Metadata: Das Erzgebirge in Vorzeit, Vergangenheit und Gegenwart.

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Inmitten dieser drei Thalstrecken, des Natzschungthales von der 
Straßenbrücke zwischen Kallich und Niedernatzschkau bis zum Einflusse 
des Töltzschbaches; des Töltzschbaches von der Vereinigung der ver— 
schiedenen Quellenzuflüsse unterhalb des alten und des neuen Teiches 
(beide unter Kleinhan) bis zur Mündung in die Natzschkau, und des 
Natzschkauthales von dieser Vereinigung bis Rothenbach; alle drei 
reich an landschaftlicher Scenerie, an vielen Stellen einander ähnlich 
in Felsengruppirung, Wasserlauf, Thalrand und Wald, liegt die ehe— 
malige Gabrielahütte. Der überaus lohnende Besuch dieser 
Thalstrecken erfordert, von Olbernhau aus, etwa acht Stunden Zeit. 
Man geht nach Rothenthal, 5 km bis an das Forsthaus, von hier 
nach Gabrielahütte 3 km, sodann am Töltzschbache bis zur zweiten 
Brücke 4 km, von hier über das Ochsenstaller Forsthaus und den 
Feuerröstberg (trigonometrisches Signal) nach Kallich; bis an die 
Brücke zwischen Kallich und Ober-Natzschung 5 km; sodann an der 
Natzschung abwärts bis Gabrielahütte 6 km, endlich durch die Katzen- 
haide, mit Besuch des Stösserfelsen und seines prächtigen Ausblickes 
nach dem Thale, nach Olbernhau zurück 8 km. 
45. Die Spielwaaren= und Dolzwaaren-Industrie. 
Die Anfertigung von Spielwaaren und Holzwaaren aller Art 
zum Wirthschaftsgebrauche u. s. w. ist mit der Zeit aus kleinen An- 
fängen eine sehr umfangreiche und bedeutende geworden. 
Schon im 16. Jahrhundert begann ein Theil der Bevölkerung 
von Seiffen die Anfertigung von Holzwaaren. Die geringe Ausbeute 
der Zinngruben und der ungenügende Erwerb veranlaßte die armen 
Bergleute, in der Anfertigung der einfachsten Holzwaaren einen Neben- 
erwerb zu suchen. Feder= und Nadelbüchsen, hölzerne Hemdenknöpfe, 
und alle die einfachen Erzeugnisse der Drehbank mögen den Anfang 
gemacht haben, welchem sich Schnitzereien von Löffeln, Quirlen u. s. w. 
anschlossen, bis (zu Anfang, nach anderen Angaben jedoch erst Mitte 
des 18. Jahrhunderts) die Spielwaarenfabrikation mit den einfachsten 
Artikeln begann, und mit der Zeit immer mehr Menschenkräfte be- 
schäftigte. 
Den Umfang und die Vertheilung der Spielwaaren= und Holz- 
waarenfabrikation geben Schumann, Merkel, Leonhardi rc. als den 
nachstehenden: „Zu Grünhainichen, Borstendorf, Leubsdorf, Wald- 
kirchen u. s. w. blühen die Nebenzweige der großen Holzwaaren= 
manufaktur. In und bei Seiffen wird mehr Spielzeug, zu Grün- 
hainichen und dessen Nachbarschaft mehr Haus-, Küchen= und andere
	        
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