Full text: Deutsches Kolonialblatt. XVIII. Jahrgang, 1907. (18)

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Kußenhandel von Britisch eu-Guineno 1905.06. 
In dem Jahre vom 1. Juli 1905 bis 30. 
Juni 1906 gestalteten sich der Anßenhandel von 
Britisch Neu-Guinea und die Beteiligung der drei 
Häfen der Kolonie an dieser Handelsbewegung, 
wie folgt: Einfuhr Ausfuhr 
1905/06 1905/06 
# # 
Samarai 52 145 72 363 
Port Moresby 21 802 7 651 
Darunu 3814 276 
Zusammen. 79 761 80 290 
Die wichtigsten Ein= und Ausfuhrartikel waren 
im Jahre 1905/06 (und 1904/05) dem Werte 
nach die folgenden: 
Einfuhr: Nahrungsmittel 26 176 (23095) L 
— Zeugwaren und Kleidung 8577 (7893) # 
Tabak und Zigarren 7615 (6102) & — Wein 
und Spirituosen 2853 (3555) S.— Eisenkurz- 
waren 3426 (6526) L — Maschinen 1414 
(2012) L — Baumaterial 5168 (3092) KT. 
Ausfuhr: Gold 58 496 (56 362) L —. Tre- 
pang 3027 (1542) S Sandelholz 2522 
(7873) L — Kopra 9315 (5671) K Perlen 
2478 (420) S 
(Annunal Report on Britiseh NXew (iuinen.) 
Mauritius im Jahre 1905. 
(Nach einem Parlamentobericht.) 
Die eigenen Einnahmen der Kolonie beliefen 
sich im Jahre 1904/05 auf 10 399554,91 Rupien 
gegen 9 473 112,30 Rupien im Vorjahre, die 
Steigerung belief sich also auf 926 442,61 Rupien. 
Von dieser Steigerung entfallen 767491,82 Rupien 
auf die Einnahmen aus Gouvernements-Eisen- 
bahnen, welche im ganzen von 1 890 104,18 
Rupien auf 2 657 596,00 Rupien angewachsen 
sind. Die Ausgaben betrugen 1904/05 
10 563 521,43 Rupien gegen 10 663 115,94 
Rupien im Vorjahre, also weniger 100 594,51 
Rupien. Zu dem Sinken der Ausgaben hat der 
Umstand mit beigetragen, daß keine Bahnbauten 
stattgefunden haben. Die Ausgaben überstiegen 
die Einnahmen im ganzen um 163 967 Rupien. 
Der Außenhandel der Kolonie weist im 
Vergleich mit dem Vorjahre folgende Ziffern auf: 
  
  
  
  
. . «-·· Ausfuhr 
Herlunfts- bezw. Einfuhr Ausfuhr 
» nnloooRupJsmlOOORupJ 
Bestimmungsland s - - 
19041905190451900 
VereiniatciriKönigreich11109735762892565 
Britische Besitzungen 17500 1354284701 31264 
Fremde Länder 6807 60160 16 899 
Zusammen 35416 2694542006 371728. 
  
  
üÜber den Wert der Einfuhr aus Deutsch- 
land emthält der Bericht keine vollständigen 
Zahlen. Die Hauptausfuhrartikel waren auch 
im Berichtsjahre Zucker, Melasse, Rum, Kokos- 
nußöl, Hauf und Vanille. Deutschland ist nur 
in ganz geringem Umfange an den Abnahmen 
von Rum (11 861 Liter), von Hanf (28 800 kg) 
und von Vanille (59 kg) beteiligt. 
Im Jahre 1905 haben die Kolonie 212 
Sceschiffe mit 365 035 Tonnen (davon 148 
Dampfer mit 335 606 Tonnen) gegen 244 See- 
schiffe mit 108 164 Tonnen (davon 167 Dampfer 
mit 367 826 Tonnen) angelaufen. Unter den 
Schiffen befand sich kein deutsches. 
Baumwollanbau und ausfuhr Brafsiliens. 
Baumwolle gedeiht in sämtlichen 20 Staaten 
Brasiliens und wird, außer in den Südstaaten 
Paranä, Santa Catharina und Rio Grande do 
Sul sowie Amazonas und Parä, überall in größe- 
rem Maßstab gebaut. 
In Südbrasilien hindern das in der Regel 
zu kühle Klima sowie hohe Löhne die Anlage 
von Baumwollkulturen, während in den Amagonas- 
staaten der einst blühende Baumwollbau durch 
die an Bedentung immer zunehmende Gummi- 
gewinnung, die alle Arbeitskräfte absorbiert, völ- 
lig zurückgedrängt worden ist. Die große Nach- 
frage nach Arbeitern in den Gummistaaten beein- 
trächtigt sogar die weitere Ausdehnung der Baum- 
wollkultur in den Nordoststaaten Brasiliens, wo- 
äu der dortige Mangel an Verkehrswegen sowie 
die im Innern mit ziemlicher Regelmäßigkeit 
auftretenden Trockenperioden als hindernde Mo- 
mente kommen. In ganz besonderem Maße trifft 
dies für die Staaten Maranhäo, Cearä und Pi- 
auhy zu, in denen jedoch projektierte Eisenbahn= 
bauten vielleicht einen nicht unbedentenden Auf- 
schwung des Baumwollbanes herbeiführen werden. 
Ferner dürfte die ausgedehnte Verwendung 
technischer Hilfsmittel, zu welcher sich die Pflanzer 
in Nordbrasilien bisher nicht entschließen konnten, 
einen bedeutenden Einfluß auf die Ausdehnung 
der Anpflanzungen ausüben. Da die landwirt- 
schaftlichen Gesellschaften des Nordens in dieser 
Beziehung zur Zeit eifrig tätig sind und deren 
Arbeiten voraussichtlich von einigem Erfolg ge- 
krönt sein werden, darf man wohl annehmen, 
daß Brasilien als Baumwolle exportierendes Land 
an Bedeutung gewinnen wird. 
Für den Export nach Europa kommt von der 
im Jahresmittel etwa 60—70 000 Tonnen erge- 
benden Baumwollernte nur etwa die Hälfte in 
Betracht, die übrigen etwa 30 000 Tonnen werden 
von den im Lande bestehenden über 100 Baum- 
wollspinnereien, von denen sich die größte Zahl 
in den Staaten Minas Geraes, Säo Paulo, Rio 
de Janeiro und Bahia befindet, verbraucht.
	        
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