 5 388 — 5388 7 184 — 
Mwaja... .... 2:0 05 — 122,5 239 17,5 318 90 
Wiedhafen ·..... -- -- — 1— 
songea . . — — 
Summe in Nupien03 56 90 106 86,51 7433 28,.5 J340 %5 
Mark 27521 92 22 167 77 79 87 142 49% 49 915 05 
  
  
  
  
  
  
 
	        
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